Antisemitismus

Sichtbar Handeln! Gegen Antisemitismus

Pädagogische Fachkräfte erarbeiteten vom 28. Bis zum 30. November in Kassel auf dem ConAct-Fachseminar „Sichtbar Handeln! Gegen Antisemitismus. Wissenstransfer in die Praxis“ Projektvorhaben für die Jugend- und Bildungsarbeit. Leitend war unter anderem, die bisherigen Lernerfahrungen aus dem Projekt konkret und praktisch umzusetzen für ihren pädagogischen Alltag.

14.12.2023

Am Anfang der als Werkstattseminar angelegten Veranstaltung setzten sich die Teilnehmer*innen mit israelischen Perspektiven auf die Auswirkungen des Terrorangriffs am 7. Oktober und des Krieges Israels gegen die Hamas auseinander. Sie stellten fest, dass die verschiedenen Stimmen die Ereignisse als Zäsur beschreiben, unabhängig davon, welcher gesellschaftlichen Gruppe der israelischen Gesellschaft sie angehören.

Erarbeitung der Dimensionen von Antisemitismus

Gemeinsam erarbeitete sich die Gruppe die Dimensionen des Antisemitismus, der sich seit dem 7. Oktober auch in Deutschland in massiv gestiegenen Fallzahlen äußert, und vollzogen nach, welche Auswirkungen dies für jüdisches Leben in Deutschland hat. Zum Abschluss des Tages nahmen die Seminarteilnehmenden an einem Online-Gespräch mit dem israelischen Historiker Yuval Malchi teil, das der Kreisjugendring Siegen-Wittgenstein organisiert hatte.

Im Fokus: Methoden und pädagogische Ansätze

Im Zentrum des Folgetages stand der Austausch und die Diskussion mit zwei Experten aus der Bildungsarbeit gegen Antisemitismus, auch zu den eigenen Projektideen. Die Gäste gaben eine Übersicht über die Grundlagen ihrer Arbeit und boten konkrete Empfehlungen für Methoden und pädagogische Ansätze. Beim Besuch des Sara Nussbaum Zentrums stellte deren Leiterin die Arbeit der weltlichen jüdischen Bildungs- und Begegnungsstätte vor und führte durch die Ausstellung. Abschließend diskutierte die Gruppe mit dem Bildungsreferenten die Kontroverse anlässlich der antisemitischen Darstellungen bei der documenta fifteen.

Unterstützt durch methodische Inputs durch das Team von ConAct hatten die Teilnehmer*innen mehrfach Zeit, ihre eigenen Projektvorhaben weiterzuentwickeln und Konzepte zu erarbeiten. Diese reichten von einem Fachtag für Expert*innen aus der Jugendhilfe über die Gestaltung einer Gedenkstättenfahrt bis hin zur Planung für Stadtteilgespräche zu verschiedenen Perspektiven auf den Nahostkonflikt. Eine abschließende Feedbackrunde der Gruppe untereinander zu den Ideen sowie die gute Vorarbeit im Rahmen des Fachseminars bildet ein starkes Fundament, um die Konzepte in den kommenden Monaten erfolgreich verwirklichen zu können. 

Hintergrundinformationen

Das Modellprojekt „Sichtbar Handeln! Umgehen mit Antisemitismus in Jugend- und Bildungsarbeit“ wird von ConAct – Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch in Kooperation mit der Israel Youth Exchange Authority und dem Council of Youth Movements seit 2020 realisiert. Im Jahr 2023 wird es aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

Mehr über das von ConAct realisierte Projekt „Sichtbar Handeln! Umgehen mit Antisemitismus in Jugend- und Bildungsarbeit“ erfahren Sie unter www.Sichtbar-Handeln.org 

Quelle: ConAct Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch vom 06.12.2023

Redaktion: Kathrin Stopp

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