Nordrhein-Westfalen
Einelternfamilien gezielt unterstützen
Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen baut die Unterstützungsangebote für Familien mit einem Elternteil weiter aus: Mit Start zum 1. Mai 2023 fördert das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration (MKJFGI) die Errichtung einer Landesfachstelle für Alleinerziehende in Trägerschaft des Verbandes alleinerziehender Mütter und Väter NRW e.V. (VAMV NRW e.V.) mit insgesamt 210.000 Euro.
04.05.2023
Alleinerziehende Mütter und Väter stehen oftmals besonderen Herausforderungen gegenüber und tragen eine große Verantwortung für die Familie, sei es bei der Kinderbetreuung, bei der höheren finanziellen Belastung oder bei der Organisation des Alltags. Allein in Nordrhein-Westfalen leben rund 327.000 Einelternfamilien mit minderjährigen Kindern (2021: 318.000, 2020: 303.000) und machen damit gemessen an der Gesamtzahl der Familien mit minderjährigen Kindern einen Anteil von rund 20 Prozent aus. Für Alleinerziehende ergeben sich immer wieder spezielle Fragestellungen und Bedarfe. Passende Ansprechpersonen und Informationen zu bekommen, erweist sich dabei für viele Alleinerziehende als eine Herausforderung. So bemängeln viele Alleinerziehende in einer Studie des VAMV NRW e.V. aus dem Jahr 2019 beispielsweise, dass es an konkreten Anlaufstellen und Ansprechpartnern in den Kommunen fehle, die unbürokratisch konkrete Hinweise und Hilfestellungen geben könnten, zum Beispiel wie man auf den ausbleibenden Kindsunterhalt reagiert.
Landesfachstelle für Alleinerziehende
Mit der Landesfachstelle für Alleinerziehende will die Landesregierung einen Beitrag zu einer besseren Unterstützung für Alleinerziehende leisten. Die Landesfachstelle für Alleinerziehende wird bei der Geschäftsstelle des VAMV NRW e.V. angesiedelt. Zwei Beschäftigte werden künftig die zuständigen Kolleginnen und Kollegen der kommunalen Fachebene dabei unterstützen, noch mehr auf die Bedarfe und Interessen der Einelternfamilien einzugehen. Das MKJFGI fördert die Landesfachstelle für Alleinerziehende deshalb ab dem 1. Mai 2023.
Kernanliegen der Landesfachstelle ist es, als kompetente Anlaufstelle kommunale Träger und Akteurinnen wie Akteure auf Fachebene zu beraten und dabei zu unterstützen, wirkungsvolle Angebote für Alleinerziehende vor Ort anzubieten. Inhaltlich soll unter anderem ein modular aufgebautes Fortbildungsprogramm konzipiert werden, welches eine Kombination von unterschiedlichen Methoden und Medien, Präsenzveranstaltungen und E-Learning ermöglicht. Darüber hinaus ist der Aufbau eines Netzwerktreffens sowie die Bereitstellung eines umfangreichen Informationsangebotes geplant. Weitere Aktivitäten werden sukzessive folgen.
Empowerment, Vernetzung, Stärkung und Sichtbarkeit für Einelternfamilien
„Familien sind bunt, vielfältig und lebendig. Sie sind der Ort, in dem wir voneinander lernen, füreinander da zu sein und übernehmen füreinander Verantwortung. Einelternfamilien mit ihren individuellen Bedarfen verstärkt in den Blick zu nehmen ist eine wichtige familien- und sozialpolitische Aufgabe. Zu oft werden Alleinerziehende mit ihren speziellen Themen und Herausforderungen nicht ausreichend in den Angeboten berücksichtigt. Noch immer tragen sie das höchste Armutsrisiko. Auch im Sinne einer Gesamtstrategie gegen Kinder- und Familienarmut ist es wichtig, diese Gruppe besonders zu unterstützen. Alle Familien, egal welcher Konstellation, haben in den vergangenen Jahren viel geleistet. Die aktuellen Krisen und Unsicherheiten in Folge der Corona-Pandemie und den Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine treffen Alleinerziehende in besonderem Maße. Mit der Errichtung der Landesfachstelle für Alleinerziehende wollen wir Einelternfamilien den Rücken stärken, sie empowern, sichtbarmachen und noch besser vernetzen als bisher“,
sagte Familienministerin Josefine Paul.
Quelle: Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration Nordrhein-Westfalen vom 01.05.2023
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