Kindheitsforschung

Studie zur Medienkompetenz von Kindern in Großbritannien veröffentlicht

Im Vergleich der aktuellen Ofcom Studie zu den KIM und JIM Studien 2010 zeigt sich, dass britische Kinder tendenziell mehr fernsehen als deutsche Kinder und früher längere Zeit Konsolen- und PC-Spiele spielen. Über den Schutz ihrer Kinder vor Gefahren im Internet fühlen sich britische Eltern gut informiert und setzen dies auch praktisch um.

06.09.2011

Die Studie der britische Medienaufsichtsbehörde Ofcom (Office of Communication) untersuchte das Mediennutzungsverhalten und die Medienkompetenz britischer Kinder zwischen fünf und 15 Jahren im Jahr 2010. Sowohl die Fragestellungen als auch die Bemessungsgrundlage unterscheiden sich zwar von den deutschen KIM und JIM Studien 2010, die das Mediennutzungsverhalten sechs bis 13-Jähriger beziehungsweise Jugendlicher im Alter zwischen zwölf und 19 untersuchen, dennoch lassen sich einige Tendenzen erkennen.

Während in etwas mehr als sieben von zehn deutschen Haushalten mit Kindern Spielekonsolen stehen, sind neun von zehn britischen Familien mit Geräten wie der X-Box ausgestattet. Was die Dauer anbelangt spielen britische Kinder zwischen fünf und 15 mit etwas über einer Stunde pro Tag genauso lange Konsolen- und PC-Spiele wie deutsche Jugendliche zwischen 12 und 19. Etwa die Hälfte der britischen Eltern gab an, über den Spielekonsum ihrer Kinder nicht besorgt zu sein. Über den Fernsehkonsum ihrer Kinder, der bei 140 Minuten pro Tag liegt machen sich hingegen ein Drittel der britischen Eltern große Sorgen. Die tägliche Fernsehdauer bei deutschen Kindern und Jugendlichen liegt bei etwa 100 Minuten pro Tag. Beim Medium Internet zeigt sich bei der Verwendung von Filtersoftware ein erheblicher Unterschied zu Deutschland. 37% der britischen Eltern haben Filtersoftware auf ihren Rechnern installiert, während in Deutschland nur 14% Kindersicherungen nutzen. Der Trend zur Benutzung von Filtersoftware ist aber in beiden Ländern fallend.

Die Ofcom befragte Eltern und Kinder auch zu ihrem Informationsstand in Sachen Medien: 81% der befragten britischen Eltern gaben an, sich gut genug informiert zu fühlen, um ihr Kind im Internet vor Gefahren zu schützen. Auch etwa vier von fünf Kindern zwischen acht und 15 Jahren gaben an, in der Schule etwas über das Internet gelernt zu haben. Dort lernen sie auch am liebsten über neue Technologien (49%). Knapp dahinter landen die Eltern (47%). Von Freunden lernen 30% den Umgang mit digitalen Technologien, während nur 17% auf eigene Faust experimentieren. Die Kinder wurden u. a. auch gefragt, wie kritisch sie mit Informationen im Internet umgehen und wozu sie das Internet nutzen.

Sowohl die <link http: stakeholders.ofcom.org.uk binaries research media-literacy media-lit11 childrens.pdf _blank external-link-new-window>vollständige Studie als auch eine <link http: stakeholders.ofcom.org.uk binaries research media-literacy media-literacy-bulletin-nations childrens_nations_june11.pdf _blank external-link-new-window>gekürzte Fassung, die Unterschiede zwischen den einzelnen Landesteilen aufschlüsselt, können auf der Webseite der Ofcom herunter geladen werden.

Quelle: Mekonet

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