Un/sichtbarkeit
Förderung von Teilhabe und Sichtbarkeit durch intersektionale Medienpädagogik


Der Text beleuchtet die Herausforderungen der Sichtbarkeit und Teilhabe in einer vielfältigen Gesellschaft. Er diskutiert, wie intersektionale Medienpädagogik dazu beitragen kann, die Bedürfnisse benachteiligter Gruppen zu erkennen und zu fördern. Im Rahmen des 40. Forums Kommunikationskultur wurden Ansätze zur Stärkung von Empowerment und Kreativität in der Medienbildung erörtert.
07.10.2024
Die Gesellschaft ist vielfältig. Doch in den klassischen und sozialen Medien sowie in der politischen oder kulturellen Bildungsarbeit wird diese Vielfalt häufig ausgeblendet. Meinungen und Bedarfe von Personengruppen, die aufgrund von ungleichheitsgenerierenden, intersektional wirkenden Strukturkategorien wie Klasse, Alter, Geschlecht, Ethnie oder Körper eine Benachteiligung oder Diskriminierung erfahren, werden in der Gesellschaft oftmals nicht (ausreichend) wahrgenommen, klischeehaft und eindimensional dargestellt oder sind gänzlich „unsichtbar“.
Aus demokratisch-partizipativer Perspektive stellt dies eine Herausforderung dar, die auch Auswirkungen auf die medienpädagogische Arbeit hat und haben muss. Akteur*innen aus Bildung, Politik und Kultur sind hier mitverantwortlich. Es gilt, alle Mitglieder der Gesellschaft dazu anzuregen und mittels medienpädagogischer Bildungsarbeit darin zu stärken, sich für Teilhabe, Empowerment und Sichtbarkeit aller einzusetzen. Wie das gelingen und wie eine diversitätssensible, intersektionale Medienpädagogik die Teilhabe- und Partizipationschancen im inklusiven Sinne ermöglichen und fördern kann, wurde im Rahmen des 40. Forum Kommunikationskultur der GMK zum Thema „Un|Sichtbarkeiten? Medienpädagogik, Intersektionalität und Teilhabe“ mit Personen aus Wissenschaft und Praxis im November 2023 diskutiert. Der 60. Band der GMK-Reihe „Schriften zur Medienpädagogik“, der im Herbst im kopaed-Verlag erscheint, fasst die Beiträge des Forums zusammen und versucht, Antworten auf folgende Fragen zu finden:
- Wie kann medienpädagogische Praxisarbeit so gelingen, dass sie Teilhabe, Empowerment und Sichtbarkeit fördert?
- Welche Mittel und Wege braucht es in der Medienpädagogik, um sich der Intersektionalität bewusst zu werden und Un|Sichtbarkeiten vor diesem Hintergrund noch adäquater bearbeiten zu können?
- Wie können wir mit dem Thema vor dem Hintergrund aktueller technologischer Entwicklungen und damit verbunden falscher, stark vereinfachender oder problematischer Bewertungen durch Algorithmen sowie Künstlicher Intelligenz (KI) umgehen?
- Wie können wir Kreativität und Kritikfähigkeit in diesem Kontext noch besser fördern, um Teilhabe ebenso wie Ausdrucksmöglichkeiten zu schaffen und zu gestalten?
Quelle: gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur vom 24.09.2024
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