Familienpolitik
Väterreport: Gute Familienpolitik für Väter lohnt sich
Es lohnt sich, Väter dabei zu unterstützen, Beruf und Familie partnerschaftlich zu vereinbaren. Denn damit werden gute Bindungen zwischen Vätern und Kindern ermöglicht und Familien gestärkt. Das zeigt der neue Väterreport, den das Bundesfamilienministerium am 26. Juli veröffentlicht hat.
09.08.2018
Unter dem Titel Vater sein in Deutschland heute (PDF 2,4 MB) ist am 26. Juli der um aktuelle Daten und Erkenntnisse ergänzte Väterreport erschienen. Er gibt unter anderem Auskunft über Einstellungen und Erwartungen heutiger Väter und die Nutzung von Elterngeld und ElterngeldPlus. Deutlich wird: Immer mehr Väter wollen sich stärker an der Erziehung und Betreuung ihrer Kinder beteiligen. Eine Entwicklung, die sich auszahlt - denn durch gute Bindungen zwischen Vätern und ihren Kindern werden Familien in Deutschland spürbar stärker.
Väter haben heute - unterstützt von Elterngeldleistungen - mehr Zeit mit ihren Kindern und nutzen zunehmend die Möglichkeit, sich Beruf und Familie mit ihren Partnerinnen gleichmäßiger aufzuteilen. Das hat auch Vorteile für Wirtschaft und Gesellschaft.
Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey stellt hierzu fest: „Vaterschaft verändert sich: Väter heute haben ein neues Selbstverständnis. Sie wollen sich aktiv und auch im Alltag um ihre Kinder kümmern. Die Politik hat diese Entwicklung mit dem Elterngeld und ElterngeldPlus maßgeblich befördert. Dahinter steht die Überzeugung: Eltern sollen Familie und Beruf gleichermaßen leben können, und Kinder sollen Zeit mit beiden Eltern haben. Der Väterreport zeigt, dass diese Politik wirkt. Und er belegt, dass aktive Väter ein Gewinn sind - für Kinder, Mütter, Wirtschaft und Gesellschaft.“
ElterngeldPlus bei Vätern besonders beliebt
Mehr als jeder dritte Vater - in einigen Regionen fast jeder zweite - nutzt das Elterngeld. Besonders attraktiv für Väter ist das ElterngeldPlus. Damit haben Eltern die Möglichkeit, länger Elterngeld zu beziehen: Wenn Eltern schon während des Elterngeldbezugs wieder in Teilzeit arbeiten, bekommen sie doppelt so lange Elterngeld (in maximal halber Höhe). Aus einem bisherigen Elterngeldmonat werden zwei ElterngeldPlus-Monate.
Seit das ElterngeldPlus 2015 eingeführt wurde, entscheiden sich immer mehr Väter für den längeren Elterngeldbezug. Dahinter steht der Wunsch nach mehr Zeit mit dem Kind. Vorteilhaft ist aus Sicht der Väter, dass sie mit dem ElterngeldPlus einen größeren Anteil der Kinderbetreuung übernehmen und sich die Betreuung partnerschaftlicher aufteilen können: So hätten sich 41 Prozent der Väter, die ElterngeldPlus beziehen, ohne die Leistung weniger Zeit für die Betreuung des eigenen Kindes genommen.
Partnerschaftsbonus
Bei Vätern besonders beliebt ist der Partnerschaftsbonus, mit dem sich auch ihr Wunsch nach einer gleichmäßigeren Aufteilung der Kinderbetreuung erfüllt: In einzelnen Bundesländern entscheiden sich bis zu 42 Prozent der Väter, die ElterngeldPlus beantragen zugleich für den Partnerschaftsbonus; im Bundesdurchschnitt sind es gut 29 Prozent. Während der Partnerbonusmonate betreuen 82 Prozent der Eltern ihr Kind etwa gleich viel.
Anspruch auf den Partnerschaftsbonus haben Eltern, wenn sie gleichzeitig zwischen 25 und 30 Wochenstunden arbeiten. Sie bekommen dann vier zusätzliche ElterngeldPlus-Monate.
Während das ElterngeldPlus bei mehr als drei Viertel der befragten Nutzerinnen und Nutzern auf hohe Zustimmung trifft, zeigt sich, dass Väter es noch häufiger als Mütter als „eine gute Sache“ bewerten (84 Prozent gegenüber 75 Prozent).
Partnerschaftliche Vereinbarkeit auch für Kinder vorteilhaft
Arbeiten Mütter und Väter in ähnlichem Umfang berufstätig, sind auch Kinderbetreuung und Hausarbeit besonders häufig annähernd gleich verteilt. Partnerschaftliche Arbeitszeitkonstellationen in der Familie ermöglichen Kindern intensiveren Kontakt zu ihren Vätern. Mütter und Väter sind dann gleichermaßen Bezugspersonen im Alltag, was die Kinder als bereichernd erleben.
Vater sein nach der Trennung
Partnerschaftliche Familienkonstellationen entsprechen auch nach einer Trennung zunehmend den Wünschen der getrennten Eltern. Etwas mehr als die Hälfte der (in einer repräsentativen Studie) befragten Trennungseltern würde sich grundsätzlich für die eigene Familie eine partnerschaftliche Aufteilung wünschen. Nahezu die Hälfte der Väter würde gern einen größeren Anteil an der Betreuung und Versorgung der Kinder übernehmen, 42 Prozent der Mütter etwas weniger.
Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
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