Kinderschutz
Kindesentführung ins Ausland durch Beratung, Information und Mediation verhindern
Jährlich erleiden weltweit viele hundert Kinder das gleiche Schicksal: Sie werden von einem Land in ein anderes entführt, weil die Eltern sich getrennt haben. Sie sind Leidtragende einer Situation, die sie oft nicht verstehen und nicht beeinflussen können. Dabei ließen sich durch gezielte und frühzeitige Beratung, Information und Mediation viele Entführungen verhindern. Dabei hilft der Internationale Sozialdienst.
29.05.2019
Entführer sind Mutter oder Vater. Für die Kinder bedeutet das, sich plötzlich in einer fremden Umgebung wieder zu finden, in der sie niemand versteht. Mutter oder Vater, Familie und Freunde sind tausende Kilometer weit weg. Diese Kinder vermissen alles, was sie hatten und werden gleichzeitig von den Verlassenen vermisst.
„In Fällen von Kindesentführung gilt das öffentliche Mitgefühl in erster Linie den Eltern, weil sie es sind, die über ihr Schicksal reden können“, sagt Michael Löher, Vorstand des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. „Die Kinder haben in der Regel keine Stimme, ihre Nöte hört und sieht man nicht. Sie werden zum Opfer eines Konfliktes ihrer Eltern.“
Der Internationale Sozialdienst (ISD) im Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. berät, informiert und vermittelt Unterstützung bei drohenden und bereits eingetretenen Fällen von grenzüberschreitenden Kindesentführungen. Dabei steht das Kindeswohl immer im Zentrum der Arbeit des ISD.
„Besonders wichtig ist Prävention“, betont Löher. „Ist ein Kind erst einmal ins Ausland entführt, kann es schwer werden, eine Lösung zu finden. Kinder sind dem Verhalten ihrer Eltern dabei in der Regel schutzlos ausgeliefert.“ Als „Zentrale Anlaufstelle für grenzüberschreitende Kindschaftskonflikte“ (ZAnK) steht der ISD im Auftrag der Bundesregierung Privatpersonen und Fachleuten zur Verfügung, stellt Kontakte zu anderen Ansprechpartnern her und unterstützt dabei, Konflikte zwischen Eltern einvernehmlich zu lösen.
Auf der Webseite von ZAnK www.zank.de können erste Informationen abgerufen werden, die telefonische Beratung ist kostenfrei und findet so oft statt, wie das erforderlich ist.
Über den Deutschen Verein
Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. ist das gemeinsame Forum von Kommunen und Wohlfahrtsorganisationen sowie ihrer Einrichtungen, der Bundesländer, der privatgewerblichen Anbieter sozialer Dienste und von den Vertretern der Wissenschaft für alle Bereiche der Sozialen Arbeit, der Sozialpolitik und des Sozialrechts. Er begleitet und gestaltet durch seine Expertise und Erfahrung die Entwicklungen u.a. der Kinder-, Jugend- und Familienpolitik, der Sozial- und Altenhilfe, der Grundsicherungssysteme, der Pflege und Rehabilitation sowie der Migration und Integration. Der Deutsche Verein wird gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Über den Internationalen Sozialdienst
Der Internationale Sozialdienst ist deutsches Mitglied des „International Social Service“ und Arbeitsfeld I im Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. Der ISD bearbeitet Fälle mit Auslandsbezug und berät bundesweit kostenfrei die Träger der Sozialarbeit, Behörden, Gerichte, Rechtsanwälte und Privatpersonen. Dabei steht das Kindeswohl im Mittelpunkt. Weitere Informationen zum ISD und seiner Arbeit finden sich auf seiner Webseite.
Quelle: Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. vom 24.05.2019
Termine zum Thema
-
01.07.2024
Online-Kurs „Kinderschutz in der Medizin – ein Grundkurs für alle Gesundheitsberufe“
-
17.07.2024
„Kein Raum für Antisemitismus und Muslimfeindlichkeit! – Wie der Nahostkonflikt Rassismus verschärft und was wir dagegen tun können“
-
30.08.2024
Einstieg in die Elementare Musikpädagogik (EMP)
-
12.09.2024
„Stärke statt (Ohn-)Macht - Das Konzept Systemische (Neue) Autorität in Schule, Jugendhilfe und Familie“
-
18.09.2024
Weiterbildungskurs Systemische Therapie
Materialien zum Thema
-
Webangebot / -portal
Informationen zum Thema "Einrichtungsaufsicht"
-
Anleitung / Arbeitshilfe
Verfahrenslotsen und Teilhabeberatung (EUTB) – vergleichende Betrachtung und Kooperationsansätze
-
Stellungnahme / Diskussionspapier
Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Strukturen gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen - Stellungnahme zum Referent*innenentwurf des BMFSFJ vom 28. März 2024
-
Broschüre
Listen to us! Einblicke in die „Pflegekinderhilfe“ Hearing mit jungen Menschen, Eltern, Pflegeeltern und Fachpolitiker*innen im Deutschen Bundestag
-
Broschüre
Selbstorganisation von Eltern in der inklusiven Kinder- und Jugendhilfe fördern und ermöglichen - Anforderungen und Bedarfe von Eltern in der stationären Kinder- und Jugendhilfe - Abschlussbericht
Projekte zum Thema
-
Netzwerk Kinder von Inhaftierten – Nordrhein-Westfalen
-
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
Training of Trainers in nonformal education in times of war
-
AGJF Sachsen e.V.
pro:dis – Distanzierungsberatung in Jugendarbeit und angrenzenden Arbeitsfeldern
-
Medienwerkstatt Potsdam im fjs e.V.
Potsdamer Kinder- und Jugendportal „Hast'n Plan“
-
Perspektive gGmbH Institut für sozialpädagogische Praxisforschung und -entwicklung
Inobhutnahme – Perspektiven: Impulse!
Institutionen zum Thema
-
Sonstige
#180grad Präventionsprojekt
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Jugendmigrationsdienst Nürnberger Land Internationaler Bund e.V.
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
faX Fachberatungsstelle bei sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend für Stadt und Landkreis Kassel
-
Sonstige
Landesfachstelle Prävention sexualisierte Gewalt NRW
-
Sonstige
donum vitae zur Förderung des Schutzes des menschlichen Lebens e.V.