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Gestaltung inklusiver Politiken durch den 10. Zyklus des EU-Jugenddialogs

Fast 30.000 junge Europäer*innen haben bisher am 10. Zyklus des EU-Jugenddialogs teilgenommen und setzen sich mit Herausforderungen zur sozialen Eingliederung auseinander. Sie entwickeln gemeinsam mit Entscheidungsträgern innovative Lösungen und politische Empfehlungen. Ihre Vorschläge reichen von der Bekämpfung von Diskriminierung bis zur Förderung von bezahlbarem Wohnraum.

11.06.2024

Der EU-Jugenddialog ist ein Prozess, der die Zusammenarbeit zwischen jungen Menschen und politischen Entscheidungsträgern fördert. Sie entwickeln gemeinsam politische Empfehlungen, nicht nur auf lokaler, sondern auch auf europäischer Ebene.

Engagement für Vielfalt

Nationale Arbeitsgruppen aus jedem Mitgliedstaat führen gemeinsam mit internationalen nichtstaatlichen Jugendorganisationen (INGYOs) diese Konsultation junger Menschen durch engagierte Aktivitäten wie Debatten, Fokusgruppendiskussionen und Roadshows durch. Dieser breit gefächerte Ansatz stellt sicher, dass unterschiedliche Perspektiven junger Menschen, insbesondere von Minderheitengruppen, einbezogen werden und den Dialog bereichern. Untersuchungen im Rahmen der Jugendpartnerschaft zwischen der EU und dem Europarat bestätigen dies und unterstreichen das Engagement für Diversität. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung für ein umfassendes Verständnis der Herausforderungen, mit denen junge Menschen konfrontiert sind.

Hindernisse aufzeigen

Die Konsultation hat gezeigt, dass junge Menschen auf dem Arbeitsmarkt mit einer Reihe von Hindernissen konfrontiert sind. Dazu gehören Diskriminierung, die mangelnde Bereitschaft von Arbeitgeber*innen, auf unterschiedliche Bedürfnisse einzugehen, und die Diskrepanz zwischen dem, was in der Schule und/oder an der Universität gelehrt wird, und den Anforderungen des Arbeitsmarktes. Ähnliche Herausforderungen stellen sich auch im Gesundheitswesen und in den sozialen Unterstützungssystemen, z. B. Diskriminierung, Stigmatisierung der psychischen Gesundheit, kulturelle Barrieren und unzureichende Infrastruktur. Dieses Problem ist nicht auf den Gesundheitssektor beschränkt, sondern betrifft auch andere Bereiche wie Verkehr, Information, Unterstützungsdienste und bezahlbaren Wohnraum.

Lösungen finden

Im Dialog geht es nicht nur darum, Probleme zu benennen! Während der Konsultation schlugen die jungen Teilnehmer*innen auch praktische Lösungen vor, wie z.B. das Verbot unbezahlter Praktika, um eine faire Bezahlung zu gewährleisten, und wiesen auf den Bedarf an mehr Fachkräften im Bereich der psychischen Gesundheit hin. Andere Ideen bezogen sich auf den ermäßigten oder kostenlosen Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln für junge Menschen und die Begrenzung der Mietpreise für Vermieter, um das Wohnen für junge Menschen erschwinglicher zu machen. 

Ideen in die Tat umsetzen

Diese Diskussionen enden nicht hier, sondern finden ihren Höhepunkt auf den EU-Jugendkonferenzen, auf denen junge Vertreter und Entscheidungsträger diese Vorschläge zu umsetzbaren Politikempfehlungen weiterentwickeln. Diese Konferenzen spielen eine besondere Rolle im Dialogzyklus, der sich an den drei Ratspräsidentschaften der Europäischen Union orientiert. Jeder Zyklus konzentriert sich auf eines (oder mehrere) der europäischen Jugendziele und besteht aus drei Konferenzen: eine, um den Konsultationsrahmen zu erkunden und festzulegen, eine weitere, um die Ergebnisse zusammenzufassen und eine abschließende, um Empfehlungen zu formulieren, die die unterschiedlichen Realitäten in den Mitgliedstaaten widerspiegeln.

Der aktuelle Zyklus wird von der spanisch-belgisch-ungarischen Triopräsidentschaft organisiert. Die erste EU-Jugendkonferenz dieses Zyklus fand im Oktober 2013 in Alicante statt und befasste sich eingehend mit dem Thema des Zyklus, dem Europäischen Jugendziel Nr. 3 „Integrative Gesellschaften". Diese Konferenz bildete eine solide Grundlage für die Konsultationsaktivitäten, die in ganz Europa stattfanden.

Auf der letzten EU-Jugendkonferenz in Gent wurden sechs allgemeine politische Empfehlungen und 34 spezifische Umsetzungsmaßnahmen erarbeitet. Dazu gehörten Vorschläge wie die Bereitstellung von Zuschüssen für erschwinglichen Wohnraum für junge Menschen, die Gewährleistung des Zugangs zu ausgebildeten Psychologen in jeder Schule und die Einführung von Lehrmaterialien, die die Akzeptanz und das Bewusstsein für Vielfalt fördern. Diese Ergebnisse wurden in die Schlussfolgerungen des belgischen Rates über integrative Gesellschaften für junge Menschen aufgenommen, die anschließend vom Ministerrat am 13. Mai angenommen wurden.

Wie geht es weiter?

Die nationalen Arbeitsgruppen und INGYOs sind aufgefordert, die Ergebnisse mit jungen Menschen und Entscheidungsträgern auf allen Ebenen zu teilen. Sie berichten auch der Europäischen Lenkungsgruppe über die Umsetzungspläne. Die Europäische Lenkungsgruppe setzt sich aus den Teams der Trio-Präsidentschaft (einschließlich Ministerien und nationalen Jugendräten), der Europäischen Kommission und des Europäischen Jugendforums zusammen und koordiniert die Umsetzung des gesamten EU-Jugenddialogprozesses. 

Quelle: european youth forum vom 14.05.2024

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