Hessen
Projekt gegen sexualisierte Gewalt in Kindheit und Jugend gestartet


Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration hat den Paritätischen Landesverband Hessen e.V. damit betraut, im Rahmen eines auf drei Jahre angelegten Projekts eine hessenweite Koordinierungsstelle für die Fachberatung gegen sexualisierte Gewalt in Kindheit und Jugend einzurichten.
14.05.2021
Die Koordinierungsstelle für die Fachberatung gegen sexualisierte Gewalt in Kindheit und Jugend soll Strukturen zur Vernetzung und Kooperation bestehender Angebote schaffen, den Ausbau von Beratungskapazitäten vorantreiben und einen vergleichbaren Standard für die Qualität der Beratung in Hessen etablieren.
Kinderschutz durch optimierte Beratungsarbeit verbessern
„Die Optimierung der Beratungsarbeit ist ein Schlüssel, um den Kinderschutz in Hessen zu verbessern. Dafür sind die weitere Qualifizierung der Beratungsangebote und das Schaffen einheitlicher Standards durch die neue hessenweite Koordinierungsstelle von herausragender Bedeutung“, sagte der hessische Sozial- und Integrationsminister Kai Klose. „Wir wollen, dass alle Kinder in einem gewaltfreien Umfeld aufwachsen. So können wir den Ausbau Hessens zu einem familien- und kinderfreundlichen Land weiter vorantreiben“, so Klose weiter.
Aufbau eines landesweiten Beratungsnetzes
In Hessen sind bereits einige Beratungsangebote in freier und kommunaler Trägerschaft gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen aktiv. Deren Landesförderung erfolgt seit vielen Jahren über die Rahmenvereinbarung zur Kommunalisierung sozialer Hilfen. Aufgrund regionaler Unterschiede und der oft auf den Standort begrenzten Arbeit der Einrichtungen fehlt es bislang aber an Netzwerkstrukturen und damit Möglichkeiten des regelmäßigen Austauschs sowie einem übergeordneten Blick auf die Beratungsqualität. Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, dass bei der Bekämpfung sexueller Gewalt besonders dann Erfolge gelingen, wenn die Vorgehensweise staatlichen Handelns abgestimmt und auf dieser Basis stetig optimiert wird.
Der Aufbau eines landesweiten Beratungsnetzes, das Menschen in ganz Hessen schnelle und unbürokratische Hilfe bietet, die von sexuellem Missbrauch betroffen sind, ist im „Aktionsplan zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt“ verankert. Erklärtes Ziel des Netzwerks ist zudem, dass auch gesellschaftliche Gruppen angesprochen werden sollen, die besondere Bedürfnisse haben oder aufgrund sprachlicher Barrieren schwer zu erreichen sind – beispielsweise Menschen mit einer Behinderung oder in Hessen lebende Menschen mit Zuwanderungsgeschichte.
Quelle: Hessisches Ministerium für Soziales und Integration vom 24.04.2021
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