Förderung der Erziehung in der Familie
Bayern: Mütter für Gefahren einer Radikalisierung ihrer Kinder sensibilisieren
Die Familie nimmt eine Schlüsselrolle dabei ein, Jugendliche vor extremistischen Anwerbestrategien zu schützen. Hier setzt das Projekt der „MotherSchools“ an, das Erziehungskompetenzen stärkt. Die ersten Teilnehmerinnen des Projekts haben das zehnwöchige Seminar in Augsburg nun abgeschlossen. Das Projekt wird in Nürnberg und Augsburg 2020 weitergeführt.
24.01.2020
In Workshops der „MotherSchools“ lernen Mütter die Entwicklungsphasen von Kindern kennen, aber auch Anzeichen für kritische Veränderungen bis hin zur Radikalisierung. Sie üben Strategien, wie sie mit ihren Kindern in Kontakt bleiben und einer möglichen Radikalisierung entgegenwirken können.
Bayerns Sozialstaatssekretärin Carolina Trautner würdigte die 35 Teilnehmerinnen des ersten Projektdurchlaufs in Augsburg im Rahmen einer Feierstunde im Goldenen Saal des Rathauses: „Selbstsichere Mütter, die ihren Kindern ein geborgenes Zuhause bieten, leisten bereits wertvollste Präventionsarbeit. Ich sehe heute starke und engagierte Frauen vor mir. Ihre Fürsorge und Ihr Wille zur Veränderung, den Sie in den vergangenen Wochen gezeigt haben, verdienen höchste Anerkennung.“
Augsburgs Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl: „Mütter können starken Einfluss auf die Entwicklung ihrer Kinder nehmen, denn sie merken, wenn Probleme entstehen und sie sehen, wenn Veränderung stattfindet. Mein Dank und meine Hochachtung gilt allen Teilnehmerinnen der MotherSchools Augsburg, die in den zurückliegenden zehn Wochen bereit waren, sich auf den Prozess der Selbstfindung und Selbststärkung einzulassen.“
Dr. Edit Schlaffer, Gründerin und Executive Director von Frauen ohne Grenzen: „Die MotherSchools sind eine internationale Bewegung, die weltweit Netzwerke von selbstbewussten und informierten Müttern bildet. So können sie ihre heranwachsenden Kinder vor den Gefahren extremistischer Ideologien und den Netzwerken radikaler Rekrutierer schützen.
Hintergrund
Das Projekt basiert auf dem weltweit erfolgreichen Konzept der „MotherSchools“ von „Frauen ohne Grenzen“, einer Nichtregierungsorganisation (NGO) mit Sitz in Wien. Der Freistaat Bayern hat das Projekt als erstes Bundesland nach Deutschland geholt. In diesem Zuge wurden die „MotherSchools“ 2017 in Bayern an vier unterfränkischen Standorten pilotiert. 2019 starteten die „MotherSchools“ erfolgreich in Nürnberg und Augsburg, und werden dort 2020 fortgeführt. Die Umsetzung in Augsburg ist eine Kooperation mit der Stadt Augsburg und dem Kinderschutzbund Augsburg. Das Bayerische Sozialministerium hat die „MotherSchools“ in Augsburg mit bis zu rund 36.700 Euro im Jahr 2019 gefördert. Die Förderung wird weiter fortgesetzt.
Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales vom 23.01.2020
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