AWO Bundesverband

Schneller Umstieg auf erneuerbare Energien für Frieden und Freiheit

Anlässlich der Veröffentlichung des Weltklimaberichts sowie der erschütternden weltpolitischen Ereignisse der letzten Tage und Wochen fordert die Arbeiterwohlfahrt, dass Deutschland den Umbau zu einer nachhaltigen, klimaneutralen Energieversorgung mit besonderem Tempo vorantreibt. Als Teil einer sozialökologischen Transformation sei dieser Umbau wichtiger Bestandteil für eine freiheitliche und gerechte Zukunft.

07.03.2022

Der Weltklimabericht betont erneut den dringenden und unmittelbaren Handlungsbedarf für den Klimaschutz, um die wachsenden Bedrohungen der Klimakrise und ihrer Auswirkungen auf unsere Gesellschaften in einem handhabbaren Rahmen zu halten, heißt es seitens der Arbeiterwohlfahrt.

Energiepolitik ist immer auch Sicherheitspolitik

Ein Umbau hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung, im Sinne einer schnellen und dauerhaften Abkehr von Öl, Kohle, Gas und Atomstrom, sei dabei nicht nur eine Frage von Verantwortung gegenüber künftigen Generationen. Es sei auch eine Maßnahme zur Sicherung von Frieden und sozialer Gerechtigkeit. Spätestens mit dem Ukraine-Krieg müsse allen klar sein, dass Energiepolitik immer auch Sicherheitspolitik sei, kommentiert AWO-Vorstand Brigitte Döcker.

Damit tritt die AWO den aktuell diskutierten Forderungen nach einer Verzögerung von Kohle- und Atomausstieg entschieden entgegen. „Die Folgen der Klimakrise drohen die weltpolitische Ordnung in Zukunft weiter zu destabilisieren und damit Millionen Menschen in Leid und Elend zu stürzen. Jetzt von den in Paris vereinbarten Klimazielen abzurücken, wäre eine fatale Fehlentscheidung“, so Döcker weiter.

Forderung nach Unabhängigkeit von fossilen Energiemärkten

Vielmehr müsse Deutschland jetzt ein Zeichen setzen und den Umbau zur nachhaltigen Energieversorgung noch konsequenter vorantreiben. Nur so würden in Zukunft eine unabhängige Versorgungssicherheit gewährleistet und die Interessen künftiger Generationen berücksichtigt. Döcker betont in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit einer fairen Lastenverteilung. Da die anstehende Transformation nur gelingen könne, wenn diese als sozial-ökologische Transformation verstanden und umgesetzt werde. Es sei die Verantwortung des deutschen Staates, zu gewährleisten, dass Energie versorgungssicher und für alle bezahlbar bleibem, worauf in den nächsten Tagen und Wochen mit großer Sorge geblickt werde. Laut Döcker dürfe Deutschland nicht erneut in die Falle tappen sich von Autokraten und der Volatilität globaler, fossiler Energiemärkte abhängig zu machen.

Klimaschutz und politische Rolle der AWO

Die AWO hat sich zu den Pariser Klimaschutzzielen und den UN Zielen für Nachhaltige Entwicklung bekannt. Sie hat auf der Bundeskonferenz 2021 verbindlich beschlossen, dass ihre Einrichtungen und Dienste vor dem Jahr 2040 klimaneutral werden müssen. Zudem versteht sie es als ihre Aufgabe, die bevorstehende Transformation im Sinne ihrer sozialanwaltschaftlichen Rolle politisch zu begleiten. Das bedeutet, dass auch in Zeiten von Unsicherheit und Wandel die gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen gesichert werden muss. In der aktuellen Situation muss zudem stets sichergestellt sein, dass Energie keine Frage des Geldbeutels und die Versorgung von Menschen in Armut und prekären Lebenslagen gewährleistet ist.

Weitere Informationen zum Weltklimabericht stellt die Deutsche Koordinierungsstelle des Weltklimarats zur Verfügung.

Quelle: Arbeiterwohlfahrt vom 01.03.2022

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