Gesundheitsangebote
Verbund des Müttergenesungswerks fordert dringend die Förderung und den Ausbau der Kurplätze


Bei der Müttergenesungswerks (MGW)-Konferenz in Berlin forderten Vertreter*innen von über 70 Kliniken familienfreundliche Rahmenbedingungen und mehr Kurplätze. Kuratoriumsvorsitzende Svenja Stadler betonte die Wichtigkeit des MGW. Keynotes thematisierten Gleichberechtigung und Teilhabe für Migrantinnen und Geflüchtete. Es wurde mehr politische Unterstützung und verlässliche Fördermittel gefordert.
27.06.2024
Im Rahmen der jährlichen Konferenz der Kliniken kamen am 19. Juni in Berlin die Vertrer*innen der über 70 Vorsorge- und Rehabilitationskliniken des Müttergenesungswerks (MGW) zusammen. Unter dem Motto „Gesunde Familien: (k)ein Ziel der Politik und Gesellschaft?!“ wurde die zentrale Forderung nach familienfreundlichen Rahmenbedingungen laut. Kuratoriumsvorsitzende Svenja Stadler begrüßte die Teilnehmenden und sprach sich für die Stärke des MGW-Verbunds aus. „Das MGW ist ein unverzichtbarer Pfeiler des Gesundheitsangebots für Mütter, Väter und pflegende Angehörige in Deutschland.“
Gleichberechtigung, Teilhabe und mehr Kurplätze
In verschiedenen Keynotes wurde neben der Frage und Forderung nach mehr Gleichberechtigung von der politischen Bildnerin und Autorin Jo Lücke auch das Thema Teilhabe beleuchtet. Prof. Dr. Sina Motzek-Öz, MGW-Kuratorin sowie Professorin für Klinische Sozialarbeit mit Schwerpunkt Teilhabe und Intervention, sprach zum Thema Frauen im Kontext von Migration und Flucht. Sie betonte, dass vor dem Hintergrund zahlreicher Krisen und Kriege in der Welt, Deutschland gefordert sei, „gesundheitliche Versorgung auch migrierten und geflüchteten Frauen zugänglich zu machen“.
In der anschließenden Podiumsdiskussion diskutierte sie gemeinsam mit Journalistin, Autorin und MGW-Kuratorin Sarah Zöllner sowie Sonja Borzel, Vorstandsvorsitzende des AWO Bezirksverbands Ober- und Mittelfranken und Mitglied der Geschäftsführung beim AWO-Gesundheitsservice, die Frage nach mehr Kurplätzen im MGW-Verbund. Seit der Pandemie erlebt das Müttergenesungswerk einen enormen Ansturm auf die Klinikplätze. Der Bedarf an Kurmaßnahmen ist extrem hoch und die Wartezeiten darauf aus gesundheitlicher Sicht nicht haltbar. Sarah Zöllner sagte: „Vor allem Mütter müssen ihren gesetzlichen Anspruch auf eine Kurmaßnahme auch wahrnehmen können.“ Es sei „nicht hinnehmbar, dass eine Mutter am Rande des Burnouts derzeit bis zu ein Jahr oder gar noch länger auf einen Kurplatz wartet.“
Politik muss klare Zusagen machen
Einstimmig wünschten sich alle Teilnehmenden mehr Zusagen und Verlässlichkeit von Seiten der Politik. Das dauerhafte Pokerspiel um die Fördermittel des Bundes gibt immer wieder Grund zur Sorge. Gerade erst steht die MGW-Klinik in Bad Windsheim vor der brenzligen Situation, dass ein lange geplantes Bauprojekt nun bis auf Weiteres nicht umgesetzt werden kann. Die bereits in Aussicht gestellten Bundesbaufördermittel in Höhe von rund 8,1 Millionen Euro wurden kürzlich vom Bundesbauministerium wortkarg eingefroren. Eine Katastrophe für die Klinik, die schon lange den Ausbau und die Modernisierung in Höhe von 18-Millionen-Euro plant. Alles zu Lasten der Kurbedürftigen.
„Nur Planungssicherheit kann die Basis für den Ausbau des MGW-Verbunds sein. Das Müttergenesungswerk steht mit ungebrochenem Elan und Kampfgeist an der Seite von Sorgearbeitenden in Deutschland. Ihre Gesundheit ist unser Antrieb – denn ihre Leistung ist systemrelevant.“,
betont Petra Gerstkamp zum Abschluss der Konferenz.
Quelle: Müttergenesungswerk (MGW) vom 19.06.2024
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