Internationale Jugendbegegnung
Über Krieg sprechen, Frieden fördern


Der Angriff der Ukraine durch Russland hat sich am 24. Februar zum ersten Mal gejährt. In diesem Kontext ist es von entscheidender Bedeutung, dass Organisationen einen sicheren Raum für junge Menschen verschiedener Länder schaffen. So können sie sich auszutauschen und ihr Bewusstsein und Kritikfähigkeit stärken, um Machtmissbrauch besser zu erkennen. Diemut König und Laurent Jalabert erklären in der PANORAMA Reihe des Deutsch-Französischen Jugendwerkes schrittweise, wie internationale Jugendbegegnungen Verständnis und Zivilcourage fördern können.
07.03.2023
ANORAMA ist die neue vierteljährliche Reihe des Deutsch-Französischen Jugendwerkes (DFJW), die aktuelle deutsch-französische und europäische Themen analysiert. Die vierte Ausgabe beschäftigt sich mit dem Krieg in der Ukraine. Die Autor:innen geben Empfehlungen für die Praxis, wie Organisationen der internationalen Jugendbegegnung mit Jugendlichen über Krieg sprechen können, um Verständnis und Zivilcourage zu wecken.
Internationale Jugendbegegnungen eignen sich besonders gut, um über ein schwieriges und komplexes Thema zu sprechen. Mit Russlands Angriff auf die Ukraine rücken Kriegserfahrungen für viele Jugendliche in der EU noch einmal näher. Daher ist es besonders wichtig, dass Jugendliche verschiedener Nationen friedlich zusammenkommen und diskutieren. Wer Menschen kennengelernt hat, die den vermeintlich ‚Anderen‘ angehören, ist gegen extreme Diskurse besser gefeit.
Offen und sensibel moderieren
Internationale Begegnungen bieten jungen Menschen die Möglichkeit, für selbstverständlich gehaltene Überzeugungen zu hinterfragen und als eine von vielen möglichen Perspektiven auf die Welt zu erkennen. Dies gilt insbesondere für das Thema Krieg. Um einen Austausch historischer Narrative zu fördern, brauchen die Veranstaltenden aber nicht nur ein hohes Maß an Offenheit und Ambiguitätstoleranz. Sie müssen auch sensibel mit den Spannungen und Schuldgefühlen umgehen, die sich in der Gegenüberstellung von „Täternationen“ und „Opfernationen“ entwickeln können.
Politische Jugendbildung stärken
Angesichts des großen Potenzials von internationalen Jugendbegegnungen zum Thema Krieg erscheint es dringend notwendig, die Arbeit außerschulischer Bildungsträger zu stärken und die Kooperationen zwischen Schulen und der politischen Jugendbildung zu intensivieren. Die Förderung solcher gemeinsamen Projekte sollte bei der Antragstellung so einfach wie möglich sein. Die Projektdurchführenden sollten in ihrer Ausbildung mit Methoden zur Offenlegung von Konflikten und deren produktiver Aushandlung in Gruppen vertraut gemacht werden.
Auf der Website des DFJW steht die Publikation als Download zur Verfügung.
Quelle: Deutsch-Französisches Jugendwerk vom 06.02.2023
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