Jugendsozialarbeit

Projekt „Gefangene helfen Jugendlichen“ gewinnt den innovatio-Sozialpreis

Das Projekt „Gefangene helfen Jugendlichen“ gewinnt den innovatio-Sozialpreis 2017. Es richtet sich an junge Menschen, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind, und konfrontiert sie mit dem Alltag hinter Gittern. Das Besondere an diesem Projekt ist, dass einsitzende Straftäter und ehemalige Häftlinge die Besuche von gefährdeten Jugendlichen im Gefängnis ermöglichen.

30.11.2017

Prävention, Resozialisierung und die gesellschaftliche Teilhabe

„Ausgehend von der eigenen Erfahrung wollen sie Jugendliche vor einem ähnlichen Schicksal bewahren. Diese Haltung, aus einer negativen Erfahrung heraus etwas Positives zu gestalten, ist beeindruckend“, sagt Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes in seiner Laudatio. Die Akteure setzten bei den Ursachen an und stellten Prävention, Resozialisierung und die gesellschaftliche Teilhabe der jungen Menschen in den Mittelpunkt.

„Oftmals mangelt es diesen Jugendlichen an Bezugspersonen, sinnvollen Freizeitbeschäftigungen oder an stabilen Familienverhältnissen. Nicht selten erleben sie Armut, Frustration und Gruppendruck, viele haben Probleme mit  Alkohol und Drogen“, erklärt Neher.

„Jugendliche brauchen jemanden, der sich um sie kümmert, der sie anerkennt und ihnen Perspektiven zeigt. Mit dem Projekt Gefangene helfen Jugendlichen“ wird ein Zeichen der Verständigung gesetzt, das auf ganz besondere Weise in unsere Gesellschaft hineinwirkt und das eine Gesellschaft braucht.“

Anti-Gewalt- und Deeskalationstrainings: Prävention an Schulen

„Seit der Gründung des Vereins haben 20.000 Jugendliche von diesem Engagement profitiert“, ergänzt Diakonie-Präsident Ulrich Lilie. „Viele von ihnen haben danach - so sieht es jedenfalls ein Teilnehmer  - die „Finger vom Scheißebauen“
gelassen. „Mittlerweile ist der Verein mit ehemaligen Straftätern auch präventiv in Schulen tätig und bietet  Anti-Gewalt- und Deeskalationstrainings an. Das Programm macht zudem Schule: es ist jetzt auch an anderen Standorten  in Deutschland erfolgreich“, sagt Lilie.

Erstmals wurde in diesem Jahr ein innovatio-Publikumspreis ausgelobt. Er geht an das Projekt „wort.los“ der Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie in Kooperation mit dem Sozialdienst für Gehörlose des Caritasverbandes Fulda. Das Projekt will das Lernen von Gebärden auf einfache Weise für jede und jeden möglich machen und bietet dafür unterschiedliche Materialien und Medien an.

Über den Sozialpreis innovatio

Der Sozialpreis innovatio wird in diesem Jahr zum elften Mal verliehen. Seit
1998 haben sich weit mehr als 1.000 Projekte um den innovatio-Sozialpreis beworben.
Die zehn besten Projekte werden zur Preisverleihung nach Berlin eingeladen.
Bewerben können sich Projekte aus Diakonie und Caritas, die sich drängender sozialer Probleme annehmen und innovative Lösungen entwickelt haben.
Schirmherren sind die Präsidenten des Deutschen Caritasverbandes und der Diakonie Deutschland, Peter Neher und Ulrich Lilie. Das Preisgeld in Höhe von insgesamt 30.000 Euro wird durch die Versicherer im Raum der Kirchen, Bruderhilfe - Pax - Familienfürsorge,  gestiftet. Gefördert wird der innovatio durch chrismon - Das evangelische Magazin und die Bank im Bistum Essen.

Video über das Gewinner-Projekt

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Eine Liste der nominierten Projekte ist zu finden unter: <link http: www.sozialpreis-innovatio.de external-link-new-window des>www.sozialpreis-innovatio.de

Quelle: Diakonie Deutschland - Evangelischer Bundesverband vom 29.11.2017

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