Jugendsozialarbeit

REBOUND – Lebens- und Risikokompetenz in der stationären Jugendhilfe

Riskante Verhaltensweisen wie der Gebrauch von Alkohol und anderen Drogen sind in der Sozialen Arbeit mit Jugendlichen ein häufiges Thema. Es fehlen praxistaugliche Methoden; ein umfassendes, einrichtungsspezifisches Präventionskonzept und personelle und finanzielle Ressourcen. REBOUND ist ein praxiserprobtes Lebens- und Risikokompetenzprogramm, das Jugendliche anregt, sich zu risikobewussten Menschen zu entwickeln und Einrichtungen bei der Entwicklung eines Präventionskonzepts unterstützt.

Strukturebene: Bund

REBOUND ist ein praxiserprobtes und wissenschaftlich evaluiertes Lebenskompetenz- und Risikokompetenzprogramm für Jugendliche und junge Erwachsene ab 14 Jahren, das im Rahmen eines EU Projekts entwickelt wurde. Durch explorative Filmarbeit setzen Jugendliche ab 14 sich mit dem Thema Alkohol und anderen Drogen auseinander und werden durch Erfahrungslernen, Dialog und Teamarbeit dazu angeregt, sich zu achtsamen, entscheidungsstarken und risikobewussten Menschen zu entwickeln.

Im Programm werden Stärken, Werte und positive Ziele mit verschiedenen Risikothemen in Zusammenhang gebracht. Dazu gehört der Umgang mit Alkohol und anderen Drogen – je nach Interesse und Vorkenntnissen in der Zielgruppe aber auch beispielsweise der Umgang mit Medien (Internetgebrauch, PC-Gaming etc.). Die Teilnehmer:innen verbessern ihre Selbstwahrnehmung, Entscheidungsfähigkeit und ihr Wissen; Gruppen machen sich ihre Normen bewusst und Einrichtungen formulieren Regeln im Umgang mit Risikoverhaltensweisen und lernen, diese anzuwenden.

REBOUND soll motivieren, informieren, Jugendliche untereinander ins Gespräch bringen, falsche Tabus auflösen und die Selbst- und Risikowahrnehmung schärfen. REBOUND hilft dabei, zu sehen, was positiv ist. Es geht um eine ressourcen- und lösungsorientierte Pädagogik.

Ein wichtiger Begriff in REBOUND ist dabei Verantwortung. Der suchtpräventive Teil von REBOUND regt Jugendliche dazu an, herauszufinden, was verantwortungsbewusster Umgang mit Alkohol und anderen Drogen bedeutet. Dabei ist klar, dass der Gebrauch von Verantwortung immer wichtiger ist, als der verantwortliche Gebrauch.

Das Besondere an REBOUND ist eine Haltung: es geht um Risikokompetenz in einem sinnvollen, fordernden und fördernden sozialen Umfeld. Es geht nicht vor allem darum, Jugendliche „vor Drogen zu schützen“, sondern sie in einer Entwicklung zu achtsamen, entscheidungsstarken und risikobewussten Menschen zu begleiten.

Sämtliche Maßnahmen und Arbeitsmaterialen rund um REBOUND sind auf Grundlage des § 20a SGB V (Präventionsgesetz) unbürokratisch und umfänglich finanzierbar: Mitarbeiter*innen der stationären Jugendhilfe werden im Rahmen einer viertägigen Weiterbildung befähigt, REBOUND durchzuführen und erarbeiten gemeinsam mit Präventionsexpertinnen ein einrichtungsspezifisches Regelwerk zum Umgang mit Konsumvorfällen. Die Einführung und Durchführung des Programms in der Einrichtung wird durch individuell vereinbarte, begleitende Supervision unterstützt.

Adresse

Boxhagener Straße 82a
10245 Berlin
Deutschland

Kontakt

Telefon: +49 3044 674 114
E-Mail Adresse: sophia@finder-akademie.de

Projektträger

FINDER e.V.

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