Kinder- und Jugendschutz

KJM veröffentlicht Gutachten zum technischen Jugendmedienschutz

Zukunftsfähige Jugendschutzkonzepte müssen mit vielfältigen Risiken umgehen - das fordert die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM). Sie hat nun ein Gutachten veröffentlicht, das Kriterien für entsprechende Konzepte formuliert.

11.10.2016

Welche technischen Schutzoptionen gibt es derzeit neben den klassischen Jugendschutzprogrammen? Wie müssen zukunftsfähige Schutzkonzepte aussehen, um Kinder und Jugendliche im Zeitalter von Medienkonvergenz und sozialen Plattformen effektiv vor problematischen Inhalten im Netz schützen zu können? Welche Weiterentwicklungsmöglichkeiten für den technischen Jugendmedienschutz gibt es?

Antworten auf diese Fragen liefert ein Gutachten mit dem Titel “Perspektiven des technischen Jugendschutzes “, das jugendschutz.net im Auftrag der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) verfasst hat. Andreas Fischer, Vorsitzender der KJM dazu: „Der technische Jugendmedienschutz ist und bleibt eines der wichtigsten Anliegen der KJM. Mit dem neuen Jugendmedienschutz-Staatsvertrag wird das Spektrum der anerkennungsfähigen technischen Schutzoptionen auf die so genannten Teillösungen für geschlossene Systeme erweitert. Die KJM möchte mit diesem Gutachten einen Beitrag dazu leisten, Kriterien für zukunftsfähige Konzepte zu formulieren, um die Richtung für technische Weiterentwicklungen zu weisen.“

Wichtige Ergebnisse des Gutachtens im Überblick:

  • Effiziente Schutzoptionen müssen auch mobile onlinefähige Geräte abdecken und geräteübergreifend funktionieren. Denn Nutzerstudien zeigen, dass Kinder und Jugendliche das Internet vorrangig mobil über Smartphones nutzen.
  • Das Social Web mit seinen Messenger, Foto- und Videodiensten gehört zu den bei Kindern und Jugendlichen beliebtesten Angeboten im Netz. Deshalb müssen zukunftsfähige Jugendschutzsysteme auch Risiken im Bereich der Kommunikation und des Datenschutzes adressieren.
  • Der einfacheren Handhabung halber sollten Eltern die Möglichkeit haben, Schutzmechanismen an zentraler Stelle zu aktivieren. Dafür sind die Einstellungen in den Betriebssystemen onlinefähiger Geräte geeignet, wo geräteweite Konfigurationen vorgenommen werden können.
  • Viele große Internetunternehmen bieten eigene, proprietäre Schutzfunktionen, mit denen einige Risiken im Web (wie Belästigungen oder ungewollte Datenpreisgabe) reduziert werden können. Diese Optionen bieten aber häufig nur punktuellen Schutz für Kinder und Jugendliche.
  • Mit zunehmender Nutzung des Internets über Apps wächst die Bedeutung großer Plattformen für den Jugendschutz. Sie sollten deshalb sichere Konfigurationen insbesondere für Kinder anbieten, die idealerweise auch mit weiteren Schutzkonzepten korrespondieren und sich in ein übergreifendes System integrieren lassen.

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Quelle: Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) vom 23.09.2016

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