Europa

Junge Menschen im Sport ins Rampenlicht rücken

Mit einer Serie von Beiträgen nimmt die Deutsche Sportjugend (dsj) das Europäische Jahr der Jugend 2022 zum Anlass, um über verschiedene europäische Zusammenhänge im Feld der Kinder- und Jugendarbeit im Sport zu berichten. Henrietta Weinberg, Vorstandsmitglied der dsj und der ENGSO Youth, gibt in einem Interview mit der dsj Einblicke in die Jugendarbeit auf europäischer Ebene.

27.04.2022

Neun Jugendvertreter/-innen aus nationalen Mitgliedsverbänden bilden den gewählten europäischen Vorstand, das ENGSO Youth Komitee 2021-2023. Die Mitglieder sind für jeweils zwei Jahre gewählt. Henrietta Weinberg, die auch Vorstandsmitglied der Deutschen Sportjugend ist, promoviert auf dem Gebiet der Bewegungs- und Sportpsychologie und setzt sich als ENGSO Youth Komiteemitglied unter anderem für non-formale Bildung, mentale Gesundheit und Geschlechtergleichheit im Sport ein.

Henrietta, wie kam es dazu, dass du dich im ENGSO Vorstand engagierst?  

Die dsj ist als Gründungsmitglied von ENGSO Youth seit jeher im Vorstand dieser vertreten. Da ich in meinem Engagement viel mit der internationalen Jugendarbeit in Kontakt gekommen bin, durfte ich diese Aufgabe von meiner Vorstandskollegin Kiki Hasenpusch übernehmen.  

Warum ist dir die Arbeit auf europäischer Ebene wichtig und welchen Einfluss hat sie?

Die Zusammenarbeit ermöglicht es uns, die Interessen von jungen Menschen im Sport auf europäischer Ebene zu vertreten und so u. a. Möglichkeiten über Ländergrenzen hinweg zu schaffen. Wir lernen voneinander und miteinander im Sinne einer europäischen Sportgemeinschaft, was den Blick ungemein weitet und uns auf nationaler Ebene ebenfalls zugutekommt.

Kannst du uns erzählen, wie sich deine Aufgaben bei der Deutschen Sportjugend von der im ENGSO Vorstand unterscheiden?

Bei ENGSO Youth wird hauptsächlich in verschiedenen Arbeitsgruppen, bestehend aus Vorstandsmitgliedern und Young Delegates, junge Engagierten, aus ganz Europa, projektbasiert gewirkt. Durch das vergleichsweise kleine hauptamtliche Team erfolgt viel mehr durch die Ehrenamtlichen.

Nimmst du Unterschiede im Verständnis von Jugendarbeit im Sport bei den internationalen Kolleg*innen wahr und wenn ja wie geht ihr damit um?

Das Verständnis von Jugendarbeit unterscheidet sich sehr stark zwischen den Nationen und gerade das deutsche Verständnis vom organisierten Sport und vor allem den ehrenamtlichen Strukturen hat dort ein relatives Alleinstellungsmerkmal. Alle Vorstellungen, Wünsche und Bedürfnisse bei Entscheidungen unter einen Hut zu bekommen ist entsprechend nicht immer einfach oder möglich und erfordert mitunter lange Diskussionen. Gerade das macht die internationale Zusammenarbeit jedoch auch aus und eröffnet Wege und Ideen, an die man aus seiner eigenen Perspektive vielleicht sonst nie gedacht hätte.

Welches Ziel hat das Europäischen Jahr der Jugend und wie geht ihr das als ENGSO Youth Komitee an?

Das Europäische Jahr der Jugend ist für uns als ENGSO Youth eine gute Möglichkeit die Wichtigkeit von Jugendarbeit herauszustellen und auf die Bedürfnisse von jungen Menschen im Sport hinzuweisen. Als Stimme der Jugend im Sport sind wir entsprechend auch in diesem Jahr bei verschiedenen europäischen Veranstaltungen vertreten. Außerdem haben wir dies zum Anlass genommen, über Social Media verschiedene Themen aufzugreifen und zu promoten.

Europäisches Jahr der Jugend

Die Europäische Union hat das Jahr 2022 zum „Europäischen Jahr der Jugend“ ausgerufen und will damit junge Menschen in Europa, die während der Covid-19 Pandemie aus Rücksicht für andere auf Vieles verzichtet haben, in den Fokus rücken. Europäische Jugend- und Sportpolitik darf die Bedürfnisse und Lebensumstände junger Menschen nicht aus dem Blick verlieren und jungen Menschen in Europa gute Chancen für ihr Leben bieten. Mit einer Serie von Beiträgen nimmt die Deutsche Sportjugend das Europäische Jahr der Jugend 2022 zum Anlass, um über verschiedene europäische Zusammenhänge im Feld der Kinder und Jugendarbeit im Sport zu berichten.

Quelle: Deutsche Sportjugend vom 19.04.2022

Redaktion: Pia Kamratzki

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