Kinder- und Jugendarbeit
„Do it! - Transfer Bund“
"Do it! - Ehrenamtliche Vormundschaften für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge" Minderjährige Flüchtlinge, die ohne Begleitung ihrer Eltern nach Deutschland einreisen, stellen eine besonders schutzbedürftige Gruppe unter den Flüchtlingen dar. Die Ursachen für ihre Flucht sind vielfältig und meist eine Kombination mehrerer Faktoren: bewaffnete Konflikte, ethnische, religiöse oder geschlechtsspezifische Verfolgung, Misshandlungen und Menschenrechtsverletzungen, große Not und Armut.
Strukturebene: Bund
Reist ein minderjähriger Flüchtling ohne elterliche Begleitung nach Deutschland ein, so ist er oder sie besonders schutzbedürftig. Das Jugendamt wird in diesem Fall sofort aktiv und kümmert sich um die Unterbringung des Jugendlichen und beantragt die Einrichtung einer Vormundschaft beim Familiengericht.
Um den besonderen Bedürfnissen der Jugendlichen zu begegnen, entwickelten wir als Diakonie Wuppertal 2007 das Projekt "Do it!".
Das Projekt "Do it!" gewinnt, qualifiziert und begleitet ehrenamtliche Vormünder für minderjährige Flüchtlinge.
Durch die intensive Eins-zu-eins-Betreuung eines ehrenamtlichen Vormunds wird vielen unbegleiteten Minderjährigen das Ankommen und Zurechtfinden in Deutschland deutlich erleichtert.
Ehrenamtliche Vormünder kümmern sich nicht nur um die Klärung der aufenthaltsrechtlichen Frage, sondern auch um den Schulbesuch und Ausbildungsmöglichkeiten, altersgerechte Unterbringung und medizinische Versorgung. Mit ihrem Engagement tragen sie dazu bei, dass Jugendhilfemaßnahmen effektiver umgesetzt werden.
Wir von "Do it!" bereiten Ehrenamtliche auf Ihre Aufgabe als Vormund vor und begleiten Sie bei der Wahrnehmung Ihrer Tätigkeit durch:
- Qualifizierung zum ehrenamtlichen Vormund mit Schulungsmodulen zu den Themen: Rolle und Aufgaben des Vormunds, Trauma, Jugendamt und Jugendhilfe nach dem SGB VIII, Asyl- und Aufenthaltsrecht und interkulturelle Kompetenz,
- Informationsveranstaltungen zu Schwerpunktthemen,
- Einzelfallberatung,
- Gesprächskreise mit anderen ehrenamtlichen Vormündern zum Erfahrungsaustausch.
Was im Kleinen begann, ist inzwischen zu einem beispielhaften Modell herangewachsen und über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Mit dem Ziel, allgemeingültige Standards für verbesserte Aufnahme- und Integrationsbedingungen und mehr Chancengleichheit für umF / umA zu erreichen, sind wir bestrebt, unser Netzwerk ständig zu erweitern.
Als projekterfahrener Initiator bildet die Diakonie Wuppertal das Transferzentrum des "Do it!" - Netzwerks. Wir übernehmen Koordination, Organisation und Moderation und schaffen geeignete Rahmenbedingungen für die Umsetzung des gemeinsamen Projektes.
"Do it!" ist ein Gewinn für alle. Denn eine gute Integration der Jugendlichen bedeutet auch einen besseren Zugang zur Gesellschaft und auf lange Sicht auch zum Arbeitsmarkt.
Dieses Projekt wird aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds kofinanziert.
Weitere Themen
Kinder- und Jugendarbeit