Ländervergleich

Gutachten zum internationalen Kinder- und Jugendmedienschutz

Erstmals hat ein Gutachten zum internationalen Kinder- und Jugendmedienschutz Maßnahmen zum Schutz von Minderjährigen und gesetzliche Grundlagen in sechs verschiedenen Ländern vergleichend untersucht. Das von der Kommission für Jugendmedienschutz beauftragte Gutachten des Instituts für Europäisches Medienrecht wurde auf der Veranstaltung „KJM im Dialog“ vorgestellt.

03.01.2023

Dr. Jörg Ukrow, Prof. Mark D. Cole und Christina Etteldorf vom Institut für Europäisches Medienrecht (EMR) betonen, dass der Kinder- und Jugendmedienschutz aktuell international starke Aufmerksamkeit erfährt: 

„In den sechs untersuchten Ländern bestehen ähnliche Trends im Mediennutzungsverhalten von Kindern und Jugendlichen. Auch die Risiken sind vergleichbar, werden aber teils anders gewichtet. Erhebliche Unterschiede gibt es in der rechtlichen Reaktion gerade auf neue Risikophänomene. Ein Schlüssel für die aktuellen Herausforderungen liegt in der Intensivierung des Austauschs, sowie der Nutzung von KI zum Schutz von Minderjährigen.“

Dr. Marc Jan Eumann, Vorsitzender der Kommission für Jugendmedienschutz stellt fest, dass Kinder- und Jugendmedienschutz in einer globalen Welt nicht an nationalen Grenzen aufhört. Deswegen ist das voneinander lernen so wichtig, betont Eumann. Das Gutachten setzt genau hier an und schließt eine große Lücke – mit vielen spannenden Ansätzen und Best Practice-Lösungen. Etwas Vergleichbares habe es bislang nicht gegeben, sagt Eumann. „Wir haben in diesem Jahr gesehen, welchen Nutzen KI für den Kinder- und Jugendmedienschutz haben kann und werden den Einsatz dieser Technologie weiter ausbauen. Ich freue mich, dass wir dazu und zu anderen Erkenntnissen heute gemeinsam diskutieren.“

Staatssekretärin Heike Raab unterstrich die Bedeutung der internationalen Perspektive:

„Das Niveau des Kinder- und Jugendmedienschutzes in Deutschland ist sehr hoch. In der aktuellen Medienrealität müssen wir aber natürlich immer auch nach außen schauen. Zum Schutz der Kinder und Jugendlichen sind Impulse aus aller Welt eine Bereicherung.“

Nach der Vorstellung des Gutachtens diskutierten Heike Raab (Staatssekretärin & Bevollmächtigte des Landes Rheinland-Pfalz beim Bund und für Europa und Medien) und Dr. Susanne Lackner (stv. Vorsitzende der KommAustria) sowie Sebastian Gutknecht (Direktor der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz) und Dr. Tobias Schmid (Direktor der Landesanstalt für Medien NRW und Europabeauftragter der Medienanstalten) mit dem KJM-Vorsitzenden Dr. Marc Jan Eumann.

Die erste „KJM im Dialog“ in Präsenz nach der Pandemie fand am 07.12.2022 im ALEX Berlin statt. Rund 60 Gäste aus Medienaufsicht, Politik und Wirtschaft verfolgten die Podiumsdiskussion zum Thema „Gemeinsam stark: Internationaler Kinder- und Jugendmedienschutz.“

Das Executive Summary des Gutachtens (PDF, 260 KB)

Quelle: Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) vom 08.12.2022

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