Europäisches Solidaritätskorps
Neues Freiwilligenprogramm der EU angenommen


Das Europäische Solidaritätskorps unterstützt Freiwilligentätigkeiten für junge Menschen in der EU und darüber hinaus. Am Dienstag hat das EU-Parlament das Programm für 2021–2027 verabschiedet. Darin finden sich unter anderem Pläne zur Verbesserung der Teilhabe von Menschen mit geringeren Möglichkeiten. Es gilt auch eine höhere Altersgrenze für Freiwillige in der humanitären Hilfe.
25.05.2021
Das Europäische Solidaritätskorps für die Jahre 2021–2027 wird im Vergleich zu früheren Versionen einen erheblichen Mehrwert für die Freiwilligen bringen. Dazu ist es mit mehr als einer Milliarde Euro ausgestattet. Das neue Programm umfasst Verbesserungen bei den Versicherungen und den Gesundheits- und Sicherheitsgarantien, die durch das Programm abgedeckt werden, sowie erhöhte Anforderungen an die Gastgeber, um eine sinnvolle Lernerfahrung für die Teilnehmer zu gewährleisten.
Es ist auch inklusiver als das Vorgängerprogramm: Die Kommission und die Mitgliedsstaaten müssen Pläne vorlegen, um die Teilnahme von jungen Menschen zu erhöhen, die im Vergleich zu Gleichaltrigen strukturellen Benachteiligungen ausgesetzt sind und die in der Vergangenheit nicht am Programm teilnehmen konnten. Eine wesentliche Änderung in diesem Sinne ist, dass junge Menschen, insbesondere solche mit geringeren Möglichkeiten, die Chance haben werden, sich in ihrem eigenen Land freiwillig zu engagieren. Zusätzliche finanzielle Unterstützung und Unterstützungsmaßnahmen, wie allgemeine und sprachliche Schulungen, Versicherungen und verwalterische Unterstützung, werden zur Verfügung gestellt, um besser auf die spezifischen Bedürfnisse von Menschen mit geringeren Chancen einzugehen.
Michaela Šojdrova, tschechisches Mitlied der EVP berichtete:
„Freiwilligentätigkeiten sind eine echte Form der Solidarität und stehen im Zentrum unserer EU-Werte. Unser neues Programm ist zielgerichteter und bietet jungen Menschen in Europa so viel mehr. Freiwilligenarbeit ist ein wichtiger Teil unserer modernen Demokratie. Wir werden diese Krise gemeinsam überwinden können, wenn wir unser bürgerschaftliches Engagement stärken“.
Eine sinnvolle Lernerfahrung
Projekte, die EU-Gelder für die Aufnahme von Freiwilligen erhalten, werden ein strengeres Genehmigungsverfahren durchlaufen, um die Qualität der Freiwilligentätigkeiten nachzuweisen, die sich hauptsächlich mit dem Lernen und dem Erwerb von Fähigkeiten und Kompetenzen befassen. Die Projekte müssen auch die Vorschriften für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz sowie den Grundsatz der Schadensvermeidung wahren, in Übereinstimmung mit dem europäischen Grünen Deal. Zusätzlich gibt es im Programm Anreize für Projekte, einen Beitrag zu den Klimazielen der EU zu leisten, wie z. B. die Wahl klimaneutraler Transportmittel bei der Projektdurchführung.
Mehr Wert für Gemeinden
Während der Verhandlungen mit dem Rat bestanden die Abgeordneten darauf, dass die Programme nachweisen müssen, dass sie zu einem positiven gesellschaftlichen Wandel in lokalen Gemeinden beitragen. Freiwillige, die mit Kindern und Menschen mit Behinderungen arbeiten, benötigen eine Sondergenehmigung.
Besondere Regeln für Freiwillige in der humanitären Hilfe
Aufgrund der besonderen Herausforderungen und des Bedarfs an qualifizierten Fachkräften im Bereich der humanitären Hilfe (die 6 % des Programms ausmacht) wird die Altersgrenze für die Teilnehmer auf 35 Jahre festgelegt. Für Sachverständige und Betreuer gibt es keine Altersgrenze.
Erfahrungen über die EU hinaus, aber ohne das Vereinigte Königreich
Das Europäische Solidaritätskorps für 2021–2027 wird zum ersten Mal ein eigenständiges Freiwilligenprogramm mit eigenem Budget sein. Die Aktivitäten, die durch das Programm abgedeckt werden, wurden zuvor durch den Bereich „Jugend“ von Erasmus+ sowie die „EU-Freiwilligeninitiative für humanitäre Hilfe“ abgedeckt.
Jede/-r im Alter zwischen 18 und 30 Jahren kann sich für einen zwei- bis zwölfmonatigen Freiwilligendienst in einem beliebigen EU-Land sowie in den am Programm teilnehmenden Ländern Island, Nordmazedonien, Türkei und Liechtenstein bewerben. Projekte in den teilnehmenden Partnerländern können auch Freiwillige aus allen EU-Nachbarländern aufnehmen (mehr hier). Das Vereinigte Königreich hat sich entschieden, an keinem EU-finanzierten Austauschprogramm teilzunehmen, auch nicht am Solidaritätskorps.
Die Freiwilligen erhalten keine Bezahlung für ihre Arbeit. Sie erhalten jedoch Geld für die An- und Abreise zum Projekt, Unterkunft, Verpflegung, Krankenversicherung und einen kleinen Betrag für die täglichen Lebenshaltungskosten.
Quelle: Europäisches Parlament vom 19.05.1979
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