Mentale Gesundheit

Psychische Erkrankungen 2022 Ursache für 19 % der Klinikfälle von 10- bis 17-Jährigen

Psychische Erkrankungen waren 2022 nach Verletzungen die zweithäufigste Ursache für stationäre Behandlungen von 10- bis 17-Jährigen in Deutschland. 19% aller Fälle betrafen diese Diagnosen, wobei Mädchen mit 24% häufiger betroffen waren als Jungen (13%). Depressionen waren die häufigste Diagnose.

16.08.2024

Psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen stellten im Jahr 2022 nach Verletzungen und Vergiftungen die zweithäufigste Ursache für stationäre Krankenhausbehandlungen von Kindern und Jugendlichen dar. Gut 81.000 der rund 435.900 Krankenhauspatient*innen  im Alter von 10 bis 17 Jahren wurden aufgrund von psychischen Erkrankungen und Verhaltensstörungen stationär behandelt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, entsprach das 19% aller Krankenhausbehandlungen in dieser Altersgruppe. Mädchen werden dabei häufiger aufgrund von psychischen Erkrankungen und Verhaltensstörungen im Krankenhaus behandelt: Während bei ihnen knapp ein Viertel (24%) aller Behandlungsfälle auf diese Diagnose entfiel, waren es bei den Jungen 13%. Insgesamt werden seit einigen Jahren anteilig immer mehr Kinder und Jugendliche wegen psychischer Erkrankungen und Verhaltensstörungen stationär behandelt. Im Jahr 2012 traf dies noch auf gut 79.300 oder 13% der rund 589.900 Klinikpatient*innen im Alter von 10 bis 17 Jahren zu.

Depression häufigste Diagnose

Psychisch erkrankte Kinder und Jugendliche werden am häufigsten wegen Depressionen im Krankenhaus behandelt. Im Jahr 2022 waren gut 22.600 der 10- bis 17-Jährigen wegen sogenannter depressiver Episoden stationär in Behandlung. Das entspricht einem Anteil von mehr als einem Viertel (28%) an allen aufgrund von psychischen Erkrankungen und Verhaltensstörungen stationär behandelten Kindern und Jugendlichen. Zu den psychischen Erkrankungen und Verhaltensstörungen zählen auch solche, die durch Alkohol bedingt sind. Sie umfassen unter anderem Folgen von Alkoholmissbrauch und akuten Alkoholvergiftungen wie Abhängigkeits- oder Entzugssyndrome. Unter den psychischen Erkrankungen und Verhaltensstörungen waren 2022 die alkoholbedingten mit gut 8.800 Behandlungsfällen die zweithäufigste Diagnose für Kinder und Jugendliche (11%). Bei knapp 7.900 oder 10% der aufgrund psychischer Erkrankungen und Verhaltensstörungen behandelten 10- bis 17-Jährigen standen Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen im Fokus der Behandlung. Diese können durch das Eintreten von außergewöhnlich belastenden Lebensereignissen hervorgerufen werden oder durch besondere Veränderungen im Leben, die zu einer anhaltend unangenehmen Situation führen.

Methodische Hinweise

Bei den Daten aus der Krankenhausstatistik handelt es sich jeweils um die Zahl der stationären Behandlungsfälle. Mehrfachzählungen einer Person sind möglich, falls die Patientin oder der Patient im jeweiligen Berichtsjahr aufgrund der gleichen Hauptdiagnose mehrfach stationär behandelt wurde.

Quelle: Statistische Bundesamt (Destatis) vom 06.08.2024

Redaktion: Paula Joseph

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