Jugendverbandsarbeit

Wie kann die demokratische Zivilgesellschaft nachhaltig gestärkt werden

Der Landesjugendring Mecklenburg-Vorpommern hebt in zwei neuen Positionspapieren die Bedeutung von Jugendverbandsarbeit und jungem Ehrenamt als wichtige Orte von Demokratiebildung hervor. Sie sind bedeutsame Erfahrungsräume für junge Menschen, um demokratische Überzeugungen und Prozesse zu leben und zu verinnerlichen.

08.07.2024

Politische Bildung und Demokratiekompetenz sind nicht optional, sondern grundlegend für ein demokratisches Miteinander. Das betont das Positionspapier „Jugendverbände als Demokratiewerkstätten und Orte der politischen Bildung“. Es wurde von den Mitgliedsverbänden des Landesjugendrings auf der 37. Vollversammlung verabschiedet und richtet den Blick auf die gemeinsamen Stärken und Werte. Jugendverbände leben von Partizipation, Mitbestimmung und Selbstorganisation, sie stehen für Pluralismus, Toleranz, Gemeinschaft und Solidarität – sie sind Demokratiewerkstätten im besten Sinne des Wortes. Ob Pfadfinder*innen oder Feuerwehr, internationale Begegnung oder Jugendzentrum, Orte der Kinder- und Jugendarbeit bieten Räume und Möglichkeiten, demokratische Grundprinzipien zu erlernen und als positive Erfahrungen in die eigene Biografie zu integrieren. Damit Jugendverbände auch in Zukunft in der Position sind, diese wichtigen demokratiefördernden Aufgaben wahrnehmen und ausbauen zu können, braucht es verlässliche, langfristig und nachhaltig ausgerichtete Rahmenbedingungen in sämtlichen Angebots- und Trägerstrukturen. Das heißt, statt stetig neuer kurzfristiger und kleinteiliger Projektfinanzierung muss die Kinder- und Jugendarbeit endlich auf finanzielle Füße gestellt werden. Der Landesjugendring fordert hierfür die schon seit Jahren dringend notwendige Aufstockung des Landesjugendplans.

Jugendverbandsarbeit ist von tragfähigen Strukturen abhängig

Die Erfahrung Gesellschaft mitgestalten und sich in diese einbringen zu können, ist eines der zentralen demokratiestützenden Elemente des jungen Ehrenamts. Das freiwillige Engagement fördert außerdem die Verbundenheit mit der Region und trägt zur Fachkräftesicherung vor Ort bei. Diese positiven Effekte sind Ausgangspunkt des ebenfalls auf der 37. Vollversammlung beschlossenen Positionspapiers zum jungen Ehrenamt. Der Landesjugendring und seine Mitgliedsverbände reagieren damit auf die begonnene Erarbeitung einer landesweiten Engagementstrategie. Mit Blick auf die Situation in Mecklenburg-Vorpommern wird festgehalten, dass das junge Ehrenamt Zeit und Räume zur Ausübung genauso braucht wie Qualifizierung und Mobilität. Es muss für alle in Mecklenburg-Vorpommern lebenden jungen Menschen zugänglich sein und sollte auch für den weiteren (Bildungs)Weg im Lebenslauf Anerkennung finden. Jugendverbandsarbeit ist ein aktives junges Ehrenamt, welches Gesellschaft bereichert und von tragfähigen Strukturen abhängig ist.

Vor dem Hintergrund der Ergebnisse der Europawahl und dem bei jungen Menschen abnehmenden Vertrauen in Parteien und Regierungen unterstreicht Tino Nicolai, Vorstandsmitglied des Landesjugendring M-V:

 "Demokratie ist kein Selbstläufer. Sie kann aber erlebt und gelernt werden! Kinder- und Jugendarbeit und ehrenamtliches Engagement spielen in diesem Zusammenhang eine grundlegende Rolle. Beides zu stärken, muss jetzt politische Priorität haben." 

Weitere Informationen

Quelle: Landesjugendring Mecklenbur-Vorpommern vom 20.06.2024

Redaktion: Lukas Morre

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