Elternberatung

Rechtsexpertise KOMPASS erschienen

SOCLES hat in Zusammenarbeit mit der Universität zu Köln eine Rechtsexpertise zur psychologischen Beratung KOMPASS des BuntenKreises Münsterland e.V. für Eltern von zu früh geborenen, schwer und chronisch kranken Kindern veröffentlicht. Die Publikation steht zum Download zur Verfügung.

03.05.2024

Eltern wahrnehmen und wertschätzen

Kommt ein Kind zu früh und/oder mit Behinderungen zur Welt, ändert sich das Leben der Eltern und der Familie grundlegend. Familien sind durch lange Krankenhauszeiten, invasive Therapien und viele andere Belastungen vor enorme Anpassungsleistungen gestellt. Emotionale Verunsicherung und eine unsichere Zukunft macht Eltern offen für ein niederschwelliges, aufsuchendes psychologisches Beratungsangebot, das zur Bewältigung der kritischen Situation beiträgt.

Versorgungslücke im Gesundheits- und Sozialsystem

Untersucht wurde das Angebot KOMPASS des Vereins Bunter Kreis Münsterland e. V., einer anerkannten Nachsorge-Einrichtung (§ 43 Abs. 2 SGB, §132 c Abs. 2 SGB V), die sich seit über 20 Jahren mit einer ganzheitlichen Versorgung an den Bedarfen und Bedürfnissen von Familien mit frühgeborenen, chronisch und schwer kranken Kindern orientiert und damit eine Versorgungslücke im Gesundheits- und Sozialsystem schließt.

Soziale Teilhabe verbessern

In der Rechtsexpertise wird die sozialrechtliche Verortung zwischen SGB VIII, SGB V, SGB IX und SGB XI herausgearbeitet. Nach dem bisherigen System handelt sich um eine Hilfe zur Erziehung nach §§ 27 ff. SGB VIII. Eltern mit ihren Kindern mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen haben einen Rechtsanspruch auf die Leistung. Der Gesetzgeber wird bei der inklusiven Reform des SGB VIII gefragt sein, in der Formulierung des Leistungstatbestands kenntlich zu machen, dass bei der Beratung der Eltern nicht ihre Erziehung in Frage gestellt wird. Eine gesicherte niedrigschwellige Zugänglichkeit des Angebots ist Voraussetzung für die Gewährleistung der Bedarfsgerechtigkeit.

Download

Autoren: Thomas Meysen und Stephan Rixen
Quelle: SOCLES International Centre for Socio-Legal Studies

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