Inklusive Arbeit

„Zusammen? Geht doch!“ – Inklusion in der evangelischen Kinder- und Jugendarbeit

Das fünfjährige Modellprojekt „Zusammen? Geht doch!“ der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V. soll zur Inklusion von jungen Menschen mit Behinderungen beitragen.

24.06.2022

Durch enge Kooperationen der evangelischen Kinder- und Jugendarbeit mit Trägern der Behindertenhilfe will die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V. (aej) ihre inklusive Arbeit stärken und neue Impulse erhalten. Finanziert wird das Projekt durch die Aktion Mensch Stiftung. Projektpartner*innen sind vier evangelische Träger in Chemnitz (SA), Essen (NRW), Wesel (NRW) und Wilhelmsdorf (BW) und die Träger der Behindertenhilfe vor Ort, darunter die Diakonie, die Zieglerischen e.V., die Stadtmission und die Lebenshilfe e.V. Die Standorte repräsentieren ein vielfältiges Bild der Kinder- und Jugendarbeit. Sie liegen im ländlichen Raum und bieten Gruppentreffen und Freizeiten an oder es sind offene Jugendtreffs in einer Großstadt. Sie alle arbeiten nun mit Trägern der Behindertenhilfe vor Ort zusammen. Gemeinsam entwickeln sie in den nächsten fünf Jahren Freizeit- und Engagementangebote, die von Menschen mit und ohne Behinderung besucht werden können. Um nachhaltige inklusive Arbeit zu ermöglichen werden zudem Mitarbeitende mit und ohne Behinderung in gemeinsamen Jugendleiter*innen-Ausbildungen (Juleica) und in Ausbildungen zu Assistenzkräften geschult.

Inklusion ist Menschenrecht

Inklusion ist als Menschenrecht in der UN-Behindertenrechtskonvention verbrieft. Jeder Mensch hat das Recht, das eigene Anderssein zu leben, als Individuum akzeptiert zu werden und umfassende Teilhabe an der Gesellschaft zu erhalten. Mit der aktuellen Reform des Kinder- und Jugendhilferechts ist die Kinder- und Jugendarbeit zudem aufgerufen „die Zugänglichkeit und Nutzbarkeit der Angebote für junge Menschen mit Behinderungen sicherzustellen“. Diesen Auftrag nehmen die aej und die Behindertenhilfe an und suchen zusammen nach mehr inklusiven Gestaltungsprinzipien. Der aej-Generalsekretär Michael Peters bekräftigt zum Projektstart, dass Gottes Schöpfung bunt und vielfältig ist und seine Liebe alle Menschen mit einschließe. Darum sei Evangelische Kinder- und Jugendarbeit offen für alle jungen Menschen. Die Förderung der Aktion Mensch Stiftung ermögliche in diesem Projekt neue Wege und Erfahrungen im Zusammenwirken mit der Behindertenhilfe. Die jej setze darauf, dass die öffentlichen Fördergeldgeber diesen inklusiven Weg in Zukunft absichern, so Peters weiter.

Projektleiterin Pia Kuhlmann ist gespannt auf die neuen Möglichkeiten und Erkenntnisse, die das Projekt „Zusammen? Geht doch!“ eröffnet. Sie sagt, dass bereits jetzt Bausteine einer inklusiven Jugendarbeit entwickelt werden. Damit erhielte die Kinder- und Jugendarbeit vor Ort zeitnah Methoden, Schulungsbausteine und Erfahrungswerte, um die Jugendarbeit sichtbar zu verändern, so Kuhlmann.

Über die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V.

Die aej vertritt als Dachorganisation die Interessen der Evangelischen Jugend in Deutschland auf Bundesebene. 33 Mitgliedsorganisationen und neun außerordentliche Mitglieder arbeiten hier zusammen. Unter dem Leitbild Orientierung an Christus – Vielfalt als Chance – Selbstbestimmung von Kindern und Jugendlichen prägt Evangelische Jugend den persönlichen Glauben an Gott, verwirklicht Gerechtigkeit zwischen Menschen, Geschlechtern und Generationen und zeigt Wege in eine Welt voller Vielfalt auf. Evangelische Jugend schafft Räume für die Partizipation junger Menschen in Kirche, Politik und Gesellschaft und beteiligt sich an allen Entscheidungen, die junge Menschen betreffen.

Aktuelle Informationen zum Projekt "Zusammen? Geht doch!" finden sich auf den Internetseiten der aej. 

Quelle: Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V. (aej) vom 10.06.2022

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