Ausland
Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände ruft LGBT+ Jugendliche auf: BREAK FREE!
Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände (SAJV) hat den Auftakt des Projekts „Break Free“! verkündet. Das Projekt fördert aktiv die Inklusion von LGBT+ Jugendlichen in Jugendverbänden und leistet wichtige Sensibilisierungsarbeit. Durchgeführt wird das Projekt in enger Zusammenarbeit mit der LGBT+ Jugendorganisation Milchjugend.
19.03.2019
Teil der SAJV-Strategie 2017–2019 ist es, LGBT+ Jugendliche in der Schweiz zu stärken. „Wir haben festgestellt, dass Jugendliche oftmals nach ihrem Coming-out die Jugendverbände verlassen, in denen sie jahrelang Mitglied waren“, sagt Andreas Tschöpe, SAJV-Geschäftsleiter. Gründe dafür sind Stigmatisierung, Diskriminierung, Exklusion und die Angst davor. Gerade das Jugendalter stellt eine kritische Phase zur Entwicklung des Selbst dar. Der Kontakt und die Erfahrung mit Peers sind prägend.
Situation von LGBT+ Menschen in der Schweiz verbessern
Im Moment bestehen zahlreiche Bestrebungen, die Situation von LGBT+ Menschen in der Schweiz zu verbessern. Die SAJV als Dachverband von 55 Kinder- und Jugendorganisationen, die insgesamt rund 300.000 Kinder und Jugendliche umfassen, sieht sich als wichtige Akteurin. Erstens ist es wichtig, früh mit der Inklusion – hier von LGBT+ Jugendlichen – zu beginnen, um den nationalen Zusammenhalt zu fördern und Vorurteilen vorzubeugen. Zweitens sind Jugendverbände ein ideales Mittel zur Inklusion, da sie gleichzeitig einen offenen Rahmen und eine klare Ausprägung besitzen. Es ist wichtig, diese offen und tolerant zu gestalten, damit jugendliche ihre Identität entwickeln können.
Integration in den Jugendverbänden stärken
BREAK FREE bedeutet auszubrechen und gleichzeitig bleiben zu können, sich selbst zu sein und überholte Strukturen zu durchbrechen. Das Hauptziel des Projektes ist es somit, junge LGBT+ Menschen darin zu unterstützen, offen mit ihrer sexuellen Orientierung und Identität umzugehen sowie ihre Integration in den Jugendverbänden zu stärken und zu fördern. Dafür sollen Safe Spaces geschaffen werden, aus dem die Jugendlichen Ressourcen schöpfen können.
Das Projekt umfasst folgende vier Schwerpunkte
- Empowerment der LGBT+ Jugendlichen
- Wissensvermittlung innerhalb der Jugendorganisationen
- Sensibilisierung aller Jugendlichen, Leitenden, Entscheidungspersonen in Jugendorganisationen
- Advocacy gegenüber der nationalen Politik, um die Rechte von LGBT+ – Jugendlichen zu stärken
Besonders erfreut ist die SAJV über die Zusammenarbeit mit der Organisation Milchjugend: Sie ist eine wichtige Akteurin der Schweizer LGBT+ Jugendcommunity mit grossem Know-how und einem breiten Netzwerk. Die Milchjugend wird LGBT+ Jugendliche mit den nötigen Ressourcen versorgen, die sie für das Aufbauen von Safe Spaces und die Sensibilisierungsarbeit benötigen. Weiter geschieht die Umsetzung partizipativ mit den Jugendverbänden, welche in einer Begleitgruppe Einsatz nehmen. So können gemäss Bottom-Up-Prinzip bedürfnisgerechte Lösungen entwickelt werden. Die SAJV und Milchjugend sind bereit und voller Vorfreude, gemeinsam mehr Farbe in die Jugendorganisationen zu tragen.
Quelle: Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände (SAJV CSAJ) vom 01.03.2019
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