Rechtsextremismus und Kinderschutz

Rechtsextreme Einflüsse auf Bildung: Eine Kinderschutzperspektive

Rechtsextreme Akteur*innen nehmen zunehmend Einfluss auf formale und nonformale Bildungsinhalte. Für unsere Artikelreihe zum Thema „Rechtsextremismus und Kinderschutz“ analysiert die Autorin Nadine Salihi die Vorgehensweise und gibt wichtige Hinweise zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor rechtsextremen Einflüssen.

07.04.2025

Die zunehmenden Versuche rechtsextremer Akteur*innen, Einfluss auf Bildung zu nehmen, stellen nicht nur eine Gefahr für demokratische Strukturen dar, sondern berühren unmittelbar das Kindeswohl. Diese Einflussnahme erfolgt systematisch auf verschiedenen Ebenen: durch Einschüchterung von Fachkräften, gezielte Angriffe auf nonformale Bildungseinrichtungen und strategische Präsenz in sozialen Medien. 

Rechtsextreme Einflüsse gefährden Kinder und Jugendliche in mehrfacher Hinsicht:

  • Radikalisierung: Laut dem Verfassungsschutzbericht 2023 sind Jugendliche unter 25 Jahren in fast 40% der rechtsextremen Gewalttaten involviert. Bildungsinhalte, die demokratische Werte schwächen, erhöhen dieses Risiko.
  • Geschlechterstereotype: Das Thema Geschlecht ist zentral für die extreme Rechte. Vor allem die Fixierung auf „traditionelle Familienbilder“ schränkt die Entwicklungsmöglichkeiten insbesondere von Mädchen und LGBTQ+-Jugendlichen ein. Der Bericht der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2023) zeigt, dass 65% der LGBTQ+-Jugendlichen Diskriminierungserfahrungen machen. 30% der Vorfälle werden explizit rechtsextremen oder rechtsorientierten Täter*innen zugeschrieben.
  • Digitale Gewalt: Jugendschutz.net (PDF: 1,66 MB) dokumentierte 2023 über 1.200 Fälle rechtsextremer Online-Propaganda, die gezielt Jugendliche anspricht, darunter Memes, die Gewalt verherrlichen oder Verschwörungstheorien verbreiten.     
  • Psychische Belastung: Hassbotschaften und Ausgrenzungserfahrungen beeinträchtigen die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden von jungen Menschen. Eine Atmosphäre, die von antidemokratischen Ideen geprägt ist, fördert ein Klima der Angst und Unsicherheit, das die Entwicklung des Selbstwerts und der Identität junger Menschen negativ beeinflusst.

Die Bedeutung demokratischer Bildung für den Kinderschutz

Die Kinder- und Jugendhilfe basiert auf einem klaren gesetzlichen Fundament. § 11 SGB VIII fordert, dass Angebote der Jugendarbeit an den Interessen junger Menschen anknüpfen, von ihnen mitbestimmt werden und sie zur Selbstbestimmung sowie zu gesellschaftlicher Mitverantwortung befähigen. Darüber hinaus beschreibt § 1 SGB VIII den Auftrag der Jugendhilfe, junge Menschen zu selbstbestimmten, eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten zu erziehen. Diese gesetzlichen Grundlagen verdeutlichen, dass demokratische Bildung kein optionales Zusatzangebot, sondern ein Kernauftrag der Kinder- und Jugendhilfe (PDF: 344 KB) ist. Partizipation im Alltag und Resistenz gegenüber extremistischem Gedankengut stehen im direkten Zusammenhang. Untersuchungen zeigen, dass Schulen mit einer demokratischen Schulkultur – gekennzeichnet durch ein offenes Diskussionsklima und echte Beteiligung der Schüler*innen – deutlich weniger anfällig für rechtsextreme Orientierungen sind. 

Schutzfaktor gegen Manipulation und Radikalisierung

Bildung schützt auf mehreren Ebenen: Demokratische Bildung fördert kritisches Denken und befähigt junge Menschen, Inhalte zu hinterfragen. Durch Partizipationserfahrungen erleben Kinder und Jugendliche Selbstwirksamkeit – ein Gefühl, das sie weniger anfällig für die vereinfachenden Welterklärungen und Heilsversprechen extremistischer Ideologien macht. Neben demokratischer Bildung sind auch sexuelle und kulturelle Bildung wichtige Schutzfunktionen. Sexuelle Bildung, die Vielfalt und selbstbestimmte Sexualität thematisiert, stärkt Kinder in ihrer Identitätsentwicklung und schützt sie vor einengenden Geschlechtervorstellungen. Kulturelle Bildung fördert Kreativität, Ausdrucksfähigkeit und interkulturelle Kompetenz – alles Faktoren, die junge Menschen gegen vereinfachende Weltbilder und Feindbilder immunisieren können.

Rechtsextreme Einflussnahme auf formale Bildung

Rechtsextreme Akteur*innen, insbesondere die AfD, versuchen systematisch Einfluss auf formale Bildung zu nehmen. Eine zentrale Strategie ist dabei die Instrumentalisierung des Neutralitätsgebots. Der Beutelsbacher Konsens, der Grundprinzipien politischer Bildung definiert, fordert zwar ein Überwältigungsverbot und das Prinzip der Kontroversität – keineswegs jedoch Neutralität gegenüber verfassungsfeindlichen Ideologien. Diese Differenzierung wird von antidemokratischen Akteur*innen bewusst missinterpretiert, um demokratische Bildungsansätze und Ihre Unterstützer*innen zu diskreditieren. 

Meldeportale und Einschüchterung von Fachkräften

Seit 2018 hat die AfD mehrfach versucht, über sogenannte Meldeportale Schüler*innen und deren Eltern dazu aufzurufen, vermeintlich „nicht neutrale" Lehr- und Fachkräfte zu melden. Dabei unterstellt sie insbesondere der politischen Bildung Indoktrination und behauptet, Anti-Rassismus-Projekte verstießen gegen das Neutralitätsgebot. Das Ziel dieser Aktionen ist offenbar, engagierte Fachkräfte einzuschüchtern und Diskussionen über demokratiefeindliche Bestrebungen zu unterbinden. Die Bildungscommunity hat darauf deutlich reagiert: Das Courage-Netzwerk betonte etwa mit dem Hashtag „#wirsindnichtneutral", dass man zwar parteipolitisch unabhängig, aber nicht wertneutral gegenüber Menschenfeindlichkeit sei.
Diese Einschüchterungsversuche haben reale Auswirkungen auf die Bildungspraxis. Durch unrechtmäßige Denunzierung kann es bei Lehrkräften zu Selbstzensur und Zurückhaltung bei der Behandlung politisch kontroverser Themen kommen – aus Sorge vor Anfeindungen oder Meldungen. Dies hat zur Folge, dass wichtige Themen wie Vielfalt, Rassismuskritik oder die Auseinandersetzung mit rechtsextremen Ideologien unter Umständen nicht mehr ausreichend diskutiert werden. Die GEW hat eine Handreichung (PDF: 116 KB) zum Thema für Lehrkräfte erarbeitet. Hier empfehlen sie u. a. zivilrechtlich gegen die Portale vorzugehen, wenn Pädagog*innen gemeldet werden.

Angriffe auf sexuelle und kulturelle Vielfalt 

Die AfD sieht ihre Feindbilder in der „Gender-Ideologie“, bei sexualpädagogischen Präventions- und Bildungsangeboten und bei Trans-Menschen. In mehreren Bundesländern wurden Bildungspläne, die sexuelle und geschlechtliche Vielfalt als Querschnittsthema verankern wollten, von rechtsextremen und konservativen Akteur*innen angegriffen. Unter dem Vorwand des Kinderschutzes wird behauptet, Kinder würden „frühsexualisiert“ oder „indoktriniert“.  Tatsächlich schützt eine altersgerechte Sexualaufklärung, die Vielfalt thematisiert, Kinder vor Diskriminierung und fördert ihre selbstbestimmte Entwicklung.
Rechtsextremist*innen verschieben bewusst Sprach- und Tabugrenzen, deklarieren Fakten als Lügen und vereinfachen komplexe Probleme, um ihre Ideologie als scheinbar legitimen Standpunkt zu etablieren. Diese Strategie zielt darauf ab, zunächst die Grenzen des Sagbaren zu verschieben und dann schrittweise rechtsextreme Positionen zu normalisieren – ein Prozess, der auch bei Bildungsthemen ansetzt.

Rechtsextreme Einflussnahme auf nonformale Bildungskontexte

Auch nonformale Bildungsangebote – von Bibliotheken über Jugendzentren bis zu kulturellen Bildungseinrichtungen – stehen im Fokus von Rechtsextremen. Diese Einrichtungen sind besonders wichtig, da sie oft niedrigschwellige Zugänge zu Bildung bieten und gerade für benachteiligte Jugendliche wichtige Entwicklungsräume darstellen.

Angriffe auf öffentliche Einrichtungen

Bibliotheken, die Bücher zu Themen wie Vielfalt, Migration oder LGBTIQ* anbieten, müssen sich zunehmend in der Öffentlichkeit rechtfertigen. Besonders Kinderbücher oder Veranstaltungen, die vielfältige Familienformen oder Geschlechterrollen thematisieren, stehen im Fokus. Unter dem Vorwand des „Kinderschutzes“ wird versucht, diverse Darstellungen aus dem öffentlichen Raum zu verdrängen. Queer.de berichtete bereits einige Male von Angriffen auf öffentliche Buchbestände, die LGBTIQ*-Themen behandeln. 
Rechtsextreme Netzwerke agieren auch in anderen Freizeiträumen: In Online-Foren, Social-Media-Gruppen und regionalen Sportvereinen suchen sie Zugang zur Jugend. Diese Räume werden genutzt, um zunächst unpolitisch zu erscheinen und nach und nach ideologische Inhalte einzustreuen.

Delegitimierung von Trägern demokratischer Bildungsarbeit

Träger der Jugendarbeit, die sich klar gegen Rechtsextremismus positionieren oder Demokratiebildung betreiben, werden oft als „linksradikal“ oder „nicht neutral“ diffamiert. Ziel ist es, deren Legitimität und Finanzierung in Frage zu stellen. Dies betrifft besonders Projekte, die durch Programme wie „Demokratie leben!“ gefördert werden. Die AfD stellt sich außerdem gemeinsam mit CDU/CSU und FDP gegen das Demokratiefördergesetz der Bundesregierung und argumentiert, das Gesetz laufe auf eine Förderung von „linksgrünen Organisationen“ hinaus.

Rechtsextreme Inhalte in sozialen Medien und Kinder- und Jugendschutz

Soziale Medien sind zu einem zentralen Schauplatz geworden. Untersuchungen zeigen, dass das Internet bei fast der Hälfte der untersuchten Radikalisierungsfälle eine entscheidende Rolle spielt. Algorithmen verstärken dieses Problem: Wer einmal rechtsextreme Inhalte anklickt, bekommt schnell immer mehr davon angezeigt, was zur Entwicklung hermetisch geschlossener Weltbilder beitragen kann.

Strategien rechtsextremer Akteur*innen in sozialen Medien

Rechtsextreme Akteur*innen nutzen soziale Netzwerke sehr professionell. Ihre Beiträge bewegen sich meist gerade so im legalen Rahmen, um nicht gesperrt zu werden, und sie betreiben aktives Community-Management. Typisch ist das Kapern von Hashtags und Trends, um mit ihren Framings an populäre Themen anzudocken. Dadurch können Jugendliche auch über scheinbar unpolitische Suchanfragen oder Trendthemen in Kontakt mit antidemokratischer Ideologie kommen. Die extreme Rechte setzt dabei auf emotionalisierende und identitäre Angebote, bewusste Tabubrüche und eine aggressive Rhetorik.

Ein zentrales Beispiel ist die Verbreitung geschlechter- und familienpolitischer Inhalte in den sozialen Medien. Diese kann erhebliche Auswirkungen auf die gesunde Identitätsentwicklung junger Menschen haben. Rechtsextreme Narrative glorifizieren oft Stärke und Dominanz bei Jungen und drängen Mädchen in traditionell untergeordnete Rollen. In den letzten Jahren zeigt sich immer deutlicher ein latenter Antifeminismus. Dabei werden Frauen oft als Unterstützerinnen dargestellt, die eine entscheidende Rolle bei der Vermittlung und Aufrechterhaltung menschenverachtender Ideologien spielen. Umso entscheidender ist es, gendersensible Ansätze und Gleichberechtigung in die pädagogische Praxis einzubeziehen.

Auswirkungen auf das Kindeswohl

Die Auswirkungen rechtsextremer Inhalte auf das Kindeswohl sind vielfältig. Sie können zu psychischer Belastung führen, insbesondere bei jungen Menschen, die selbst zu marginalisierten Gruppen gehören. Sie können Entwicklungsmöglichkeiten einengen, wenn junge Menschen aufgrund stereotyper Rollenbilder ihre eigenen Interessen und Fähigkeiten nicht frei entfalten können. Im schlimmsten Fall kann der Konsum antidemokratischer Inhalte zu einer Radikalisierung führen, die in Gewaltbereitschaft oder -tätigkeit mündet.
Die zunehmende Verbreitung rechtsextremer Inhalte in sozialen Medien stellt somit eine erhebliche Herausforderung für den Kinder- und Jugendschutz dar und erfordert wirksame Gegenmaßnahmen.

Medienpädagogische Ansätze und digitale Resilienz

Angesichts der Präsenz rechtsextremer Inhalte in sozialen Medien sind medienpädagogische Ansätze von zentraler Bedeutung für den Kinderschutz. Initiativen wie klicksafe bieten Materialien, die Fachkräften helfen, rechtsextreme Online-Propaganda mit Jugendlichen zu thematisieren.

Online-Streetwork und digitale Jugendarbeit

Nach dem Prinzip der aufsuchenden Sozialarbeit entstehen Projekte des Online-Streetwork. Dabei treten Sozialarbeiter*innen in sozialen Medien mit Jugendlichen in Kontakt, die Anzeichen von Radikalisierung zeigen. Online-Streetwork erkennt die digitalen Lebenswelten der Jugendlichen an und setzt dort mit präventiven Maßnahmen an.

Partizipative Medienarbeit und Gegennarrative

Eine weitere Möglichkeit der medienpädagogischen Arbeit ist die Auseinandersetzung mit Gegennarrativen: In Workshops entwickeln Jugendliche eigene Memes, Videos oder Stories, die Botschaften von Vielfalt und Demokratie transportieren. Partizipative Medienarbeit hat einen doppelten Effekt: Die Teilnehmenden werden selbst zu aktiven Gestalter*innen demokratischer Inhalte, und die Ergebnisse können wiederum andere Jugendliche erreichen.

Bildung kinderschutzsicher gestalten: Schutzmechanismen und Handlungsstrategien

Um Kinder und Jugendliche vor rechtsextremistisch ideologisierten Bildungsinhalten zu schützen und gleichzeitig demokratische Bildung zu fördern, sind verschiedene Schutzkonzepte und Handlungsstrategien erforderlich.

Stärkung der Bildungsakteur*innen

Pädagog*innen sollten für den Umgang mit rechtsextremen Einflüssen gestärkt werden. Im AGJ-Positionspapier zum Neutralitätsgebot werden Fachkräfte ermutigt, ihre Motivation und Haltung zu bewahren, auch wenn sie mit menschen- und demokratiefeindlichen Einstellungen konfrontiert werden. 
Bildungseinrichtungen sollten sich klar für demokratische Werte positionieren und dies in Leitbildern und der institutionellen Kultur verankern. Eine solche klare Positionierung bietet Orientierung für alle Beteiligten und schafft einen sicheren Rahmen.

Umgang mit rechtsextremen Vorfällen und Druck

Sind Pädagog*innen mit rechtsextremen Vorfällen konfrontiert, empfiehlt sich ein systematisches Vorgehen. Zunächst sollte intern geklärt werden: Wer ist betroffen? Wer war beteiligt? In vielen Fällen sind pädagogische Maßnahmen angebracht: Ein klärendes Gespräch, in dem deutlich gemacht wird, warum das Verhalten nicht tolerierbar ist. Besondere Aufmerksamkeit gilt den betroffenen Personen, die zusätzlichen Schutz benötigen. Bei strafrechtlich relevanten Delikten wie Volksverhetzung ist die Polizei einzuschalten. Zudem stehen in allen Bundesländern Beratungsnetzwerke zur Verfügung, die Fachkräften in schwierigen Situationen unterstützend zur Seite stehen, um sicherzustellen, dass Pädagog*innen selbstbewusst agieren können.

Kooperation und Vernetzung

Die Zusammenarbeit verschiedener Akteur*innen ist entscheidend für einen wirksamen Kinderschutz. Auch die Zusammenarbeit mit Eltern ist wichtig. Durch transparente Kommunikation über Ziele und Inhalte der Bildungsarbeit können Vorwürfe der Indoktrination entkräftet und Eltern als Bildungspartner*innen gewonnen werden.      

Ganzheitliche Prävention

Präventionsarbeit muss ganzheitlich angelegt sein und sowohl in der digitalen als auch in der analogen Welt ansetzen. 

Möglichkeiten der formalen und nonformalen Bildung

  • Kreative und erfahrungsorientierte Bildung: Methoden wie Theater- oder Musikprojekte ermöglichen einen emotionalen und kreativen Umgang zu demokratischen Werten und stärken soziale Kompetenzen.
  • Peer-Learning und Dialog: Durch dialogorientierte Formate wie Workshops und Diskussionsrunden in der Peergroup (in einem sicheren Rahmen, unterstützt durch Fachkräfte) entwickeln Jugendliche eine differenzierte Sicht auf politische Themen.
  • Partizipation und Mitbestimmung: Echte Beteiligungsmöglichkeiten (wie etwa in Jugendparlamenten oder bei der Mitgestaltung im Jugendclub) stärken die Resilienz gegen autoritäre Einflüsse.
  • Multiplikator*innen-Schulungen: Programme wie „Heroes“ bilden jugendliche Multiplikator*innen aus, die demokratische Werte vermitteln und durch Peer-to-Peer-Ansätze die Wirkung dieser Bildungsarbeit verstärken und verbreiten.

Bildung schützt und stärkt junge Menschen in einer digitalisierten Welt

Die extreme Rechte versucht, über die Beeinflussung von Bildungsinhalten und die Inszenierung in sozialen Medien ihre Ideologien aktiv in den gesellschaftlichen Diskurs einzubringen. Dies führt zu einer gefährlichen Normalisierung und potenziellen Verharmlosung ihrer menschenfeindlichen Vorstellungen in der Öffentlichkeit.
Durch klare Kante in der pädagogischen Praxis, gelebte Demokratie, kontinuierliche Präventionsprojekte und Vernetzung können Fachkräfte wesentlich dazu beitragen, dass rechtsextreme Einflussnahme ins Leere läuft. Es ist essenziell, jungen Menschen Bildungsräume zu ermöglichen, in denen sie sich frei und selbstbestimmt entwickeln können, während sie gleichzeitig vor menschenfeindlichen Einflüssen geschützt werden. Die Verbindung von pädagogischer Praxis in Offline- und Online-Räumen wird dabei zum Schlüssel, um rechtsextremer Einflussnahme zeitgemäß entgegenzutreten und die junge Generation sowohl auf der Straße als auch im Netz für Demokratie zu stärken.
Durch ihr Vorbild und ihr pädagogisches Handeln vermitteln Pädagog*innen demokratische Werte ganz praktisch im Alltag – sei es durch ein „Nein“ zu rassistischen Sprüchen oder ein „Ja“ zu Vielfalt im Jugendclub. Ihre Beziehung zu den jungen Menschen schafft die Basis, auf der Prävention und Intervention überhaupt erst greifen können. Aktuelle Entwicklungen der extremen Rechten und deren Auswirkungen auf Kinderschutzfragen sollten fortlaufend aufmerksam verfolgt werden, um Kindern und Jugendlichen sichere und demokratische Bildungs- und Entwicklungsorte zu bieten.

Weitere Informationen

Artikel auf dem Portal der Kinder- und Jugendhilfe zu „Pädagogische Praxis als Schutzraum: Orte der Demokratie und Menschlichkeit“

Artikel auf dem Portal der Kinder- und Jugendhilfe zu „Kinder- und Jugendschutz im Kontext Rechtsextremismus“

Politische Bildung muss nicht neutral sein

Publikation der Amadeu Antonio Stiftug zu Geschecht und Rechtsextremismus: „(R)echte Männer und Frauen

Artikel von news4teachers.de: „Verfassungsschutz warnt: Rechte Gruppen agitieren bewusst im Umfeld von Schulen! Mehr demokratische Bildung gefordert“

Artikel von Merkur.de zur Störung einer Lesung eines trans Mädchens: „Drag-Lesung in München: Rechtsextreme Gruppe dringt in Bibliothek ein – Trans-Autorin (13) sagt Auftritt ab“

Buchbeitrag von Esther Lehnert zu „Die extreme Rechte und Gender“

Sachbericht „Begleitforschung zu Streetwork im Netz“ von Condrobs e.V. und der Technischen Hochschule Nürnberg (PDF: 3,43 MB)

„Digital Streetwork. Pädagogische Interventionen im Web 2.0“ der Amadeu Antonio Stiftung (PDF: 1,05 MB)

Autorin des Artikels ist Nadine Salihi

Redaktion: Zola Kappauf