Mit Klimawandelbildung ressourcenschonendes Handeln fördern
Siemens Stiftung
Strukturebene: Bund
Die anhaltende Hitzewelle und die Waldbrände in Südeuropa, Kanada und den USA sowie die sintflutartigen Regenfälle und Überschwemmungen in Südasien sind Beispiele dafür, wie sich die Menschheit auf immer extremere Wetterbedingungen einstellen muss. Diese Klimaphänomene haben die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) bei der jüngeren Generation in den Vordergrund gerückt. Mit „Unite behind Science!“, rufen Millionen von Jugendlichen weltweit auf Demonstrationen dazu auf, die Erkenntnisse der Wissenschaft zum Klimawandel ernst zu nehmen und zu handeln. In der Klimawandelbildung, die ein wesentlicher Bestandteil der MINT-Bildung ist, müssen nicht nur wissenschaftliche, mathematische und technische Prinzipien umfassend vermittelt, sondern auch die vielfältigen Auswirkungen des Klimawandels durchdrungen werden.
Bildung regt dazu an, Einstellungen und Verhalten zu ändern sowie notwendige Fähigkeiten und Kompetenzen zu entwickeln und ist damit ein entscheidender Faktor bei der Bewältigung des Klimawandels. Bereits Grundschulkinder können über die Auswirkungen der globalen Erwärmung aufgeklärt werden und lernen, wie sie sich an den unumgänglichen Klimawandel anpassen können. Um dieses fächerübergreifende Thema für Lehrer*innen und Schüler*innen zu erschließen, hat die Siemens Stiftung den Ansatz MINT + Klima entwickelt, der junge Menschen befähigt, sich aktiv an der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft zu beteiligen.
„Der Earth Overshoot Day erinnert uns an unsere gemeinsame Verantwortung, jetzt zu handeln! Die Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels zu verstehen, ist der erste Schritt, um ein Umdenken zu bewirken, neue Wege zu finden, die Auswirkungen zu begrenzen und sich an die unvermeidlichen Folgen anzupassen. Deshalb ist Klimawandelbildung heute wichtiger denn je“,
sagt Dr. Nina Smidt, Geschäftsführende Vorständin und Sprecherin des Vorstands der Siemens Stiftung.
Gemeinsam mit unseren Partner*innen haben wir den Ansatz in einigen Regionen Lateinamerikas erprobt, die besonders vom Klimawandel gefährdet sind.
- Das OCE und die Siemens Stiftung führen regelmäßig Weiterbildungen für MINT-Lehrkräfte durch und vermitteln Kompetenzen rund um die Komplexität des Klimawandels – sowohl aus wissenschaftlicher als auch aus pädagogischer Sicht. Die Lehrer*innen lernen praktische Ansätze kennen, die sie dabei unterstützen, mit den Kindern reale Experimente durchzuführen, Prognosen innerhalb und außerhalb des Klassenzimmers zu überprüfen und eigenständige Schlussfolgerungen zu ziehen.
- Die hochwertigen und kostenlosen Open Educational Resources des OCE zum Thema Klimawandel werden auf einer offenen Plattform zur Verfügung gestellt. Die OER können leicht an lokale Gegebenheiten angepasst werden und auch in Gebieten mit schwacher oder gar keiner Internetverbindung genutzt werden.
- Partnerschaften und Netzwerke werden sowohl auf regionaler als auch auf internationaler Ebene gefördert und Konferenzen in Zusammenarbeit mit Hochschulen, der Zivilgesellschaft und politischen Entscheidungsträgern organisiert, mit dem Ziel, Klimawandelbildung in die nationalen Lehrpläne zu integrieren.
David Wilgenbus, Direktor des OCE, erklärt:
„Klimawandelbildung erfordert einen ganzheitlichen und fächerübergreifenden Ansatz. Unsere Expertinnen und Experten schulen die Lehrkräfte, indem sie auf der Grundlage der IPCC-Berichte (Intergovernmental Panel on Climate Change) Materialien für die Klimawandelbildung bereitstellen. Außerdem erhalten die Lehrkräfte umfangreiche Weiterbildungsmöglichkeiten, darunter Schulungen und Konferenzen. So können sie ihr Wissen erweitern und sich zu Erfahrungswerten und bewährten Methoden unter Gleichgesinnten auf internationaler Ebene austauschen.“
Neben den auf der OCE-Plattform verfügbaren Bildungsressourcen zum Thema Klimawandel, bietet die Siemens Stiftung auch eine dynamische Sammlung von OER zum Thema Klimawandel auf ihrem Medienportal an. Die Stiftung wurde für ihre außergewöhnliche Qualität in diesem Bereich ausgezeichnet und erhielt das renommierte Comenius-EduMedia-Siegel und die Medaille für ihre umfassende Klimawandel-Reihe. Diese Reihe besteht aus verschiedenen Medienpaketen, die Pädagog*innen hochwertige multimediale Materialien an die Hand geben, um Schüler*innen der Sekundarstufe I und II das nötige Wissen zu diesem komplexen Thema zu vermitteln. Die Unterrichtsmaterialien decken ein breites Spektrum an Themen ab: angefangen beim anthropogenen Treibhauseffekt und der entscheidenden Rolle von Treibhausgasen über Auswirkungen wie die Versauerung der Ozeane und extreme Wetterereignisse bis hin zu Möglichkeiten der Anpassung an die Folgen des Klimawandels.
Über Office for Climate Education (OCE)
Das OCE wurde 2018 als Reaktion auf Artikel 12 des Pariser Abkommens gegründet, der die Bedeutung der Klimawandelbildung hervorhebt. Unter der Schirmherrschaft der UNESCO und der Stiftung La main à la pâte ist das OCE auch eine Beobachterorganisation für den Zwischenstaatlichen Ausschuss für Klimaänderungen (IPCC), was das Büro in die einzigartige Lage versetzt, sowohl sein wissenschaftliches als auch sein pädagogisches Fachwissen zu mobilisieren, um zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung beizutragen. Das OCE unterstützt Bildungssysteme auf der ganzen Welt bei der Bewältigung der Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, indem es mehrsprachige, kostenlose und offen lizenzierte Bildungsressourcen entwickelt, die auf wissenschaftlicher und sozialer Forschung zum Klimawandel beruhen, Lehrerinnen und Lehrer der Primar- und Sekundarstufe weiterbildet, operative Projekte zur Klimawandelbildung durchführt und die Entwicklung einer Klimawandelbildungspolitik unterstützt.
Weitere Themen
Umwelt und Klima