Essener Initiative

Prävention sexualisierter Gewalt im Kinder- und Jugendsport

Die Initiative „Vorsorgen. Erkennen. Handeln – Essener Sportvereine gegen sexualisierte Gewalt“ wird mit zehn neuen Vereinen fortgesetzt, gefördert von der Krupp-Stiftung. Der Fokus liegt auf der Einbindung von Kindern und Jugendlichen. Jeder Verein erhält 3.000 € Förderung, um Präventionsstrukturen zu schaffen. Fortbildungen und Netzwerktreffen unterstützen die Umsetzung.

27.06.2024

Nach dem erfolgreichen Pilotprojekt „Vorsorgen. Erkennen. Handeln – Essener Sportvereine gegen sexualisierte Gewalt“ wird die von der Krupp-Stiftung geförderte Initiative unter der Federführung des Essener Sportbundes e.V. (ESPO) mit zehn neuen Essener Sportvereinen fortgesetzt. In der zweiten Runde des Projekts liegt der Fokus verstärkt auf der Partizipation der Kinder und Jugendlichen: Durch die aktive Einbindung der Kinder und Jugendlichen in das Projekt wird deren Perspektive bei der Erstellung und Implementierung der Präventionsmaßnahmen noch gezielter berücksichtigt. Ziel der Essener Initiative gegen sexualisierte Gewalt im Kinder- und Jugendsport ist es, die Mitwirkenden in Sportvereinen für das Thema zu sensibilisieren und Strukturen im Verein zu schaffen, die helfen, Übergriffe zu verhindern. Die Krupp-Stiftung fördert jeden teilnehmenden Verein mit 3.000 €.

Unterstützung durch Fortbildungen und Netzwerktreffen

Der Ausgangspunkt für das im März 2022 gestartete einjährige Pilotprojekt war die erhöhte öffentliche Wahrnehmung des Themas „sexualisierte Gewalt“, die längst auch den Sport erreicht hat. Dabei ist die Haltung der Sportvereine eindeutig: Kein Verein duldet sexualisierte Gewalt. Oftmals fehlt es jedoch in den Vereinen an Strukturen und Wissen, wie man mit dieser Thematik umgehen soll. Eine Aufmerksamkeitskultur, die Transparenz und Schutz bietet, ebenso wie Handlungskonzepte zur Prävention und Intervention sind notwendig. Das Thema wird sowohl durch das neue NRW-Landeskinderschutzgesetz als auch die Kampagne des Landessportbundes bereits aufgegriffen.

Das Pilotprojekt der Krupp-Stiftung setzte an dieser Stelle an und bot Vereinen maßgeschneiderte Angebote und Hilfestellung an: Fortbildungen vermittelten Wissen und regelmäßige Netzwerktreffen boten die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch zu Themen wie Ehrenkodex oder Satzungserweiterung. Aufgrund des positiven Fazits läutete die Stiftung eine zweite Runde ein, die erneut auf ein Jahr angelegt ist.

„Die Krupp-Stiftung initiiert Projekte, die gesellschaftlich drängende Fragestellungen berühren. Unser Pilotprojekt ermöglichte nicht nur den Vereinen, eine klare Haltung ebenso wie Strukturen im Verein zu etablieren, die Kinder schützen sollen, es bot uns auch wertvolle Erkenntnisse. Daher wird im Rahmen der Fortsetzung insbesondere die Kinderperspektive noch stärker berücksichtigt“, 

so Prof. Ursula Gather, Kuratoriumsvorsitzende der Krupp-Stiftung.

Die an der Projektfortsetzung teilnehmenden Vereine – darunter Essen-Werdener Ruder-Club von 1896 e.V., SuS Haarzopf 1924 e.V., SG TuRa Altendorf, Leichtathletik-Team Stoppenberg e.V., RV Sturmvogel Essen, Hockey Club Essen 1899 e.V., SG Essen-Heisingen 1887 e.V., Volleyballclub Essen-Borbeck 1979 e.V., Schwimmverein Essen-Borbeck 1961 e.V., Mountainbike Sportverein Essen-Steele 2011 e.V. – sollten in die Lage versetzt werden, sexualisierter Gewalt im Sportverein vorzubeugen, diese zu erkennen und handlungsfähig zu werden.

Bei einem Netzwerktreffen, das am gestrigen Donnerstag stattfand, wurden neben einer theoretischen Einführung auch Praxisübungen vorgestellt, die Kinder und Jugendliche für das Thema „sexualisierte Gewalt“ sensibilisieren sollen. Niklas Alof, Leiter Kinderrechte und Sport von Kindernothilfe e.V. betont

„Bei den Workshops geht es darum, Beteiligungsmethoden kennenzulernen, diese zu erproben und gemeinsam zu überlegen, was mit den Ergebnissen anzustellen ist. Hierzu dient ein Mix aus Theorie, Austausch und Erprobung der Methoden.“

Durch Theateraufführungen oder Beteiligungsformate während der Trainingsstunden können Kinder und Jugendliche aktiv eingebunden werden. Auf dem Plan stehen Fortbildungen zu Themen wie Schutzkonzept und Umgang bei Beschwerden ebenso wie regelmäßige Treffen zwecks Erfahrungsaustauschs und Vernetzung.

Quelle: Bundesverband Deutscher Stiftungen vom 14.06.2024

Redaktion: Paula Joseph

Back to Top