Sachsen
Fit für den Umgang mit Desinformationen
Fit für den Umgang mit Desinformationen – das macht „faktenstark“, eine neue Initiative von Bertelsmann Stiftung, Amadeu Antonio Stiftung und codetekt e.V.. Ziel ist es, die Nachrichtenkompetenz von Bürger*innen mit Blick auf Wahlen zu stärken und diesen Strategien an die Hand zu geben, um Desinformationen zu erkennen und wirkungsvoll zu begegnen.
27.02.2024
Immer öfter kursieren im Internet und in den sozialen Medien falsche Informationen, die absichtlich und auch koordiniert verbreitet werden, um zu täuschen und zu manipulieren – sogenannte Desinformationen. Besonders häufig treten sie im Kontext von Wahlen auf, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen und das Vertrauen in die Demokratie zu schwächen. Um dem entgegenzuwirken, haben die Bertelsmann Stiftung, die Amadeu Antonio Stiftung und der gemeinnützige Verein codetekt e.V. die Initiative faktenstark in Sachsen gestartet, wo in diesem Jahr Kommunal- und Landtagswahlen stattfinden.
„Wir wollen die Demokratie schützen und deshalb die Menschen im Umgang mit Desinformationen nicht allein lassen. Bei “faktenstark” erfahren Bürger*innen, wie sie sich vor Manipulationen schützen und was sie tun können, wenn sie auf Desinformationen stoßen“,
erklärt Julia Tegeler, Projektmanagerin bei Upgrade Democracy der Bertelsmann Stiftung.
Das „faktenstark“-Team setzt auf verschiedene Informations- und Bildungsangebote
Dazu gehören vor allem Workshops, die von April bis August online und in Sachsen vor Ort stattfinden. Sie richten sich an alle interessierten Bürger*innen ab 18 Jahren, die in ihrem Beruf, ihrem Ehrenamt oder in ihrer Freizeit mit Desinformationen in Berührung kommen und sich dafür sensibilisieren wollen. Neben Hintergrundwissen vermitteln die Workshops konkrete Strategien für den Alltag, um Desinformationen zu erkennen und wirkungsvoll zu begegnen.
Niedrigschwellig an das Thema Desinformationen heranführen
Das „faktenstark“-Team entwickelt zwei digitale Werkzeuge, um Nachrichtenkompetenz spielerisch zu stärken.
„Es ist nicht einfach, Behauptungen auf einzelne Fakten zu prüfen. Wir wollen daher niedrigschwellig an das Thema „Desinformation im Kontext von Wahlen“ heranführen und Bürger*innen dazu motivieren und befähigen, die allgemeine Vertrauenswürdigkeit von Nachrichten im Internet einzuschätzen – auch ohne fachliche Expertise und zeitaufwendige Recherche“,
erläutert Christina Quast, Projektleiterin von „faktenstark“ bei codetekt. Die Werkzeuge werden auf der „faktenstark“-Website frei zugänglich sein. Fachkräfte der politischen Bildung und andere Multiplikator*innen können sie mithilfe von Begleitmaterial in ihre Bildungsarbeit integrieren.
Als weiteres Informationsangebot startet im März der „faktenstark“-Podcast. Die Episoden vermitteln grundlegendes Wissen, aktuelle Informationen und praktische Tipps rund um das Thema Desinformation und Wahlen. Darüber hinaus hat das „faktenstark“-Team im Januar ein regelmäßiges Monitoring sozialer Medien gestartet.
„Beim Monitoring nehmen wir demokratiegefährdende Desinformationen im Vorfeld der Landtagswahl in Sachsen systematisch unter die Lupe. Wir untersuchen, welche Desinformationen auf unterschiedlichen Plattformen wie Facebook, Instagram oder Telegram verbreitet werden, wer die Absender sind, welche Strategien dahinter stecken und welche Trends es gibt. Gleichzeitig analysieren wir deren Wirkung, also die Debatten, die daraus in der digitalen Öffentlichkeit entstehen“,
erklärt Una Titz, Projektleiterin von “faktenstark” bei der Amadeu Antonio Stiftung. Die Erkenntnisse des „faktenstark“-Monitorings werden auf der Website veröffentlicht und sollen auch in die Workshops, die digitalen Tools und in den Podcast einfließen.
Weitere Informationen zur Initiative
faktenstark ist Teil des umfangreicheren Projekts Upgrade Democracy, das Lösungen erarbeitet, um Desinformation entgegenzuwirken und Demokratie im digitalen Raum zu stärken.
Quelle: Amadeu Antonio Stiftung vom 07.02.2024
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