#outinchurch

„Queere Menschen müssen überall akzeptiert werden – auch in der katholischen Kirche“

Der Beauftragte für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt der Bundesregierung begrüßt die Initiative „OutInChurch“. In der katholischen Kirche erfahren LGBTIQ+-Personen immer noch vielfach Diskriminierung, wenn sie sich zu ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Orientierung öffentlich bekennen. Die katholische Kirche ist einer der größten Träger und Arbeitgeber in der Kinder- und Jugendhilfe im deutschsprachigen Raum.

28.01.2022

Sichtbarkeit und Akzeptanz queerer Menschen in der Kirche

Mit der Initiative „#OutInChurch. Für eine Kirche ohne Angst“ haben sich am 24. Januar 2022 insgesamt 125 LGBTIQ+-Personen, die haupt- oder ehrenamtlich in der römisch-katholischen Kirche im deutschen Sprachraum tätig sind, geoutet. Der Beauftragte der Bundesregierung für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt, Sven Lehmann, erklärt dazu:

„Sich als lesbisch, schwul, bisexuell, trans-, intergeschlechtlich oder nicht-binärer Mensch zu outen, erfordert heute oft noch immer Mut. Auch die römisch-katholische Kirche ist bislang kein Ort, an dem queere Menschen selbstverständlich zu ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität stehen können. Dem Mut derjenigen, die sich jetzt mit dem eigenen Namen und dem eigenen Gesicht zum ersten Mal für Sichtbarkeit und Akzeptanz queerer Menschen in ihrer Kirche einsetzen – vor diesem Mut habe ich den größten Respekt.“

Ein wegweisendes wie hoffnungsvolles Signal

Queere Menschen erfahren immer noch Ablehnung und Diskriminierung, überall und in allen Lebensbereichen. In der katholischen Kirche bedeutet ein solcher Schritt zusätzlich noch ein berufliches Risiko. Denn ein Coming out kann sogar die Kündigung zur Folge haben. Darauf weist der Beauftragte in seinem Statement hin und betont, dass auch in der  katholischen Kirche in den vergangenen Jahren einiges in Bewegung gekommen ist. Viele Engagierte in Laienorgani­sationen, aber auch etliche Bischöfe, Priester und Ordensleute zeigten sich längst nicht mehr so verschlossenen wie früher gegenüber sexueller und geschlechtlicher Vielfalt.

Lehmann versteht ‚OutInChurch‘ als ein ebenso wegweisendes wie hoffnungs­volles Signal und wünscht der Initiative, dass sie eine positive Wirkung entfaltet. Queere Menschen müssten Gesicht zeigen können – überall. Und sie müssen überall akzeptiert werden. „Ich wünsche ‚OutInChurch‘ deshalb, dass die Initiative von Amtsträgern, Mitarbeitenden und engagierten Laien breite Solidarität erfährt. Und ich wünsche der Initiative, dass sie einen konstruktiven Dialog innerhalb der katholischen Kirche auslöst mit dem Ziel, Gleichstellung und Akzeptanz aller Beschäftigten zu verwirklichen.“

Weitere Informationen zur Initiative finden sich unter: www.outinchurch.de

Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom 24.01.2022

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