Familienforschung

#GAmMfragt – Sie antworten: Ergebnisse einer Umfrage zur frühkindlichen Mediennutzung

Tablet oder Bilderbuch? Was gehört in den Kinderalltag? Und womit können Kinder gut lernen? Das Initiativbüro „Gutes Aufwachsen mit Medien“ stellte in der Aktion #GAmMfragt auf seinem Facebook-Kanal fünf Fragen zur Mediennutzung. Die Umfrage machte die Herausforderungen der Nutzung digitaler Medien im frühen Kindesalter sichtbar, denen sich einerseits pädagogische Fachkräfte und andererseits Eltern gegenübersehen.

14.06.2018

Das Initiativbüro „Gutes Aufwachsen mit Medien  führte die Aktion #GAmMfragt von Ende April bis Mai 2018 über seinen Facebook-Kanal durch. Ziel war es von den Followern zu erfahren, wie ihr Medienalltag in der Familie aussieht, welche Meinung sie zum Thema frühkindliche Mediennutzung haben und Erfahrungen aus erster Hand zu erhalten. Interessierte konnten abstimmen und in Kommentaren ihre Meinungen und Erfahrungen teilen.

Insgesamt gab es 650 Reaktionen in Form von neutralen Likes oder einer Stimmabgabe auf die Umfrage. Ungefähr die Hälfte davon beantworteten folgende fünf Fragen: 

  • Bilderbuch oder Tablet - was interessiert kleine Kinder (bis 6 Jahre) eher?
  • Sollten kleine Kinder (bis 6 Jahre) digitale Medien z. B. Tablet, Smartphone oder digitale Lesestifte zum Spielen und Lernen nutzen?
  • Welche Angebote würden Ihnen bei der Mediennutzung von und mit Kindern weiterhelfen?
  • Gehören Tablet und Co in den Kita-Alltag?
  • Haben Sie Ihre Familie schon einmal in dieser Situation erwischt? (Foto: alle starren auf ihr Smartphone) Hier finden Sie die interessantesten Ergebnisse.

Sollten kleine Kinder digitale Medien zum Spielen und Lernen nutzen?

Die zweite Frage erhielt viele Kommentare und eine hohe Beteiligung. Hier wollten wir wissen, ob kleine Kinder digitale Medien zum Lesen und Lernen nutzen sollten. Die Abstimmung zeigte ein ausgewogenes Bild: 54 Prozent stimmten für „Ja“, 46 Prozent für „Nein“. Die Kommentare unter dem Beitrag ergänzten diese Abstimmung. Es reichte von der Aufforderung, dass Kinder mehr im Wald spielen sollten bis zur Anmerkung den Blick auf die stete Hinterfragung des Mehrwertes und des Inhaltes des Medieneinsatzes zu lenken: „Ein Tablet ist ein Tablet …. Es ist Hardware, einfach Werkzeug. Wie und wozu es benutzt wird, ist doch entscheidend.“ 

DigiKids, das lokale Netzwerk für ein Gutes Aufwachsen mit Medien aus Frankfurt am Main, fasste seine Meinung in einem kurzen Statement zusammen: „Ja, Kinder in diesem Alter dürfen Kontakt mit digitalen Medien haben. Sollten Sie sogar, weil es ein Teil ihrer Lebensrealität ist. Aber bitte begleitet und mit Mehrwert. Grundsätzlich hilft es sich in solchen Diskussionen von einer 'entweder oder'-Haltung zu lösen und offen(er) für ein ‘sowohl als auch‘ zu sein.“ Diese Meinung teilte ein weiterer Kommentator: Man nutze die Medien ja auch als Elternteil, sie seien Teil des Alltags. Man müsse nur eine gute Balance finden.

Mit dem Smartphone gemeinsam am Esstisch?

Am eindeutigsten war das Ergebnis der letzten Frage. Hier wollten wir wissen, ob unsere Follower in ihrer Familie eine ähnliche Situation schon erlebt haben: Mit der Familie gemeinsam am Esstisch sitzen und jeder schaut auf sein eigenes Smartphone. 90 Prozent gaben zu, sich schon einmal dabei ertappt zu haben, „Leider: ja“ lautete ein Kommentar. 

Unsere Umfrage macht die Herausforderungen der Nutzung digitaler Medien im frühen Kindesalter sichtbar, denen sich einerseits pädagogische Fachkräfte und andererseits Eltern gegenübersehen. Nicht die Frage, ob diese von Kindern genutzt werden, sondern wie und mit welchen Inhalten ist für unsere Follower von Bedeutung. Denn die Nutzung von praktischen Apps zur Kommunikation, zur Unterhaltung und zur Informationssuche ist für viele Menschen Alltag und zeigt: Medien sind Teil unserer Lebensrealität. Die Frage ist, wie wir damit umgehen.

Weitere Informationen

Quelle: Initiativbüro Gutes Aufwachsen mit Medien 

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