Ganztagsbildung
Medienpädagogen untersuchen die Rolle digitaler Medien in Ganztagsschulen
Kinder und Jugendliche nutzen digitale Medien in vielfältigen Kontexten und mit unterschiedlichen Absichten, in der Schule beispielsweise für Recherchen, im Freundeskreis zur Beziehungspflege und in der Familie für die Alltagsorganisation. Doch wie verknüpfen Schülerinnen und Schüler die Erfahrungen mit digitalen Medien? Welche Möglichkeiten zur Medienbildung eröffnen sich? Und welche Rolle kann die Ganztagsschule im Vergleich zur herkömmlichen Halbtagsschule dabei spielen? Mit diesen Fragen setzen sich erstmals Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften der TH Köln in dem Verbundprojekt „Ganztag digital: Digitale Medien und Medienbildung in der sozialen Welt der Ganztagsschule“ auseinander.
18.06.2019
„Das Lernen in der Schule kann mit digitalen Medien vielfältig unterstützt werden. Informationen können zu jeder Zeit, an jedem Ort und in vielfältiger Form – als Text-, Audio- oder auch Filmbeitrag – abgerufen, ausgetauscht, aufbereitet oder auch spielerisch vermittelt werden. Häufig bringen Kinder und Jugendliche schon Kompetenzen im Umgang mit Medien mit. Diese Potenziale werden im Bildungskontext Schule bisher jedoch noch wenig ausgeschöpft“, sagt Prof. Dr. Angela Tillmann, Leiterin des Forschungsschwerpunkts Medienwelten des Instituts für Medienforschung und Medienpädagogik der TH Köln.
Medienbildung an unterschiedlichen Bildungsorten aufeinander beziehen
„Am Beispiel der Ganztagsschule möchten wir zeigen, wie das Lernen mit Medien an Bildungsorten wie der Familie, Freizeit, Schule und bei Freizeitaktivitäten im Ganztagsbereich zukünftig besser aufeinander bezogen werden kann, so dass eine Medienbildung möglich ist“, so Tillmann.
Ziel des Projekts ist es, empirisch zu analysieren, wie verschiedene Bildungsorte, -gelegenheiten und -prozesse in der Ganztagsschule zusammenspielen. Berücksichtigt werden dabei sowohl die (subjektbezogenen) Perspektiven der Kinder und Jugendlichen als auch die organisatorischen und medienpädagogischen Rahmenbedingungen von Lehrerinnen und Lehrern, Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen, Erzieherinnen und Erziehern. Auf der Basis dieser umfassenden Analysen sollen die Bedingungen herausgearbeitet werden, unter denen Medienbildung möglich ist. Zudem werden entsprechende Handlungsempfehlungen für die Praxis entwickelt.
Über das Projekt
Das Verbundprojekt wird in Kooperation mit der Universität zu Köln, der Universität Marburg und dem Grimme-Forschungskolleg durchgeführt. Praxispartner ist das Regionale Bildungsnetzwerk Recklinghausen. Die Verbundleitung liegt bei der TH Köln. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt mit insgesamt 915.000 Euro.
Weiterführende Informationen sind auf den Seiten der TH Köln zu finden.
Quelle: TH Köln vom 14.06.2019
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