Medienkompetenz

Tipps für Eltern zur Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen

Die Koordinationsstelle Sucht des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) veröffentlicht Memorandum für eine gesunde Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen – für Eltern, Pädagog:innen und Suchthilfe. Digitale Medien wie Smartphones und Computerspiele gehören für Kinder und Jugendliche inzwischen zum Alltag. Anlass genug für Eltern, sich über eine gesunde Mediennutzung ihrer Kinder Gedanken zu machen.

10.02.2023

Hilfe für Eltern bzw. für alle, die mit Eltern arbeiten, kann das Memorandum „Pädagogik : Medien : Abhängigkeit“ bieten. 14 Fachleute aus Medienbildung und Suchthilfe waren an der Erstellung als Autor:innen beteiligt. Tenor dieser Zusammenarbeit: Je früher Kinder und Jugendliche kompetent mit Medien umgehen können, desto eher sind sie davor gefeit, computer- und internetbezogene Störungen bis hin zur Abhängigkeit zu erleiden.

Handlungsempfehlungen für Eltern und weitere Bezugspersonen

Das Memorandum gibt Antworten auf Fragen wie „Wann ist die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen riskant?“ Oder: „Wann wird das Computerspiel zur Sucht?“ Und es schlägt Handlungsempfehlungen für Eltern und weitere Bezugspersonen vor: „Sie sollten sich interessiert zeigen und sich zu informieren versuchen, wie und was die Kinder und Jugendlichen als Medien täglich nutzen“, so im Memorandum zu lesen. Erst Jugendliche im Alter von zwölf bis 18 Jahren sollten an die eigenverantwortliche und selbstregulierte Mediennutzung herangeführt werden, so heißt es. Jüngere Kinder sollten nur von Eltern begleitet digitale Medien nutzen. Zentrale Botschaft an die Eltern: „Es ist wichtig, Kinder und Jugendliche kompetent bei der Nutzung des Internets zu unterstützen und ihnen nach und nach mehr Freiheiten einzuräumen, die eigene Aufsichtsfunktion also kontrolliert zu lockern.“ Analoge Alternativen zu den Medien wie Sport oder Ferienfreizeiten gehörten als erholsame Abwechslung aber auch dazu.

Stimmen zum Memorandum aus der Projektgruppe: Derya Lehmeier von der Landesanstalt für Medien NRW betonte: 

„Digitale Medien begleiten uns alle täglich. Kindern und Jugendlichen einen selbstbestimmten und gesunden Umgang mit Medien zu vermitteln ist das gemeinsame Ziel der Medienbildung und der Suchtprävention. Dafür liefert das Memorandum wichtige Ansätze und Orientierungshilfen, die Fachkräfte in ihrer täglichen Arbeit unterstützen sollen.“

Das Projektmitglied Tim Berthold von der Anonymen Drogenberatung Delmenhorst der Arbeiterwohlfahrt Weser Ems und für den Fachverband Medienabhängigkeit stellte fest:

„Gerade im Bereich von Schulen und Jugendarbeit besteht der große Wunsch nach Leitplanken zur Orientierung. Das Memorandum nimmt sowohl aus medienpädagogischer als auch aus suchtpräventiver Perspektive auf dem Stand aktueller Forschung und gelebter Praxis die Mediennutzung in den Blick. Es bietet daher eine große Chance, diesen Wunsch nach Leitplanken zu erfüllen und dauerhaft zum Dialog einzuladen. Insbesondere die umfangreichen Handreichungen liefern eine wichtige Orientierung, gerade auch für die Kommunikation mit Bezugspersonen“,

Zum Hintergrund

Die Koordinationsstelle Sucht des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) hatte in diesem Projekt, das vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert worden ist, die organisatorische Leitung inne. 

Weitere Informationen

Das "Memorandum Pädagogik : Medien : Abhängigkeit - Gesundheit für Kinder und Jugendliche in der digitalen Welt" (PDF: 1038 KB) können Interessierte bei der LWL-Koordinationsstelle Sucht bestellen oder auf der Internetseite der LWL-Koordinationsstelle Sucht herunterladen.

Quelle: Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) vom 31.01.2023

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