Welthändewaschtag: Neue BZgA-Studie zeigt Defizite bei der Handhygiene

Die Ergebnisse der Repräsentativbefragung der BZgA „Infektionsschutz durch Hygiene“ zeigen Wissenslücken, was das Händewaschen in Alltagssituationen betrifft. So gaben zwar 96 Prozent der Befragten an, sich nach dem Besuch der Toilette immer oder fast immer die Hände zu waschen. Lediglich die Hälfte der Befragten wäscht hingegen die Hände, wenn sie von draußen nach Hause kommt oder wenn sie Tiere gestreichelt hat. Den Verzicht auf das Händewaschen nach dem Heimkommen begründeten 75 Prozent der Befragten mit fehlender Notwendigkeit und 72 Prozent gaben diesen Grund beim Berühren von Tieren an.

Hände als Überträger von Krankheitserregern

Dr. med. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA, erklärt: „Die Hände sind potentielle Überträger von Krankheitserregern. Gründliches Händewaschen kann die Übertragungskette leicht unterbrechen und damit das Infektionsrisiko deutlich verringern. Hände regelmäßig und gründlich zu waschen, schützt deshalb vor ansteckenden Krankheiten. Erfreulich ist, dass der Anteil derjenigen, die beim Einseifen der Hände die empfohlene Dauer von mindestens 20 Sekunden einhalten, in den vergangenen drei Jahren von 38 auf 51 Prozent gestiegen ist.“

Wann ist Händewaschen besonders wichtig?

Die BZgA benennt sieben Situationen, in denen Händewaschen besonders wichtig ist:

• nach dem Nachhausekommen
• vor und während der Zubereitung von Speisen
• vor den Mahlzeiten
• nach dem Besuch der Toilette
• nach dem Naseputzen und Husten oder Niesen in die Hand
• vor und nach dem Kontakt mit Erkrankten
• nach dem Kontakt mit Tieren

Im Rahmen ihrer Kampagne zum Thema Händehygiene weist die BZgA mit der Frage „Wo waren Deine Hände heute?“ auf Alltagssituationen hin, wie das Anfassen des Tankstutzens an der Tankstelle, des Einkaufwagens im Supermarkt oder den Besuch einer öffentlichen Toilette.

Weiterführende Informationen

Das Thema Händehygiene ist auch einer der Schwerpunkte der regelmäßigen repräsentativen Befragungen durch die BZgA. Die Studien dienen dazu, Wissen, Einstellungen und Verhalten der Bevölkerung im Alter von 16 bis 85 Jahren zum Thema Infektionsschutz durch Hygiene zu ermitteln. Erkenntnisse werden dazu genutzt, um zielgruppenspezifische Informationsangebote zu entwickeln. In der vorliegenden Studie wurden 4.018 Personen im Alter von 16 bis einschließlich 85 Jahren im Zeitraum von 26. Juli bis 11. September 2017 befragt.

Den aktuellen Forschungsbericht „Infektionsschutz durch Hygiene“ der BZgA-Befragung sowie mehr  Informationen zum Thema finden sich auf der Webseite der BZgA. Dort finden sich auch Tipps zum richtigen Händewaschen sowie Tipps zu Hygienemaßnahmen im Alltag.

Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung vom 05.10.2018

Redaktion: Melanie Welters