Digitalisierung und Medien
Zwischen Utopie und Dystopie: Medienpädagogische Perspektiven für die digitale Gesellschaft
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Wie kann sich die Medienpädagogik den ambivalenten Entwicklungen der Digitalisierung stellen? Diesem Thema stellt sich die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) bei ihrem 36. Forum Kommunikationskultur vom 15. bis 17. November 2019 in München.
12.09.2019
Große Hoffnungen waren zu Beginn des Internets mit der neuen Technik verbunden: „Vernetzung“, „Demokratisierung“, „Wissen für alle“ waren nur einige der Schlagworte zur Utopie. Mit der leichteren Zugänglichkeit und der Verbreitung des Netzes veränderten sich Geschäftsmodelle sowie Angebots- und Teilhabestrukturen. Der Utopie der Digitalisierung steht die Dystopie gegenüber: Datenauswertung durch Konzerne, Kommerzialisierung, politische Beeinflussung und zweifelhafte Meinungsmache, Cyberkriminalität, Überwachung und Mobbing sowie die Steuerung vielfältiger Lebensbereiche durch Algorithmen und KI bedrohen die einstigen Hoffnungen.
Wie sich die Medienpädagogik diesen ambivalenten Entwicklungen stellen kann, ist Thema der Tagung der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur. Ziel der Medienpädagogik ist, Menschen jeden Alters zu befähigen, positive Seiten der Digitalisierung für sich zu entdecken und zu nutzen und sie für negative Seiten zu sensibilisieren und zu wappnen.
Folgende Fragen stehen im Mittelpunkt der Veranstaltung:
- Wie kann Medienpädagogik auf veränderte Bedingungen für Individuen und auch für Gemeinschaften in der digital geprägten Gesellschaft eingehen?
- Wie können neue Ansätze und Methoden Zielgruppen medienpädagogischer Arbeit entlang der Bildungskette unterstützen, befähigen und ermutigen?
- Welche medienpädagogischen Konzepte braucht es, um neben gesetzlichen Regelungen und Aufklärung eine risikoarme Nutzung zu vermitteln und anzuregen, Persönlichkeitsrechte und die Privatsphäre der Nutzenden zu schützen?
- Wie können ethische, soziale, kulturelle und politische Aspekte der Medienpädagogik und Medienbildung wirksam werden?
- Welche Wertorientierungen hat die Medienbildung und welche Narrative besetzt sie?
- Wie kann demokratisches digitales Agieren kultiviert und verbreitet werden und wie kann kreative Freiheit und Experimentierfreude ermöglicht werden?
- Wie sieht vor diesem Hintergrund ein zeitgemäßer Jugendmedienschutz aus?
Um neue Perspektiven der Medienpädagogik für die digitale Gesellschaft zu diskutieren, widmet sich die Veranstaltung auch dem Medienpädagogischen Manifest, das mit seinem 10. Jahrestag seine Aktualisierung feiert.
Mit Beiträgen von: Prof. Dr. Angelika Beranek (Hochschule München) und Sebastian Ring (JFF München), Prof. Dr. Dr. Matthias Rath (PH Ludwigsburg), Prof. Dr. Katharina Zweig (TU Kaiserslautern), Prof. Dr. Martin Geisler (Ernst-Abbe-Hochschule Jena).
Mit Workshops unter anderem zu den Bereichen Schule, Medienforschung, Netzpolitik, Bürgermedien und zu Themen wie Coding in der Kita, Social Scoring, Dystopischer Film, digitale Assistenten, Utopie und Dystopie im Jugendmedienschutz.
Programm und Anmeldung auf www.gmk-net.de. Dort findet sich auch der Programmflyer (PDF 2,3 MB) zur Veranstaltung.
Quelle: Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) e.V. vom 09.09.2019
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