Kinder- und Jugendarbeit
Bundesweites Modellprojekt „Künste bilden Umwelten“ gestartet
Was kann Kulturelle Bildung zu einem mentalen Wandel und zur nachhaltigen Gestaltung unserer Welt beitragen? Dieser Frage geht das Projekt „Künste bilden Umwelten“ nach, das die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) und der Landschaftsverband Osnabrücker Land gestartet haben.
06.09.2012
Wie wollen wir künftig leben und welche Rolle spielen dabei Natur, Wirtschaft, Kultur und Soziales? Eine Bildung mit und in den Künsten kann den Blick auf die Welt verändern und zu ihrer Gestaltung, nachhaltigen Entwicklung und einem kulturellen Wandel beitragen. „Kulturelle Bildungsangebote fördern mündige, selbstbestimmte und faire Weltbürger, die mit Kreativität und Fantasie in die Zukunft schauen und ihr Streben nach dem eigenen Wohlergehen nicht von der Verantwortung für die Lebensqualität der Menschen heute und der kommenden Generationen trennen“, sagt der BKJ-Vorsitzende Dr. Gerd Taube.
Durch die „Künstler-Brille“ können Kinder, Jugendliche und Erwachsene ihr alltägliches Tun und Handeln in einem anderen Licht sehen und erfahren, wie sie Prozesse, Werke und (Um)Welten lustvoll (um)gestalten können. Im Kontext einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) kann Kulturelle Bildung daher eine besondere Rolle einnehmen, denn sie ermutigt Menschen, mit Kreativität und Fantasie die eigene wie auch die gesellschaftliche Zukunft neu zu denken und zu entwerfen.
„Wir wollen, dass mehr Akteure im Feld der Kulturellen Bildung das Selbstverständnis entwickeln, dass sie mit ihrer Arbeit einen Beitrag zur Bildung für nachhaltige Entwicklung leisten können“, betont Taube. Ziel des Projekts „Künste bilden Umwelten“ ist es deshalb, die kulturpädagogische Praxis stärker als bisher für gesellschaftspolitische Themen und Zukunftsfragen zu öffnen und Stärken von künstlerischen und ästhetischen Prozessen für eine nachhaltige Entwicklung sichtbar zu machen.
Ein erster Schritt war die Herausgabe des aktuellen BKJ-Magazins „Kulturelle Bildung für nachhaltige Entwicklung“, das erstmals aktuelle Diskurse und Praxisbeispiele zum Thema zusammenführt. Ein zweiter Schritt wird die Entwicklung eines Instruments sein, anhand dessen (kultur-)pädagogische Fachkräfte die Qualität ihrer Bildungsarbeit an der Schnittstelle von Kultureller Bildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung selbst reflektieren und bewerten können. Das Instrument soll Anfang 2013 im Rahmen einer Fachtagung öffentlich vorgestellt werden. Außerdem wird ein Online-Angebot mit aktuellen Informationen, Publikationen und Möglichkeiten zur Vernetzung und Diskussion entstehen. Nach der zehnmonatigen ersten Projektphase ist geplant, in einer zweiten Phase das Instrument zum Beispiel mittels eines Wettbewerbs und Fortbildungen in der Praxis zu verankern. Gefördert wird das Projekt von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und der Klosterkammer Hannover.
Hintergrundinformation
Die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. (BKJ) ist der Dachverband der Kulturellen Kinder- und Jugendbildung in Deutschland. Sie versteht sich als Sprachrohr der Kulturellen Bildung und vertritt ihre jugend-, bildungs- und kulturpolitischen Interessen. Ziel ist die Weiterentwicklung und Förderung der Kulturellen Bildung: gesellschaftlich sensibel, nachhaltig, möglichst für jeden Menschen zugänglich, von Anfang an und ein Leben lang. Unter dem Dach der BKJ sind 55 Organisationen aus den Bereichen Musik, Spiel, Theater, Tanz, Kunst, Literatur, Museum, Medien, Zirkus und kulturpädagogische Fortbildung vertreten. Sie ist der zentrale Fachpartner des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).
Quelle: Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. (BKJ) vom 05.09.2012
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