Mecklenburg-Vorpommern
Bericht „Kultur inklusiv“ vorgestellt
Der Bericht „Kultur inklusiv“ über die Teilnahmebedingungen für Menschen mit Behinderungen in Mecklenburg-Vorpommern wurde vorgestellt. Mit 45.000 Euro gefördert, enthält er Umfrageergebnisse, Praxistipps und Empfehlungen. Neue Beratungsstellen und ein Teilhabefonds sollen die Inklusion im Kulturbereich verbessern.
18.07.2024
Am 9. Juli stellte Kulturministerin Bettina Martin gemeinsam mit dem Geschäftsführer des gemeinnützigen Trägers Kultur Land MV, Hendrik Menzl, den Bericht „Kultur inklusiv Teilnahmebedingungen an Kulturangeboten für Menschen mit Behinderungen in Mecklenburg-Vorpommern“ der Öffentlichkeit vor. Der Bericht wurde durch das Kulturministerium aus Mitteln der kulturellen Projektförderung mit 45.000 Euro finanziert und durch die Fachstelle Kulturelle Bildung und Kultur Land MV erstellt.
Der Bericht enthält neben Umfrageergebnissen zur Inklusion in der Kultur auch Praxistipps und Handlungsempfehlungen für Kultureinrichtungen und Künstler*innen. Ausgewertet wurden 200 Interviews mit Kulturträgern und Menschen Behinderungen in Pflegeeinrichtungen und Privathaushalten. Der Bericht wurde unter Mitwirkung von Interessen- und Selbsthilfeverbänden erstellt. Die befragten Einrichtungen gaben an, großes Interesse an der Umsetzung von inklusiven Angeboten zu haben. Jedoch zeigten sich mehr als die Hälfte unzufrieden mit der eigenen Inklusionsarbeit und äußerten Interesse an professionellen Beratungs- und Informationsangeboten. Die Menschen mit Behinderung hingegen haben großes Interesse an einer Teilhabe am Kulturbetrieb, wünschen sich aber mehr Information und weniger Barrieren.
„Der Bericht enthält wichtige Daten für unsere Kulturpolitik. Unser Anspruch ist es, Zugänge für Kunst und Kultur für alle zu ermöglichen. Wir haben die Ergebnisse der Studie bereits aufgegriffen und werden eine Beratungsstelle für Inklusion und Diversität einrichten. Zur Umsetzung von praktischen Maßnahmen haben wir außerdem einen Teilhabefonds für die Kultur eingerichtet, bei dem sich Kultureinrichtungen und Künstler*innen, durch den sie sich dabei unterstützen lassen können, Maßnahmen zur Verbesserung von Barrierefreiheit und Teilhabe zu ergreifen,“
so Kulturministerin Bettina Martin.
Die Fachstelle Kulturelle Bildung engagiert sich für umfassende Teilhabe im Themenfeld Kunst und Kultur. Thomas Fehling hat dort die Erstellung des Berichtes umgesetzt:
„Wir freuen uns insbesondere, dass über die Publikation hinaus die Handlungsempfehlungen des Berichts ‚Kultur inklusiv‘ von der Landesregierung aufgegriffen worden sind und mit der Einrichtung des Teilhabefonds und der Beratungsstelle noch in diesem Jahr in Umsetzung sind. Auf diese Weise kommen wir den Zielsetzungen der UN-Behindertenrechtskonvention ein großes Stück näher und ermöglichen weitreichend Teilhabe an künstlerisch-kreativem Schaffen.“
Hendrik Menzl als Geschäftsführer von Kultur Land MV ist überzeugt, dass sich die neuen Angebote gut in die Arbeit von Kultur Land MV einfügen werden:
„Mit unseren Beratungsangeboten, wie dem Servicecenter Kultur, sind wir bereits jetzt ein zentraler Ansprechpartner für kulturelle Träger und Einrichtungen. Der vorliegende Bericht gibt uns nun auch für das Thema Inklusion Handwerkszeug, das wir weitergeben können. Das ist ein wichtiger Schritt, um Inklusion im Kulturbetrieb wirklich zu ermöglichen. Ein Bewusstsein für die Belange von Menschen mit Behinderungen ist in vielen Kultureinrichtungen bereits vorhanden. Mit einem konkreten Beratungsangebot und dem Teilhabefonds des Landes wollen wir im nächsten Schritt die Empfehlungen aus dem Bericht umsetzen und gemeinsam echte Verbesserungen erzielen, wo sie nötig sind.”
Weitere Informationen
Der Bericht, inklusive einer Version in leichter Sprache, ist ab sofort auch online abrufbar auf der Webseite des Kulturministeriums.
Mehr Informationen über die Arbeit von Kultur Land MV und seine Beratungsangebote stehen im Internet bereit.
Quelle: Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern vom 09.07.2024
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