Entstigmatisierung
Programm für Jugendliche – Mentale Gesundheit und Psychiatrie

Jugendliche stehen oft vor einzigartigen Herausforderungen wie schulischem Stress, sozialen Medien und Identitätsfindung. Das fordert ihre mentale Gesundheit heraus. Frühe Intervention und Unterstützung sind entscheidend, um langfristige psychische Probleme zu vermeiden und das Wohlbefinden zu fördern. Psychotherapie, Beratung und familiäre Unterstützung spielen hierbei eine zentrale Rolle.
17.07.2024
Schüler*innen des Gymnasiums Theodorianum in Paderborn haben jetzt zwei Vormittage in der Klinik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) an der Agathastraße verbracht. Sie hatten sich in den Schul-Projekttagen unter dem Titel "Fit for Life" mit dem Thema psychische Krankheit und Gesundheit auseinandergesetzt und sich über die Arbeit in einer psychiatrischen Klinik informiert.
Lisa-Marleen Fröbrich und Debora Grote von der Stabsstelle Pflege in der LWL-Klinik Paderborn hatten das Programm für die Jugendlichen vorbereitet.
So stellten sie am ersten Tag den Krankenhausträger, den Landschaftsverband Westfalen-Lippe und die Aufgaben der Klinik vor. Häufige und bekannte Krankheitsbilder in der Psychiatrie und die Therapiemöglichkeiten sowie die damit einhergehende Stigmatisierung wurde thematisiert. Dabei stand im Vordergrund die Sensibilisierung für psychische Erkrankungen und was jeder einzelne zur Entstigmatisierung beitragen kann. Um das Gehörte erlebbarer zu machen, konnten die Jugendlichen mit einem Genesungsbegleiter sprechen; einem ehemaligen Patienten, der nach der Genesung andere Betroffene unterstützt und daher wichtiges Mitglied des Therapieteams in der LWL-Klinik ist.
Auch die eigene mentale Gesundheit der Jugendlichen stand auf dem Programm: Wann sind Ängste und Sorgen "normal", wann muss man sich vielleicht Sorgen um sich oder andere machen? Wie achtet man gut auf sich und welche Faktoren können die psychische Stabilität ins Wanken bringen und eine Erkrankung begünstigen? So standen am zweiten Tag praktische Übungen auf dem Plan. Sport- und Bewegungstherapeutin Hildegard Bobbing-Eißing brachte die Jugendlichen achtsam in Bewegung, Achtsamkeit übten die Schülerinnen und Schüler auch im bewussten Umgang mit ausgewählten Lebensmitteln, angeleitet von Bettina Riemann. Die Jugendlichen bekamen viele praktische Tipps mit nach Hause, mit deren Hilfe sie bei sich und anderen die mentale Gesundheit einschätzen und darauf einwirken können. Das "Stressaktions-Programm" oder die "7 Faktoren der Achtsamkeitspraxis" wurden als Merkblätter ausgehändigt - zur Erinnerung oder als Stütze bei Bedarf.
In der Schlussrunde zeigten sich die Jugendlichen dankbar für den differenzierten Einblick in die Klinik und die Krankheitsbilder. Ebenso positiv bewerteten sie die Gelegenheit, sich mit der eigenen Haltung zur Stigmatisierung seelischer Erkrankungen auseinanderzusetzen. Ulrike Düker und Marvin Wehrmann hatten die Jugendlichen als Lehrende begleitet und würden sich nach dieser Premiere über weitere Formen der Zusammenarbeit zwischen Schule und LWL-Klinik freuen. Zum Beispiel mit Vorträgen zu Themen der psychischen Gesundheit für Schüler*innen oder Infoabende für Eltern. Denn dieses wichtige Thema habe im Lehrplan und im Schul-Leben derzeit noch viel zu wenig Raum.
Quelle: LWL vom 09.07.2024
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