Kinderschutz

„Schule gegen sexuelle Gewalt“ – Bundesweite Initiative startet in Rheinland-Pfalz

Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig und der Unabhängige Beauftragte der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM), Johannes-Wilhelm Rörig, haben am 23.10.2017 die bundesweite Initiative „Schule gegen sexuelle Gewalt“ in Mainz vorgestellt. Die Initiative unterstützt Schulen bei der Implementierung von Schutzkonzepten und bietet Fortbildung für Lehrkräfte an.

24.10.2017

„Sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche macht uns fassungslos. Sie kommt häufiger vor als gemeinhin angenommen. Die Prävention von sexueller Gewalt ist deshalb ein wichtiges Thema gerade in Schulen. Lehrerinnen und Lehrer kennen ihre Schülerinnen und Schüler gut und sehen Veränderungen oft frühzeitig. Wir wollen unsere Lehrkräfte deshalb noch stärker sensibilisieren. Sie sollen wissen, an wen sie sich im Verdachtsfall wenden und wie sie behutsam und professionell mit ihren Schülerinnen und Schülern und deren Angehörigen umgehen können“, erklärte Hubig. 

Schutzkonzepte gegen sexuelle Gewalt

„Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) weist bundesweit jährlich rund 12.000 angezeigte Fälle allein von sexuellem Kindesmissbrauch aus. Das ist mindestens so erschreckend, wie die Gewissheit, dass das Dunkelfeld um ein Vielfaches größer ist. Mit dem heutigen Start der Initiative ‚Schule gegen sexuelle Gewalt‘ helfen wir rheinland-pfälzischen Schulen dabei, Schutzkonzepte gegen sexuelle Gewalt zu erarbeiten und in ihren Alltag zu integrieren“, betonte Rörig.

„In Rheinland-Pfalz gibt es bereits eine ganze Reihe an Maßnahmen, die auf die Prävention von sexueller Gewalt abzielen. Dazu gehören verschiedene Fortbildungsangebote und Projekte wie z.B. ‚Trau Dich‘ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Außerdem stehen umfangreiche Informationen auf unserem Bildungsserver für unsere Pädagoginnen und Pädagogen bereit. ‚Schule gegen sexuelle Gewalt‘ ist eine sehr gute Möglichkeit, unsere bisherigen Aktivitäten zu bündeln. Ziel der Initiative ist es, Schulen bei der Entwicklung eines eigenen Schutzkonzeptes zu unterstützen und Lehrkräfte so fortzubilden, dass sie im Verdachtsfall wissen, an welche Institutionen sie sich wenden können. Wir sind froh, dass wir dabei mit dem Unabhängigem Beauftragten einen überaus kompetenten Kooperationspartner haben“, sagte die Bildungsministerin.

Tabu brechen und Hilfe ermöglichen 

„Ich freue mich sehr, dass Rheinland-Pfalz die Initiative heute startet. Gemeinsam möchten wir erreichen, dass Schulen dazu beitragen, das Tabu, das sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche noch immer umgibt, zu brechen. Nur wenn darüber gesprochen wird, ist Prävention und Hilfe möglich“, erläuterte der Unabhängige Beauftragte und ergänzte: „Sexueller Missbrauch ist bekämpfbar. Ich bin dankbar, Rheinland-Pfalz dabei als starken Partner an meiner Seite zu wissen.“

Zum Start der Initiative erhalten alle Schulen eine ausführliche Informationsmappe. Zudem finden sich auf dem neuen Fachportal <link https: www.schule-gegen-sexuelle-gewalt.de home external-link-new-window der bundesweiten>www.schule-gegen-sexuelle-gewalt.de weitere auch landesspezifische Informationen. Diese unterstützenden Materialien, können die Lehrerinnen und Lehrer in ihre bereits bestehende Präventionsarbeit integ-rieren.

„Ich bin überzeugt davon, dass dieses Projekt einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Kinder und Jugendlichen in unserem Land leistet“, so Bildungsministerin Hubig ab-schließend.

Hintergrundinformationen

„Schule gegen sexuelle Gewalt“ ist eine bundesweite Initiative des Unabhängigen Be-auftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs. Im Rahmen der Kultusminis-terkonferenz haben sich 2016 alle 16 Bundesländer dazu bereit erklärt, die Initiative in ihren Ländern umzusetzen. 

Weitere Informationen zu „Schule gegen sexuelle Gewalt“: <link https: rheinland-pfalz.schule-gegen-sexuelle-gewalt.de external-link-new-window zur initiative in>www.rheinland-pfalz.schule-gegen-sexuelle-gewalt.de

Weitere Informationen zum Projekt „Trau Dich“: <link https: www.trau-dich.de external-link-new-window trau>www.trau-dich.de.

Quelle: Ministerium für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz vom 23.10.2017 

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