Förderung der Erziehung in der Familie
CHIMPS-NET
Kinder und Jugendliche psychisch erkrankter Menschen bekommen als Angehörige oft noch zu wenig Gehör! Dabei verändert sich ihr Alltag stark durch die elterliche Erkrankung. Außerdem weisen sie ein erhöhtes Risiko auf, später selbst eine psychische Erkrankung zu entwickeln. Ein vom gemeinsamen Bundesausschuss der Krankenkassen (GB-A) gefördertes bundesweites Netzwerk CHIMPS-NET – (children of mentally ill parents-network) hat das Ziel, vier neue Versorgungsformen für betroffene Kinder und Jugendliche und deren Eltern zu etablieren. Für die Studie werden nun Teilnehmende gesucht!
Strukturebene: Bund
CHIMPS-NET bietet drei Face-to-face-Versorgungsansätze (Familienprävention – Multifamilientherapie – Familientherapie) an 20 Standorten in Deutschland an (Prof. Dr. Silke Wiegand-Grefe, Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf & Team).
Eine besonders innovative Versorgungsform ist iCHIMPS, ein Onlineprogramm für Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren, das in der Abteilung der klinischen Psychologie und Psychotherapie der Universität Ulm (Prof. Dr. Harald Baumeister & Team) entwickelt wurde.
Alle Versorgungsformen werden im Rahmen von wissenschaftlichen Studien evaluiert. Dazu werden zwei Gruppen gebildet: Eine Gruppe erhält eine der speziellen Versorgungsformen und eine andere Gruppe erhält die Regelversorgung. Von beiden Gruppen werden zu mindestens drei Zeitpunkten Fragebögen ausgefüllt und sie erhalten eine Diagnostik und eine Rückmeldung darüber. In der Face-to-face-Versorgung erhalten die Familien je nach Bedarf bis zu acht Gespräche.
In iCHIMPS haben die Jugendlichen die Möglichkeit, über acht Wochen hin-weg pro Woche ein Online-Modul à 45min zu durchlaufen. Die Online-Module sind interaktiv gestaltet und beinhalten kurze Videos und Podcasts. Die Jugendlichen können dabei lernen, wie sie besser mit der Erkrankung ihres Elternteils umgehen, darüber sprechen und trotz belastender Lebensumstände im Gleichgewicht bleiben können. An allen Versorgungen können sowohl psychisch gesunde als auch erkrankte Kinder und Jugendliche teilnehmen, lediglich die elterliche Erkrankung ist voraussetzend.
Aktuell werden bundesweit noch Kinder und Jugendliche und deren Elternteile aufgenommen!
Weitere Themen
Förderung der Erziehung in der Familie Kinder- und Jugendschutz Hilfen zur Erziehung