Berlin
Abschlusspapier der Initiative „Jugend. Macht. Demokratie.“
Am 29. März hat das Gremium „Jugend. Macht. Demokratie“ das Abschlusspapier zur Stärkung von Jugendinteressen, zur Förderung politischer Bildung und zum Ausbau von Beteiligungsmöglichkeiten junger Menschen beschlossen. Ziel des Gremiums war es, durch die vorgestellten Forderungen alle jungen Berliner:innen gleichberechtigt und verbindlich in die öffentlichen Meinungsbildungsprozesse einzubinden. Das Abschlusspapier steht zum Download bereit.
12.04.2023
Die erarbeiteten Maßnahmen fokussieren die Stärkung politischer Bildung im schulischen und außerschulischen Bereich unter anderem durch den Ausbau von Aus- und Fortbildungsangeboten für Fachkräfte oder durch politischen Bildungsurlaub für Schüler:innen. Zur besseren Berücksichtigung der Interessen junger Menschen gehört die Einführung eines Jugendchecks – ein Prüfverfahren für jugendgerechte Gesetzgebung. Die Entwicklung und Verabschiedung einer ressortübergreifenden Jugendstrategie durch den Senat soll durch ein geeignetes Begleitgremium unter Jugendbeteiligung unterstützt werden. Die Initiative „Jugend. Macht. Demokratie“ bietet ihre Expertise für dieses Begleitgremium an.
Das Wahlalter auf 16 Jahre abzusenken, würde einen wesentlichen Beitrag leisten
Aziz Bozkurt, Staatssekretär für Jugend, Familie und Schuldigitalisierung, erklärt:
„Unser Gremium „Jugend. Macht. Demokratie.“ hat viel erreicht. Das Abschlusspapier stellt konkrete und authentische Forderungen, um die junge Generation nachhaltig zu stärken. Wir müssen ihr endlich die Rolle einräumen, auf die sie einen Anspruch hat. Das bedeutet auch mehr Macht, mehr Gehör und mehr Einfluss. Das Wahlalter auf 16 Jahre abzusenken würde hier einen wesentlichen Beitrag leisten. Es wäre gleichzeitig nur ein Element einer gesamtgesellschaftlichen Veränderung. Ich setze viel Hoffnung in die Jugendstrategie, auf die sich der Senat im Rahmen des Gipfels gegen Jugendgewalt geeinigt hat und dessen Umsetzung durch „Jugend. Macht. Demokratie.“ gefordert wird. Die Jugendstrategie birgt die Chance, dass wir der Jugend endlich mit greifbaren und grundsätzlichen Maßnahmen die Rolle zuerkennen, die ihren berechtigten Ansprüchen gerecht wird.“
Die Jugendbeteiligung muss in die Praxis umgesetzt werden
Carlo Tullio, Vertreter des Jugendparlaments Tempelhof-Schöneberg, fordert:
„Das Abschlusspapier schlägt moderne Argumente vor, um die strukturelle Miteinbeziehung jugendlicher Interessen zu etablieren. Der Jugendcheck und das geplante Begleitgremium sind wirksame und schlagkräftige Instrumente zur Verankerung einer jungen Perspektive auf die Stadt. Jetzt gilt es, die umfassende Jugendbeteiligung auch in der Praxis umzusetzen.“
Es braucht einen Jugendcheck für Gesetzesvorhaben sowie eine umfassende Jugendstrategie
Ramona Hinkelmann, Vorsitzende des Landesjugendring Berlin sagt:
„Die kommende Regierung muss die Ergebnisse von „Jugend. Macht. Demokratie.“ jetzt direkt in ihren Koalitionsvertrag einfließen lassen. Die neue Koalition muss dafür sorgen, im ersten Schritt das Wahlalter auf 16 Jahre abzusenken, einen Jugendcheck bei Gesetzesvorhaben einzuführen und schließlich eine Jugendstrategie für Berlin zu erarbeiten, die auch wirklich alle Ressorts mitnimmt.“
Weitere Informationen
Die Senatsverwaltung für Jugend rief das Gremium im Sommer 2022 mit Blick auf die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre ins Leben, um die Rolle junger Menschen in öffentlichen Meinungsbildungsprozessen zu stärken. Das Gremium besteht unter anderem aus Vertretungen des Landesjugendrings, des Landesjugendhilfeausschusses, der Landeszentrale für politische Bildung und der bezirklichen Kinder- und Jugendparlamente. Die angemessene Vertretung junger Berlinerinnen und Berliner spielte bei der Besetzung eine wesentliche Rolle.
Das Abschlusspapier „Jugend. Macht. Demokratie. - Aktueller Stand“ (PDF: 89 KB) steht zum Download bereit.
Quelle: Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Berlin vom 30.03.2023
Termine zum Thema
-
10.09.2024
„Ich bin an deiner Seite“ – Fokus Kindertrauer | Orientierungsseminar für die Begegnung mit trauernden Kindern
-
11.09.2024
Kinder aus suchtbelasteten Familien
-
13.09.2024
„Lass mich (nicht) alleine“ Erweitertes Fachkräfteseminar zu Kinder- und Jugendtrauer
-
16.09.2024
4. Bundeskongress Kinder- und Jugendarbeit
-
18.09.2024
„Wege in die Praxis - Innovative Konzepte zum Schutz vor sexualisierter Gewalt in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“
Materialien zum Thema
-
Webangebot / -portal
Sicher Aufwachsen Portal
-
Anleitung / Arbeitshilfe
E-Learning-Kurs zum Thema Antimuslimischer Rassismus
-
Zeitschrift / Periodikum
Außerschulische Bildung 1/2024: Transformationen – Auswege aus der Krise
-
Broschüre
„An alle gedacht?! – Medienpädagogik intersektional gestalten und Beteiligung aller ermöglichen“
-
Anleitung / Arbeitshilfe
Verfahrenslotsen und Teilhabeberatung (EUTB) – vergleichende Betrachtung und Kooperationsansätze
Projekte zum Thema
-
Kinder - und Jugendhilferechtsverein e.V.
Landesjugendkonferenz Sachsen
-
Frauenhauskoordinierung e.V.
Sicher Aufwachsen Portal
-
Kinder- und Jugendring Sachsen e.V. (KJRS e.V.)
BERUFung Jugendarbeit
-
„Sichtbar Handeln! Gegen Antisemitismus.“: Angebote schaffen Lernräume
-
AGJF Sachsen e.V.
pro:dis – Distanzierungsberatung in Jugendarbeit und angrenzenden Arbeitsfeldern
Institutionen zum Thema
-
Fort-/Weiterbildungsanbieter
Bildungsstätte Bredbeck
-
Verband / Interessenvertretung
Kinder- und Jugendinteressenvertretung Hessen
-
Oberste Landesjugendbehörde
Ministerium für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstsein
-
Sonstige
Netzwerk Kinder von Inhaftierten
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Bunte Feuer GmbH