Jugendmedienschutz
Sexuelle Aufklärung nicht Pornowebsites überlassen


Unter dem Motto „Let's talk about Porno“ rückte der Safer Internet Day die Aufklärung und den Schutz von Kindern und Jugendlichen in den Fokus. Mit zahlreichen und vielfältigen Angeboten setzen sich die Landesmediensntalten auch in ihrer täglichen Arbeit für die Sensibilisierung und Sicherheit von Kindern und Jugendlichen im Umgang mit Internetinhalten ein.
22.02.2024
„Die sexuelle Aufklärung unserer Kinder und Jugendlichen dürfen wir nicht Pornowebsites überlassen. [...] Laut forsa-Umfrage kommt bereits ein Viertel der Kinder unter zehn Jahren unbeabsichtigt mit pornografischen Inhalten in Berührung. Diese Zahl alarmiert uns. Es handelt sich hier um ein Problem mit großen gesellschaftlichen Auswirkungen, dem wir uns mit allen aufklärerischen und rechtlichen Mitteln entgegenstellen müssen. Am Safer Internet Day ist es uns gelungen, das Thema in die Köpfe der Menschen zu bringen. In vielen Bundesländern beteiligten sich die Landesmedienanstalten mit eigenen Veranstaltungen an der Initiative und konnten in der Gemeinschaft mit großer Wirkung zur Aufklärung und dem Schutz Heranwachsender beitragen“,
fordert Dr. Eva Flecken, Vorsitzende der Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) sowie der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM).
Safer Internet Day schafft breite öffentliche Wahrnehmung für Kinder- und Jugendschutz im Internet
Dr. Marc Jan Eumann, Vorsitzender der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM):
„Schutz und Aufklärung müssen Hand in Hand gehen: Jugendliche sollten wir mit ihren Erfahrungen nicht allein lassen, sondern sie unterstützen. klicksafe bietet dazu eine Vielzahl an Materialien. Für Kinder ist das schlichtweg zu früh. Genauso wenig wie Zehnjährige den Umgang mit Alkohol lernen müssen, brauchen sie Know-how im Schauen von Pornos. Sie brauchen vielmehr unseren Schutz! Die Anbieter*innen von pornografischen Inhalten sind aufgefordert, entsprechende – gesetzlich vorgeschriebene – Maßnahmen umzusetzen. Das Vorgehen der KJM gegen vier große Pornoportale zeigt, dass wir unsere Aufgabe wahrnehmen, Jugendliche und vor allem Kinder zu schützen. Diesen Weg werden wir konsequent fortsetzen.“
Zahlreiche Unterstützer*innen waren dem Aufruf von klicksafe gefolgt und beteiligten sich mit 255 Veranstaltungen, Workshops, Aktionen und Informationsmaterialien bundesweit an dem diesjährigen Aktionstag. Gemeinsam trugen Schulen, Organisationen, Unternehmen, Vereine und Privatpersonen so zur Aufklärung über Pornografie im Netz bei und schafften eine breite öffentliche Wahrnehmung für ein Thema, das in der Gesellschaft noch nicht ausreichend Beachtung findet. Eine am Aktionstag veröffentlichte repräsentative forsa-Umfrage zum Thema Pornografie im Auftrag von klicksafe hat unter anderem ergeben, dass Eltern sich mehr Unterstützung bei der Aufklärungsarbeit wünschen. Jede*r vierte Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren ist laut JIM-Studie 2023 im letzten Monat ungewollt auf pornografische Inhalte gestoßen.
Organisatorin des SID ist die EU-Initiative klicksafe, die von der Medienanstalt Rheinland-Pfalz koordiniert und gemeinsam mit der Landesanstalt für Medien NRW umgesetzt wird.
Quelle: Kommission für Jugendmedienschutz vom 09.02.2024
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