Baden-Württemberg
Förderung von Präventionsnetzwerken gegen Kinderarmut
Mit insgesamt rund 623.000 Euro unterstützt das Sozialministerium neun Projekte im Land bei der Prävention gegen Kinderarmut. Die Förderung ist Teil der Strategie „Starke Kinder – chancenreich“ und des dazu gehörenden Schwerpunktjahres 2020 gegen Kinderarmut in Baden-Württemberg. Eine Bilanzierungspublikation strukturiert die von Modellstandorten gemachten Erfahrungen und formuliert auf deren Basis Gelingensfaktoren für den Aufbau von Präventionsnetzwerken.
11.12.2020
Armut bedeutet weit mehr als nur ein finanzieller Mangel. Armutsgefährdung ist oft mit eingeschränkten gesellschaftlichen Teilhabemöglichkeiten und schlechterer sozialer Integration verbunden. In Baden-Württemberg sind Kinder und Jugendliche deutlich stärker von Armut betroffen als die Gesamtbevölkerung. Dies kann erhebliche und lebenslange Auswirkungen auf die Teilhabechancen auch in anderen Lebenslagen haben, wie zum Beispiel Gesundheit, Wohnung und Wohnumfeld, Bildungschancen etc. Hier setzt das Land mit der neuen Förderung von Präventionsnetzwerken gegen Kinderarmut an.
„Wir dürfen nicht nachlassen, aktiv und gemeinsam gegen Kinderarmut vorzugehen“, sagte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha anlässlich der Bekanntgabe von neun Projektstandorten, die das Land mit insgesamt rund 623.000 Euro bei der Prävention gegen Kinderarmut unterstützt. Im Rahmen des Förderaufrufes „Präventionsnetzwerke gegen Kinderarmut – Erkennen und Weiterentwickeln von lokalen Präventionsketten“ werden Projekte in den Stadtkreisen Heilbronn und Pforzheim sowie in den Landkreisen Ravensburg, Karlsruhe (zwei Projekte), Rems-Murr-Kreis, Konstanz, Tübingen und Esslingen für einen Zeitraum von zwei Jahren gefördert.
„Kinder haben ihr Leben noch vor sich, sie wollen gestalten und selbstbestimmt leben. Dies gilt es zu unterstützen und zu fördern – unabhängig vom Sozialstatus und Einkommen der Eltern“, so der Minister weiter.
Nachhaltige Unterstützungsangebote
Die geförderten Präventionsnetzwerke gegen Kinderarmut behandeln vielfältige Themen. Neben Gesundheit oder Teilhabe werden in den Projekten Handlungsfelder wie Familienbildung, Sprache und Spracherwerb, Bildung und Übergänge, Wohnen und Sozialraum in den Blick genommen. Ergänzend unterstützt werden die Präventionsnetzwerke durch regelmäßige Vernetzungstreffen, die auch zum Austausch untereinander dienen.
Der Förderaufruf ist Teil der Strategie „Starke Kinder – chancenreich“ und des dazu gehörenden Schwerpunktjahres 2020 gegen Kinderarmut in Baden-Württemberg. Mit ihr hat das Sozialministerium ein umfangreiches Paket an nachhaltigen Unterstützungsangeboten geschnürt, um Kinder und Jugendliche zu stärken.
Broschüre Aufbau von Präventionsnetzwerken
Eine Bilanz der sechs Präventionsnetzwerke gegen Kinderarmut, die 2018/19 im Rahmen des Förderaufrufs „Aktiv und gemeinsam gegen Kinderarmut und für Kindergesundheit“ vom Sozialministerium eine Förderung erhielten, formuliert unter anderem so genannte Gelingensfaktoren für den Aufbau von Präventionsnetzwerken. Diese im Auftrag des Sozialministeriums von der FamilienForschung im Statistischen Landesamt erstellte Bilanz ist eine geeignete Handreichung für Standorte, die ganz neu ein Präventionsnetzwerk gegen Kinderarmut aufbauen oder ein bestehendes ausweiten wollen.
Die 148-seitige Bilanzierung "Strategien gegen Armut" steht zum Downlóad zur Verfügung. Sie strukturiert die von den Modellstandorten in diesem Jahr gemachten Erfahrungen und formuliert auf deren Basis Gelingensfaktoren für den Aufbau von Präventionsnetzwerken. Auch Stolpersteine und Hindernisse, die vor Ort überwunden werden mussten, werden dargestellt sowie die unterschiedlichen Ideen und Wege, die die Modellstandorte beim Aufbau beziehungsweise Ausbau ihres Präventionsnetzwerks gegangen sind.
Herausgeber ist das Ministerium für Soziales und Integration des Landes Baden-Württemberg.
Quelle: Staatsministerium Baden-Württemberg vom 02.12.2020
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