Bildungsforschung
Sportvereine als Bildungspartner - Forschungsverbund zum Kinder- und Jugendsport gegründet
Der 12. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung zeigt: Bildung ist mehr als Schule! Neben staatlichen Bildungsinstitutionen, wie Kindertagesstätten und Schulen, rücken die Leistungen außerschulischer Bildungsanbieter in den Fokus. Der Direktor des Deutschen Jugendinstituts in München, Prof. Dr. Thomas Rauschenbach, weist auf die enorme Bedeutung nicht-schulischer Lernwelten hin: „Für die Lebensbewältigung in modernen Gesellschaften sind diese Formen der Alltagsbildung oft wichtiger als formale Bildungsprozesse in der Schule“.
23.09.2009
Dem Vereinssport als dem mit Abstand größten Anbieter außerschulischer Jugendarbeit kommt dabei zentrale Bedeutung zu. In einer Studie des Instituts für Sportwissenschaft der Universität Münster konnte gezeigt werden, dass Jugendliche in Sportvereinen durch informelle Bildungsprozesse zahlreiche personale und soziale Kompetenzen erwerben können. „Nicht zuletzt wegen der hohen Begeisterung, die viele Kinder und Jugendlichen für den Sport aufbringen, bietet der Verein hervorragende Bedingungen für alltägliche Bildungsprozesse“, so der Leiter der Studie, Prof. Dr. Nils Neuber von der Universität Münster.
Um die Wirkungen der sportlichen Jugendarbeit umfassend und systematisch untersuchen zu können, wurde auf dem 19. Hochschultag der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs), der vom 16. bis 18. September 2009 in Münster stattfand, ein Forschungsverbund zum Kinder- und Jugendsport ins Leben gerufen. Die Federführung liegt bei der Deutschen Sportjugend (dsj). Ingo Weiss, Vorsitzender dieses größten deutschen Jugendverbands, bekräftigt die Notwendigkeit differenzierter Befunde: „Auf der Grundlage gesicherter Daten kann der organisierte Kinder- und Jugendsport als wichtiger Akteur und gleichberechtigter Partner auftreten, das gilt insbesondere für die kommunalen Bildungslandschaften, die in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen werden.“
Quelle: Deutsche Sportjugend
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