Online-Gewalt

Eurochild und UNO kooperieren bei der Organisation von regionalen Dialogen mit Kindern

Im März fanden die europäischen regionalen UN-Dialoge zwischen dem Sonderbeauftragten des Generalsekretärs für Gewalt gegen Kinder (SRSG - VAC) und Kindern statt. Eurochild arbeitete mit dem Büro des Sonderbeauftragten bei der Organisation, Vorbereitung und Durchführung zusammen, indem es Kinder und Mitglieder einlud und ihre Teilnahme erleichterte.

29.03.2023

Dr. Najat Maalla M'jid ist UN-Sonderbeauftragte für Gewalt gegen Kinder. Sie diskutierte zusammen mit Kindern, hörte sich ihre Ansichten an und beantwortete ihre Fragen. Ziel war es, die Ergebnisse in den Bericht „Schutz von Kindern im digitalen Umfeld" einfließen zu lassen.

Die Dialoge, die in Europa, Afrika, dem Nahen Osten und Nordafrika, Asien und dem Pazifik sowie auf dem amerikanischen Kontinent stattfanden, wurden am Rande der 52. ordentlichen Sitzung des Menschenrechtsrates organisiert und konzentrierten sich auf das Thema Gewalt gegen Kinder im digitalen Umfeld. Ziel war es, Kindern einen Raum zu bieten, in dem sie ihre Ansichten zu verschiedenen Formen von Online-Gewalt äußern und ihre Fragen dazu beantworten konnten, was die UNO unternimmt, um dieses Problem anzugehen. Ihre Beiträge flossen in die Erklärung der Sonderbeauftragten vor dem Menschenrechtsrat am 14. März sowie in die Fertigstellung des kindgerechten Berichts 2023 ihres Büros "Schutz von Kindern im digitalen Umfeld" ein.

Raum für Kinder um Ansichten zu äußern und Fragen zu stellen

Während der Diskussion äußerten drei Vertreter des Eurochild-Kinderrates sowie Kinder aus seinen Mitgliedsorganisationen ihre Meinungen und Bedenken. Zu Beginn der Diskussion wollte eines der Kinder wissen, wie die UNO all die unterschiedlichen Gesetze der einzelnen Länder im digitalen Raum überwacht und handhabt. Najat betonte in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit einer rechtlichen Harmonisierung zwischen den Ländern, um Schlupflöcher für Täter zu verhindern und zu beseitigen, sowie die Notwendigkeit eines Informationsaustauschs zwischen den Strafverfolgungsbehörden, der derzeit nicht standardisiert ist.

Einige Kinder betonten darüber hinaus die Bedeutung der Beteiligung von Kindern an der Gestaltung von Politiken und Gesetzen, sowohl auf lokaler als auch auf regionaler - in diesem Fall europäischer - Ebene, um sie effektiver zu machen, alle Gruppen von Kindern zu berücksichtigen und insbesondere diejenigen aus gefährdeten Verhältnissen zu berücksichtigen. In diesem Zusammenhang bekräftigte die Sonderbeauftragte ihr Engagement für eine systematischere Beteiligung von Kindern.

Forderung: Schutz von Kindern im digitalen Raum in die Lehrpläne aufnehmen

Ein weiteres wichtiges Anliegen der Kinder war die Notwendigkeit, die Sicherheit von Kindern im digitalen Raum in die Lehrpläne aufzunehmen und gleichzeitig Eltern und Lehrer über den Schutz von Kindern im Internet aufzuklären. Najat fügte hinzu, dass eine solche Schulung alle Bereiche abdecken muss, die Kinder unterstützen: den Gesundheitssektor, die Strafverfolgungsbehörden, Staatsanwälte, aber auch Einrichtungen (außerhäusliche Betreuung).

Die Kinder sprachen auch das Problem des Cybermobbings unter Gleichaltrigen an, wobei der Sonderbeauftragte betonte, dass die Meldemechanismen gestärkt und sichere Räume für Kinder geschaffen werden müssten.

Schließlich hinterfragten die Kinder die Rolle der Technologieunternehmen und die Notwendigkeit, dass sie Verantwortung übernehmen. Najat wies darauf hin, dass sich alle Unternehmen an den Menschenrechtsgrundsätzen orientieren müssen und dass die Sicherheit von Kindern durch Design und Folgenabschätzungen für Kinder zur Norm werden müssen.

Kinder als treibende Kraft des Wandels

In ihren abschließenden Bemerkungen betonte die Sonderbeauftragte, dass Kinder als treibende Kraft des Wandels Teil der Lösung sein können und sollten, da sie Experten für ihr eigenes Leben sind, aber auch, weil sie am besten in der Lage sind, große Netzwerke von Gleichaltrigen zu erreichen.

Leitgedanken von Eurochild

Eurochild setzt sich dafür ein, dass Kinder offline und online die gleichen Rechte genießen. Der Leitgedanke ist, dass Kinder Experten in ihrem eigenen Leben sind; deshalb ist es wichtig, dass sie an Entscheidungen, die sie betreffen, beteiligt werden. Vor diesem Hintergrund begrüßt Eurochild, dass die sinnvolle Beteiligung von Kindern eine Schlüsselkomponente und Querschnittspriorität des Mandats der Sonderbeauftragten ist, und begrüßt die Tatsache, dass sie den Kindern Bericht erstatten wird, um ihre kontinuierliche und sinnvolle Beteiligung sicherzustellen.

Lesen Sie mehr darüber, wie Eurochild die Kinderrechte online schützen will.

Quelle: Eurochild vom 27.03.2023

Redaktion: Sofia Sandmann

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