Gesundheit

Alkoholmissbrauch: Interministerielle Arbeitsgruppe vernetzt Maßnahmen und Projekte im Saarland

Anlässlich der am 04. Februar 2011 in Berlin vorgestellten Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) „Alkoholkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland 2010“ erklärt der saarländische Gesundheitsminister Georg Weisweiler: „Es ist erfreulich, dass der Aufwärtstrend beim Komatrinken im Jahr 2009 gestoppt wurde und eine leicht fallende Tendenz zu verzeichnen ist. Dies ist aber noch lange kein Grund, die Hände in den Schoß zu legen, sondern wir müssen kontinuierlich an der Reduzierung dieser Fallzahlen arbeiten.“

08.02.2011

Seit der Ersterhebung zur Anzahl der aus dem Krankenhaus entlassenen vollstationären Patienten zur akuten Alkoholintoxikation im Jahre 2000 ist bundes- und saarlandweit ein massives Anwachsen der Anzahl der im Krankenhaus behandelten Kinder und Jugendlichen in den Altergruppen von 10 bis 15 Jahren sowie in der von 15 bis unter 20 Jahren bis zum Jahre 2008 feststellbar. 

Vergleicht man die Zahlen in der Altersgruppe der 10-15 -jährigen des Jahres 2008 (77 Fälle) mit denen des Jahres 2009 (55 Fälle) so ist eine fallende Tendenz erkennbar. Dagegen ist die Fallzahl in der Altersgruppe der 15 bis unter 20 -jährigen konstant geblieben. Im Jahre 2008 waren es 375 Jugendliche und ein Jahr später 372 Jugendliche. Jedoch ist hier eine Verschiebung zu erkennen, denn die Zahl der männlichen Jugendlichen ist leicht rückläufig, während die Zahl der weiblichen Jugendlichen leicht ansteigt. Waren es im Jahre 2008 in der Altersgruppe der 15 bis unter 20jährigen insgesamt 241 Jungs und 134 junge Frauen, so sind es im Jahre 2009 228 Jungs und 144 junge Frauen. 

Minister Weisweiler: „Ein früher Alkoholkonsum bringt sehr häufig eine spätere Substanzabhängigkeit mit sich. Die Zeitspanne vom Missbrauch bis zur Abhängigkeit ist bei Jugendlichen kürzer als bei Erwachsenen. Da das Gehirn erst im Alter von 17 bis 18 Jahren ausgereift ist, bremst Alkohol dieses Wachstum und zerstört Gehirnzellen. Anders als beim Erwachsenen regenerieren sich diese Zellen nicht mehr.“ 

Um gemeinsam auf Landesebene die Problematik anzugehen, wurde unter der Federführung des Gesundheitsministeriums eine interministerielle Arbeitsgruppe, der die Ministerien für Bildung, Wirtschaft und Wissenschaft, für Justiz sowie das Innenministerium und das Landesinstitut für präventives Handeln angehören, eingerichtet. Ziel ist es, gemeinsam mit den unterschiedlichsten Einrichtungen und Institutionen auf kommunaler Ebene zu einer Verbesserung der Vernetzung von Maßnahmen und Projekten des frühen Alkoholkonsums zu gelangen. 

Quelle: Ministerium für Gesundheit und Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt

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