Nordrhein-Westfalen

Landesjugendring fordert bedarfsgerechte Finanzierung bei Jugendarbeit mit Geflüchteten

2024 sollen 2,84 % der Finanzmittel aus dem Bereich des Landeshaushalts gekürzt werden, der die Maßnahmen für junge Menschen mit Fluchterfahrung koordiniert. Zudem realisiert dieser Bereich Projekte, die Teilhabe ermöglichen und demokratiefördernd wirken. Der Landesjugendring NRW fordert statt einer Verringerung der Finanzierung eine langfristige sowie bedarfsgerechte Bereitstellung der Mittel.

07.11.2023

Kriege und Naturkatastrophen tragen weiterhin dazu bei, dass junge Menschen in Deutschland Zuflucht suchen müssen. Geflüchtete Kinder und Jugendliche sind vermehrt von Armut betroffen, da sie beispielsweise von der Kindergrundsicherung ausgeschlossen sind, ihren Familien der Zugang zum Arbeitsmarkt verweigert oder erschwert wird und sie grundsätzlich vor der Aufgabe eines neuen Existenzaufbaus in Deutschland stehen. Um Teilhabe an Aktivitäten  und Projekten zu ermöglichen, müssen diese daher vollumfänglich finanziert werden und damit kostenfrei zugänglich bleiben.

Steigende Kosten erfordern Aufstockung der Finanzen statt Kürzung

Zusätzlich zur grundsätzlichen Relevanz der durch die Titelgruppe 68 ermöglichten pädagogischen Projekte haben sich die einzelnen Bedarfe für die Umsetzung der Maßnahmen in den letzten Jahren immer wieder erhöht: Gründe hierfür sind etwa steigende Kosten sowie steigende Bedarfe im Themenfeld (beispielsweise durch globale bzw. regionale Konflikte, aber auch neuen Strukturen wie Empowerment-Angebote). Auf diesen Mehrbedarf macht der Landesjugendring NRW seit einigen Jahren wiederholt aufmerksam. Dass anstelle einer Aufstockung der Mittel in der Titelgruppe 68 nun eine flächendeckende Kürzung erfolgt, ruft große Besorgnis und Enttäuschung hervor. Als Folge müssen bereits bestehende und erfolgreich laufende Projekte gestrichen werden und neue sowie dringend benötigte geplante Maßnahmen können nicht gestartet werden. Dadurch wird einerseits die  Teilhabe für Kinder und Jugendliche mit internationalen Biografien eingeschränkt und andererseits die Nachhaltigkeit bereits existierender Projekte maßgeblich gefährdet. Die Jugendverbände können sowohl den aktuellen als auch den an sich steigenden Bedarfen nicht gerecht werden und kommen somit nur eingeschränkt ihrem Potenzial und ihrer Verantwortung nach.

Forderungen des Landesjugendrings NRW

Der Landesjugendring NRW möchte trotz der aktuellen Herausforderungen wie den Kostensteigerungen weiterhin demokratiefördernde und teilhabeorientierte Angebote für alle Kinder und Jugendlichen in NRW bieten. Daher fordert er von der Landespolitik, die Kürzungen der Titelgruppe 68 aufzuheben und die entsprechenden Gelder bedarfsgerecht aufzustocken. 

Außerdem ist die Titelgruppe 68 in den Kinder- und Jugendförderplan zu überführen. So können ihre Finanzmittel verstetigt und an Kostensteigerungen angepasst werden.

Quelle: Landesjugendring NRW vom 02.11.2023

Redaktion: Kathrin Stopp

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