Kinder- und Jugendschutz

Prävention macht Schule: 20 Jahre Nichtraucherwettbewerb „Be Smart – Don’t Start“

Anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Nichtraucherwettbewerbs „Be Smart – Don’t Start“ für Jugendliche fand am 21. September eine Fachkonferenz statt, um Methoden moderner schulischer Suchtprävention zu diskutieren. In Studien konnte gezeigt werden, dass die Teilnahme am Wettbewerb den Einstieg ins Rauchen verzögern bzw. verhindern kann. Im vergangenen Jahr haben sich über 6.500 Schulklassen für den Wettbewerb angemeldet.

22.09.2017

Der Schulklassenwettbewerb „Be Smart – Don’t Start“ zur Förderung des Nichtrauchens bei Jugendlichen ist seit 20 Jahren etabliert. Er wird von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der Deutschen Krebshilfe finanziell unterstützt. Anlässlich des Jubiläums fand am 21. September in Bonn eine Fachkonferenz statt, um Methoden moderner schulischer Suchtprävention zu diskutieren. Im Rahmen der Veranstaltung wird der Arzt und TV-Moderator Dr. Eckart von Hirschhausen die Schirmherrschaft von "Be Smart - Don’t Start" übernehmen.

Zielgruppengerechte und leicht umsetzbare Präventionsangebote

Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA, ist von der Effektivität des Programmes überzeugt: „Die Repräsentativbefragungen der BZgA zeigen, dass in den vergangenen 20 Jahren immer weniger Jugendliche in Deutschland mit dem Rauchen begonnen haben: Die Raucherquote ist bei den 12- bis 17-Jährigen im Jahr 2016 auf einen historischen Tiefstand von unter zehn Prozent gesunken. Zielgruppengerechte und leicht umsetzbare schulische Präventionsangebote wie ‚Be Smart - Don‘t Start‘ haben hierzu beigetragen. Dennoch gilt es, in den Präventionsbemühungen auch für weitere Generationen nicht nachzulassen und gleichzeitig die Angebote weiterzuentwickeln.“

Humor in die Aufklärungsarbeit bringen

Dr. Eckart von Hirschhausen, neuer Schirmherr des Wettbewerbs, betont: „Humor in die medizinische Aufklärung zu bringen ist meine Herzensangelegenheit. Drohungen erzeugen Trotz. Besser funktioniert ein positiver Grund. Wir alle wissen, was uns gut täte, aber wir tun es nicht automatisch. Es ist viel leichter nicht zu rauchen, wenn man nie damit angefangen hat. Ich unterstütze gerne Jugendliche dabei, ‚Nein‘ zur Tabakabhängigkeit zu sagen, denn es gibt keine ärztliche Tätigkeit, die einem Menschen annähernd so viel gesunde Lebensjahre bescheren kann. Rauchen entspannt? Nach einer Zigarette kann sich ein Raucher so entspannt fühlen, wie ein Nichtraucher den ganzen Tag!“

Verzicht auf Rauchen zur Krebsprävention

Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe, sagt: „Rauchen ist der größte vermeidbare Krebsrisikofaktor. Die Deutsche Krebshilfe setzt sich daher seit Jahren dafür ein, dass bereits der erste Griff zur Zigarette verhindert wird. Die gemeinnützige Stiftung hat ‚Be Smart - Don’t Start‘ seit 2003 mit rund zwei Millionen Euro gefördert. Wir werden den Klassenwettbewerb auch weiterhin aus Spendenmitteln unterstützen.“

Für die Deutsche Krebshilfe ist die Krebsprävention ein wichtiges Thema. Jährlich erkranken knapp eine halbe Million Menschen in Deutschland neu an Krebs. Viele dieser Erkrankungen wären durch den Verzicht auf das Rauchen vermeidbar.

Bundesweites schulbasiertes Präventionsprogramm

Prof. Dr. Reiner Hanewinkel, Leiter des Kieler Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) und einer der Initiatoren, erklärt: „Der Wettbewerb ,Be Smart - Don’t Start‘ ist eines der wenigen schulbasierten Präventionsprogramme, das in allen Bundesländern umgesetzt wird - und das seit vielen Jahren sehr erfolgreich. Die Vernetzung und der Austausch der verschiedenen Ebenen - von der Schule vor Ort über die Landesebene bis zur Koordination auf Bundesebene - machen den Erfolg des Programms aus.“

Teilnahme am Wettbewerb verzögert bzw. verhindert Einstieg ins Rauchen

In Studien konnte gezeigt werden, dass die Teilnahme am Wettbewerb den Einstieg ins Rauchen verzögern beziehungsweise verhindern kann. Bei schätzungsweise 10.000 Jugendlichen pro Jahr kann so vermieden werden, dass sie mit dem Rauchen beginnen. Ein weiterer Vorteil des Wettbewerbs ist, dass er auf hohe Akzeptanz sowohl bei den Lehrkräften als auch bei den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern stößt.

Auf der <link http: www.ift-nord.de downloads einladung_fachtagung.pdf external-link-new-window der>Fachtagung in Bonn treffen sich rund 80 Expertinnen und Experten unter anderem mit dem Ziel, Perspektiven zu entwickeln, wie die Reichweite evidenzbasierter Präventionsprogramme in Schulen gesteigert werden kann.

Über den Wettbewerb „Be Smart - Don’t Start“

„Be Smart - Don’t Start“ ist ein Wettbewerb für alle weiterführenden Schulen zur Förderung des Nichtrauchens. Teilnehmende Klassen - in der Regel der Stufen sechs bis acht - verpflichten sich, ein halbes Jahr lang komplett rauchfrei zu sein. Im Unterricht wird das Thema „Rauchen/Nichtrauchen" einmal pro Woche von den Lehrkräften aufgegriffen. Hierzu bietet der Wettbewerb unterstützende Materialien. Klassen, die erfolgreich ein halbes Jahr lang rauchfrei waren, nehmen an einer Auslosung teil und können so attraktive Geld- und Sachpreise gewinnen. Im Schuljahr 2016/2017 haben sich bundesweit 6.808 Klassen aus 2.516 Schulen am Wettbewerb beteiligt. Über drei Viertel der Klassen haben den Wettbewerb erfolgreich beendet. Die BZgA fördert die mehrmalige Teilnahme am Wettbewerb mit Sonderpreisen.

Weitere Informationen zu „Be Smart - Don’t Start“ finden sich auf der Webseite <link http: www.besmart.info>www.besmart.info. Wissenschaftliche <link http: www.ift-nord.de praevention be-smart-don-t-start external-link-new-window artikel zur wirksamkeit des>Artikel zur Wirksamkeit des Schulwettbewerbs können auf der Webseite vom IFT Nord abgerufen werden.

Mehr Informationen der BZgA zum Thema Nichtrauchen gibt es auf der Webseite der BZgA-Jugendkampagne „rauchfrei“: <link http: www.rauch-frei.info external-link-new-window zur jugendkampagne>www.rauch-frei.info sowie in den BZgA-Broschüren für Jugendliche: „Rauchfrei durchs Leben“, „Schluss mit Rauchen“, „Vorsicht Wasserpfeife!“

Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung und Deutsche Krebshilfe vom 21.09.2017

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