Gender

30 Jahre Frauenberatungsstelle Aachen

"Die Frauenberatungsstellen in Nordrhein-Westfalen bieten Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, seit vielen Jahren wichtige und unverzichtbare Hilfen. Sie haben ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Nöte und geben ihnen kompetenten Rat und Unterstützung", erklärte Frauenminister Armin Laschet am vergangenen Freitag im Rahmen der Feier zum 30jährigen Jubiläum der Frauenberatungsstelle 'Frauen helfen Frauen e. V.' in Aachen.

28.09.2009

Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt die allgemeinen Frauenberatungsstellen seit mehr als 20 Jahren. Sie sind Teil der bundesweit vorbildlichen Frauenhilfestruktur, bestehend aus einem flächendeckenden Netz von 62 Frauenhäusern, 55 allgemeinen Frauenberatungsstellen, 47 Frauen-Notrufen und acht spezialisierten Beratungsstellen für Opfer von Menschenhandel.

Für viele Frauen gehört Partnergewalt zu ihrer Lebenswirklichkeit. Wie die im Jahr 2005 veröffentlichte repräsentative Studie "Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland" belegt, hat mindestens jede vierte Frau im Alter von 16 bis 85 Jahren zumindest einmal in ihrem Leben Gewalt durch ihren Lebenspartner erlitten.

"Noch bis in die 80er Jahre war häusliche Gewalt für Politik und Gesellschaft ein Tabuthema. Vor allem die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen der Frauenhilfeeinrichtungen haben dieses Problem immer wieder beharrlich in das öffentliche Bewusstsein gerückt. Jetzt ist die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen ein Schwerpunkt der nordrhein-westfälischen Landespolitik", so der Minister.

Die nordrhein-westfälische Polizei, den gewalttätigen Partner kann den gewalttätigen Partner für zehn Tage der Wohnung verweisen. Im Jahr 2008 war die Polizei rund 22.586 Mal im Einsatz, es gab fast 11.000 Wohnungsverweise und Rückkehrverbote verhinderten Eskalationen in den Familien. In rund 7.400 Fällen vermittelte die Polizei den Kontakt zu Hilfeeinrichtungen, bei denen es sich zumeist um Frauenberatungsstellen handelt.

"Die Frauenberatungsstellen haben gerade in dieser Phase eine ganz wichtige Funktion. Sie werden mit dem Einverständnis der Betroffenen unmittelbar von der Polizei eingeschaltet und bieten den Frauen Unterstützung bei der Suche nach dem für sie richtigen Weg", sagte Laschet.

Die Frauenberatungsstelle Aachen ist seit 2006 ausgewiesene Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt für die Stadt Aachen. Einen zweiten Beratungsschwerpunkt bildet die Bekämpfung von Zwangsheirat. "Mittlerweile hat sich über die Stadtgrenze hinweg herumgesprochen, dass sich Frauen mit Zuwanderungsgeschichte in dieser Einrichtung besonders gut aufgehoben fühlen können. Denn hier erhalten sie eine kultursensible und sprachgestützte Beratung", lobte Minister Laschet.

In diesem Jahr fördert das Frauenministerium eine Fachtagung mit Wanderausstellung zum Thema Zwangsprostitution, die die Frauenberatungsstelle gemeinsam mit der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten durchführt.

Minister Laschet: "Den Drahtziehern von Zwangsprostitution und Menschenhandel darf kein Freiraum gelassen werden. Es ist daher wichtig, dass sich die lokalen Institutionen vernetzen und gerade in der Region Aachen auch grenzüberschreitend zusammenarbeiten."

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