IDAHOBIT

Queere Perspektiven in der Gesellschaft stärken

Homo-, Bi-, Inter-, und Transfeindlichkeit sind immer noch aktuelle Probleme des gesellschaftlichen Zusammenlebens, auch in Bayern. Das Beteiligungsverfahren zum Bayerischen Aktionsplan QUEER bietet eine gute Chance, die Situation in Bayern nachhaltig queerfreundlicher zu gestalten.

05.06.2024

Der Präsident des Bayerischen Jugendrings (BJR), Philipp Seitz erklärt anlässlich des Internationalen Tages gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT):

„Heute feiern wir die bedeutenden Fortschritte, die unsere Gesellschaft im Kampf für Menschenrechte, Vielfalt und Respekt erzielt hat. Wir sind offener, ehrlicher und menschlicher geworden in Bezug auf Sex, Partnerschaft und Ehe. Gleichzeitig erinnern wir uns an den wichtigen Anlass dieses Tages: Am 17. Mai 1990 entschied die Weltgesundheitsorganisation (WHO), Homosexualität von der Liste psychischer Krankheiten zu streichen. Obwohl dies erst vor vergleichsweise kurzer Zeit geschah, zeigt die jüngste Veröffentlichung der Rainbow Map 2024 von ILGA Europe: innerhalb der Europäischen Union liegt Deutschland nun auf Platz 8. Diese Fortschritte sind ein Zeichen dafür, dass queere Lebensformen immer mehr Akzeptanz finden. Mit dem Beteiligungsverfahren zum Bayerischen Aktionsplan QUEER wollen wir auch einen Beitrag in und für Bayern leisten.“

Staatsministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin, Ulrike Scharf (MdL, CSU), betont: 

„Unsere Gesellschaft lebt von Vielfalt, Toleranz und Respekt. Diskriminierung, Ausgrenzung und Abwertung aufgrund der sexuellen Orientierung oder der geschlechtlichen Identität haben in Bayern keinen Platz! Es ist mir ein besonderes Anliegen, mit dem Bayerischen Aktionsplan QUEER. Miteinander stärken. Diskriminierung überwinden. Bewusstsein zu schärfen und gegen Ausgrenzung zu sensibilisieren. Wir stehen für Toleranz, ein starkes Miteinander und Zusammenhalt. Bayern ist gemeinsam stark!“

Die JFF-Direktorin Kathrin Demmler sagt: 

„Durch die Kombination von Offline-Beteiligungsformaten und der Online-Beteiligungsplattform sowie Arbeitsrunden in kleinerem Kreis möchten wir es allen interessierten Menschen ermöglichen, neue Ideen einzubringen und bereits formulierte Ideen zu verbessern. Damit möchten wir die Vielfalt in Bayern stärken. Denn für alle Menschen in Bayern muss selbstverständlich sein, dass sie selbstbestimmt, gleichberechtigt, diskriminierungs- und gewaltfrei leben können – unabhängig von ihrer geschlechtlichen Identität und sexuellen Orientierung.“

Um die Perspektive und Lebensrealität, gerade von queeren Personen, in den Bayerischen Aktionsplan QUEER einfließen zu lassen, hat das Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales den BJR gemeinsam mit dem Institut für Medienpädagogik (JFF) beauftragt, ein umfassendes Beteiligungsverfahren vorzubereiten, zu planen und durchzuführen. Bis Ende 2024 sollen in verschiedenen Formaten konkrete Ideen für den Bayerischen Aktionsplan QUEER erarbeitet werden, die an das Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales übergeben werden sollen. Aus den gesammelten Ideen wird das Sozialministerium im Jahr 2025 einen Entwurf für den Bayerischen Aktionsplan QUEER verfassen.

Nach der Auftaktveranstaltung am 15. Januar 2024, die den Startpunkt für den Beteiligungsprozess bildete, haben die Arbeitsgruppen zu den Themen „Sensibilisierung verbessern. Diskriminierung überwinden.“, „Weiterentwicklung des LSBTIQ-Netzwerks“, „Kommunale Aktionspläne“ und „Arbeitswelt“ ihre Arbeit aufgenommen und konnten in regelmäßigen Treffen kreative Ideen erarbeiten. Parallel zu den Arbeitsgruppen können sich alle Menschen in Bayern mit ihren Vorschlägen auf der digitalen Beteiligungsplattform unter www.aktionsplan-queer.bayern beteiligen. Dort ist bereits eine Vielzahl von Beiträgen eingegangen, die auf der Website abrufbar sind. Für die zweite Jahreshälfte 2024 sind zudem zwei Regionalkonferenzen im Juli und eine Abschlussveranstaltung im Herbst geplant.

Weitere Informationen

Quelle: Bayerischer Jugendring vom 17.05.2024

Redaktion: Lukas Morre

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