BJR-Vollversammlung

Hatespeech, Regenbogenflagge und Windkraft – Beschlüsse zu aktuellen Themen junger Menschen

Die 160. Vollversammlung des Bayerischen Jugendrings (BJR) – das höchste beschlussfassende Gremium der Jugendarbeit in Bayern – hat am vergangenen Wochenende getagt. Neben den beiden Schwerpunktthemen „Krieg in der Ukraine“ und „Partizipation“ setzten sich die 66 Delegierten mit weiteren aktuellen Themen junger Menschen auseinander.

29.03.2022

Insgesamt verabschiedeten die Delegierten elf Beschlüsse zu grundlegenden Fragen der Jugendarbeit. Dazu gehörten:

Rassismuskritische Medienarbeit und Hatespeech

Hass und Hetze im Internet haben stark zugenommen und sind in allen gesellschaftlichen Schichten und Gruppen anzutreffen. Besonders betroffen sind junge Menschen im Alter von 12 bis 19 Jahren: 29 Prozent dieser Altersgruppe haben im digitalen Raum bereits persönliche Anfeindungen und Verleumdungen erlebt. Der BJR setzt sich gegen alle mit Hatespeech verbundenen Formen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit ein und fordert mehr Wertschätzung, Nächstenliebe und Solidarität im Netz. Eine Morddrohung im Netz muss genauso ernst genommen, verfolgt und bestraft werden wie eine Morddrohung im analogen Leben.

Seit seiner Entstehung setzt sich der Bayerische Jugendring gegen Rassismus ein. Digitale und analoge Welten können nicht voneinander getrennt werden. Der BJR begrüßt, dass sich die Landesregierung bei der Bekämpfung von Hass im Netz ihrer Schutzaufgabe bewusst ist und fordert sie auf, weiterhin Maßnahmen zu schärfen und besonders den medienpädagogischen Bereich auszubauen.

Es wird Zeit! Pride-Monat für Dialog nutzen

Als Zusammenschluss junger Menschen steht der BJR für eine offene, tolerante und vielfältige Gesellschaft, in der sich alle Kinder und Jugendlichen frei entwickeln und selbst verwirklichen können. Vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftlichen Diskurse sieht der BJR die große Chance, den Dialog zwischen allen gesellschaftlichen Gruppierungen vor allem im „Pride-Monat“ Juni zu fördern und fordert, die bayerische Flaggen-Verwaltungsanordnung um den internationalen Gedenktag Christopher-Street-Day (CSD) am 28. Juni zu ergänzen und eine Regenbogenflagge an allen öffentlichen Gebäuden zu hissen.

Windkraft: Jugendarbeit fordert Abschaffung der 10H-Regel

Die Klimakrise ist eine der größten Bedrohungen unserer Zeit. Sie bedroht die Lebensgrundlagen von Menschen auf der ganzen Welt, heute und in Zukunft. Die Lasten werden junge Menschen besonders zu tragen haben. Mit großer Mehrheit wurde daher die Forderung zur sofortigen Abschaffung der 10H-Regelung beim Ausbau von Windkraft in Bayern beschlossen – zugunsten einer unabhängigen, friedenssichernden und klimaschonenden Energie.

Die weiteren Beschlüsse sind auf der Website des Bayerischen Jugendringes zu finden.

Quelle: Bayerischer Jugendring vom 21.03.2022

Redaktion: Pia Kamratzki

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